Dialyse aktuell 2009; 13(7): 352
DOI: 10.1055/s-0029-1239638
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Sport und Dialyse

Geht das überhaupt?
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Publication Date:
10 September 2009 (online)

 
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Vor wenigen Wochen fanden die 30. Deutschen Meisterschaften der Dialysepatienten und Transplantierten in Hamburg statt. Seit einigen Jahren treffen sie sich im Mai und reisen aus ganz Deutschland und einigen Ländern Europas an, um sich bei sportlichen Wettkämpfen zu messen. Wie sie eindrücklich unter Beweis stellten, sind Sport und Dialyse unter einen Hut zu bringen.

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Stefan Endrige beim 400-Meter-Lauf.

Bei dem Wettbewerb steht nicht unbedingt die sportliche Höchstleistung im Vordergrund, sondern vielmehr der Spaß an Bewegung und körperlicher Aktivität zusammen mit anderen. Darüber hinaus sammelten die Aktiven im Erfahrungsaustausch wieder viele neue Informationen und Erkenntnisse zu Themen wie Dialyse und Transplantation. Veranstaltet wurde die Meisterschaft von Transdia e. V., unterstützt durch die Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz, den ETV Hamburg, die Bäderland GmbH und den Hamburger Schwimmverband e. V.

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Patienten setzen nach Dialysebeginn ihre Sportlerkarriere fort

Die Teilnehmer starteten in verschiedenen Sportarten wie etwa Schwimmen, Tennis, Badminton, Tischtennis, Golf, Radrennen, Volleyball und in der Leichtathletik. Rolf Weiß war zum Beispiel in der Altersklasse "Veteranen" bei der Leichtathletik in 5 Disziplinen gemeldet: Kugelstoßen, 400 m, 3000 m Walking, Hoch- und Weitsprung. Er ist 56 Jahre alt und seit 2 Jahren nierentransplantiert. Vor seiner Erkrankung war er sportlich sehr aktiv, lief 6-mal einen Marathon - 1996 sogar in New York. Nach Beginn seiner Erkrankung konnte und wollte er nicht "zusehen" wie seine Muskulatur erschlaffte. Er wollte weiterhin aktiv sein und suchte nach Gleichgesinnten. Die fand er bei Tansdia e. V.

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Rolf Weiß beim Weitsprung.

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Treffen mit Gleichgesinnten

Auch Stefan Endrige, der seit 2003 im KfH-Nierenzentrum Lohr dialysiert, fand hier Sportlerkollegen. Eine seiner Leidenschaften ist seit 20 Jahren Volleyball - diese Leidenschaft ist alt. Er gehört bei den Deutschen Meisterschaften zu den vielseitigsten Sportlern, denn er betreibt Volleyball, Radrennen und Leichtathletik. Als ich ihn spreche, hat er gerade den 400-Meter-Lauf der Dialysepatienten gewonnen. Seine Frau hat ihn nach Hamburg begleitet und natürlich angefeuert. Abends werden sie mit allen anderen in einem Boot im Hamburger Hafen zu einer Überraschungsgala ablegen, um die gemeinsamen Erfolge zu feiern und um sich schon für die 31. Deutsche Meisterschaft 2010 in Bremen zu verabreden.

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Stefan Endrige.

Anje Prütz, Ländervertreterin Hamburg/Schleswig-Holstein

 
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Stefan Endrige beim 400-Meter-Lauf.

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Rolf Weiß beim Weitsprung.

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Stefan Endrige.