Fallbericht
Fallbericht
Ein 61 Jahre alter Mann stellte sich mit Müdigkeit, zunehmenden Kopfschmerzen und
abdominalen Schmerzen im linken oberen Quadranten im Juni 2002 bei uns vor. Der Patient
hatte eine mikrozytäre Anämie (Hämoglobin 11,5 g/dL, mittleres korpuskuläres Volumen
74 fL). Leukozytenzahl und Thrombozytenzahl waren mit 5,6 x 109 /L und 285 x 109 /L normal. Der periphere Blutausstrich zeigte eine Leukoerythroblastose, eine Poikilozytose,
Anisozytose und Riesenthrombozyten. Die Serum-Laktatdehydrogenase war erhöht (2200
U/L), während andere Routineparameter im Serum unauffällig waren (einschließlich Kreatinin
mit 0,9 mg/dL). Die Knochenmarkspunktion ergab eine Punctio sicca. Die Knochenmarksbiopsie
zeigte eine fortgeschrittene Myelofibrose mit ungewöhnlich stark ausgeprägter Sklerose.
Im hypozellulären Knochenmark bestand eine normale Zellverteilung ohne Blastenüberschuss.
Der abdominale Ultraschall zeigte eine Hepatosplenomegalie. Es wurde eine symptomatische
Therapie begonnen und regelmäßige Wiedervorstellungen wurden vereinbart.
Ein Jahr später war die Anämie unverändert (Hämoglobin 11 g/ dL), aber der Patient
beklagte intensive abdominale Schmerzen sowie Schmerzen in der linken Flanke. In der
erneuten abdominalen Sonografie zeigten sich nun verdickte proximale Ureteren mit
dilatiertem Nierenbecken und verdickter Nierenbeckenwand beidseits wie auch eine leichte
Harnwegsobstruktion. Eine abdominale MRT bestätigte die beidseitige Beteiligung der
Harnleiter und Nierenbecken.
Im November 2004 stellte sich der Patient mit Dyspnoe vor, als deren Ursache bilaterale
Pleuraergüsse diagnostiziert wurden. Eine thorakale CT wie auch die zytologische Analyse
der Pleuraflüssigkeit waren unspezifisch. Der Versuch einer Pleurodese mit Doxyzyklin
verlief erfolglos. Der Patient wurde daher zur chirurgischen Talkum-Pleurodese mit
diagnostischer Pleurektomie und linksseitiger Lungenteilresektion in die Thoraxchirurgie
überwiesen. Sowohl Lungen- als auch Pleuragewebe zeigten eine fortgeschrittene Fibrose
mit Infiltration von Riesenzellen. Die Zellen waren CD34-, CD68-, CD61+, was somit
die extramedulläre Thrombopoese bestätigte. Aufgrund der fortschreitenden Anämie erhielt
der Patient wiederholt Erythrozytenkonzentrattransfusionen. Die Hämoglobinwerte konnten
mit einer niedrig dosierten Hydroxyharnstofftherapie (500 mg/Tag) bei etwa 10 g/ dL
stabilisiert werden.
Im November 2005 fanden wir eine langsam progrediente Harnwegsobstruktion mit diffuser
bilateraler Verdickung der Nierenbecken und Harnleiter wie auch eine Protrusion der
Harnleiterostien in die Blase (Abb. [1 ] u. [2 ]). Serum-Kreatinin und Blut-Harnstoff-Stickstoffwerte waren normal, und der Urinstatus
war ebenfalls unauffällig. Der besondere sonografische Befund des urogenitalen Trakts
bei bekannter Myelofibrose legte eine extramedulläre Hämatopoese nahe. Wir veranlassten
eine transurethrale Teilresektion des Ureterostiums. Ähnlich den Ergebnissen von Lunge
und Pleura zeigten sich eine fortgeschrittene Fibrose und Infiltration mit granulopoetischen
Vorläuferzellen und CD61+ multinukleäre Riesenzellen (Abb. [3 ]). Wir interpretierten diesen Befund als Beweis der extramedullären Hämatopoese im
Ureter. Eine erneute Knochenmarksbiopsie bestätigte die Myelofibrose. Weder eine JAK2-V617F-Mutation,
noch ein bcr-abl-Rearrangement oder eine ETV6-PDGFRB-Fusion konnten nachgewiesen werden.
Hydroxyharnstoff wurde auf 1000 mg/die erhöht, und eine Talkum-Pleurodese wurde auf
der bisher unbehandelten Seite durchgeführt.
Abb. 1 Ultraschallbilder. Dorsal der Leber, über dem M. psoas ist die normal große
rechte Niere im Längsschnitt mit dilatiertem, verdicktem Nierenbecken und verdicktem
proximalem Ureter dargestellt (a, b, die Pfeile deuten auf den Ureter). Querschnitt
der rechten Niere mit verdicktem Ureter und Nierenbecken (c). Protrusion der Ureterostien
in die Blase (d). Diese Bilder sind spezifisch für die parapelvine extramedulläre
Hämatopoese.
Fig. 1 Ultrasonografic images. Dorsally to the liver, over the psoas muscle is a longitudinal
section of the normal sized right kidney with dilated, thickened pyelon and thickened
proximal ureter (a, b, arrows point on the ureter). Cross section of the right kidney
with thickened ureter and pelvis (c). Protrusion of the ureter ostia into the bladder
(d). These images are diagnostic for parapelvic extramedullary hematopoiesis.
Abb. 2 Sonografisches Panoramabild des oberen Abdomens (a), von links nach rechts:
Leber mit Gallenblase, dorsal davon die rechte Niere mit dem infiltrierten Nierenbeckenkelchsystem,
dann die Milz und die ähnlich betroffene linke Niere. Korrespondierendes CT nach Kontrastmittelgabe
(b).
Fig. 2 Sonografic panoramic image of the upper abdomen (a), from left to right: liver
with gall bladder, behind them the right kidney with infiltrated pelvicalyceal system,
then the spleen and the similarily affected left kidney. Corresponding computed tomogram
after administration of contrast medium (b).
Abb. 3 Die CD61-Färbung zeigte, dass die Riesenzellen im Ureterbiopsat Megakaryozyten
entsprachen.
Fig. 3 CD61-staining revealed that the giant cells were megakaryocytes in the ureter
specimen.
Im Oktober 2008, 6 Jahre nach der initialen Diagnose der Myelofibrose und 5 Jahre
nach der der ersten dokumentierten Manifestation extramedullärer Hämatopoese in Nieren
und Pleura, geht es dem Patienten weiterhin relativ gut. Die Pleuraergüsse rezidivierten
nicht und die Mitbeteiligung des Urogenitaltraktes führte weder zur Niereninsuffizienz
noch zu rezidivierenden Harnwegsinfektionen.
Diskussion
Diskussion
Eine extramedulläre Hämatopoese (EMH), die Entwicklung und das Wachstum von blutbildendem
Gewebe außerhalb vom Knochenmark, ist zumeist Folge chronischer myeloproliferativer
Erkrankungen, insbesondere der primären Myelofibrose, kann aber auch bei anderen nichtklonalen
Erkrankungen auftreten. Charakteristischerweise sind Milz und Leber betroffen, selten
kann die EMH auch andere Organe beteiligen. Die EMH der Harnwege ist eine Rarität.
In der umfangreichsten Veröffentlichung zur non-hepatolienalen EMH mit 27 Patienten
hatten nur 2 Patienten eine Beteiligung der Harnwege (Koch CA et al. Mayo Clin Proc
2003; 78: 1223-1233). In einer Publikation mit 5 Patienten mit PMF, die eine abnorme
Ausscheidungsurografie über einen Verlauf von 20 Jahren hatten, hatten in der Autopsie
3 Patienten deutlich pathologisch veränderte Nieren mit mikroskopischem Nachweis von
EMH (Redlin L et al. Radiology 1976; 121: 605-608).
Wir prüften 36 publizierte Fälle renaler EMH im Rahmen myeloproliferativen Erkrankungen
und analysierten deren klinische Daten soweit diese verfügbar waren. Das mittlere
Alter bei Erstdiagnose der renalen EMH lag bei 59 Jahren. Im Median vergingen 7 Jahre
von der Diagnose der myeloproliferativen Erkrankung bis zum Nachweis der renalen Pathologie,
in 4 Fällen wurde die EMH erst post-mortem gefunden. 8 von 36 Patienten entwickelten
eine Niereninsuffizienz und 4 dieser 8 Patienten ein nephrotisches Syndrom. 6 Patienten
hatten abdominelle Schmerzen, die vermutlich mit der Nierenbeteiligung in Zusammenhang
standen. Abdominaler Ultraschall, CT und MRT waren dienliche diagnostische Methoden,
die Gallium-Szintigrafie ergab widersprüchliche Ergebnisse. (Galperin-Aizenberg M
et al. Clin Radiol 2006; 61: 896-898, Holt SG et al. Nephrol Dial Transplant 1995;
10: 1438-1440) Demgegenüber konnten Technetium-Szintigrafie (Schnuelle P et al. Clin
Nephrol 1999; 52: 256-262, Choi H et al. Radiology 2004; 231: 52-56) und FDG-PET
(Galperin-Aizenberg M et al. Clin Radiol 2006; 61: 896-898) das hämatopoetische Gewebe
in den Nieren nicht darstellen.
Wir haben 3 verschiedene morphologische Formen renaler Beteiligung beobachtet (Tab.
[1 ]). Die erste Gruppe besteht aus Patienten mit Beteiligung des Nierenbeckenkelchsystems/des
Nierenhilums bzw. parapelviner Strukturen. Eine Mitbeteiligung der Harnleiter kann,
muss aber nicht vorkommen (16 Fälle), oft besteht eine Hydronephrose variablen Ausmaßes
wie auch bei dem vorgestellten Fall. Publizierte Computertomogramme zeigten kontrastverstärkte,
das Nierenbeckenkelchsystem umgebende Raumforderungen in den renalen Sinus; die publizierten
CT-Bilder waren hierbei den unseren bemerkenswert ähnlich (Choi H et al. Radiology
2004; 231: 52-56, Kwak HS et al. J Korean Med Sci 2000; 15: 460-462, Tuite MJ et al.
Clin Ultrasound 1991; 19: 238-240, Sauer B et al. Acta Radiol 2007; 48: 246-248, Gryspeerdt
S et al. Ann Hematol 1995; 71: 535-1536). Soweit verfügbar, wurden in ultrasonografischen
Befunden entweder echogene Raumforderungen, die einen Großteil des Nierenbeckenkelchsystems
verdrängten (Kwak HS et al. J Korean Med Sci 2000; 15: 460-462) oder Raumforderungen,
die isoechogen zum renalen Parenchym waren, beschrieben (Tuite MJ et al. J Clin Ultrasound
1991; 19: 238-240). Unserer Erfahrung nach ist der Ultraschallbefund der renalen parapelvinen
EMH jeweils hochspezifisch und erlaubt eine leichte Unterscheidung von allen anderen
renalen Tumoren oder anderen Formen der Hydronephrose und ist somit pathognomonisch
für diese Form der EMH.
Tab. 1 Overview of the types of renal extramedullary hematopoiesis in case reports
in the literature. 36 cases were found, some of them with an overlap of multiple sites.
Die Manifestation der Erkrankung kann über eine obstruktive Uropathie zur Niereninsuffizienz
führen, diese trat allerdings in den von uns untersuchten Fällen, vermutlich aufgrund
der langsamen Progression, nur selten auf (Redlin L et al. Radiology 1976; 121: 605-608,
Oesterling JE et al. J Urol 1992; 147: 1360-1362). In einigen Fällen wurden Interventionen
zur Prävention einer Niereninsuffizienz durchgeführt (Ureter Stenting, Nephrostomie).
In einem dieser Fälle führte eine Radiatio zu einer Regression des hämatopoetischen
Gewebes, eine Entfernung der beidseitigen Nephrostomata konnte jedoch nicht erreicht
werden (Oesterling JF et al. J Urol 1992; 147: 1360-1362).
Die zweite Patientengruppe mit renaler Beteiligung einer EMH ist durch die renale
interstitielle Infiltration gekennzeichnet (13 Fälle). Ultrasonografisch erschienen
die Nieren hierbei vergrößert und hatten eine hyperechogene Rinde. Computertomografisch
zeigte sich ein verstärktes kortikales Enhancement. In dieser Gruppe gab es weder
Patienten mit Hydronephrose noch solche mit Veränderungen im Nierenbecken. Nichtsdestotrotz
erlitten die Mehrzahl der Patienten, von denen aus dieser Gruppe Daten zum klinischen
Outcome vorlagen (11 Patienten), entweder eine Niereninsuffizienz oder ein nephrotisches
Syndrom (9 Patienten). Die einzigen Patienten, von denen keine Entwicklung renaler
Symptome berichtet wurden, waren 2 Kinder, die wahrscheinlich eine eigene klinische
und pathologische Entität darstellen.
Die dritte Gruppe besteht aus Fällen, bei denen eine perirenale EMH vorlag. Die Befunde
beschreiben perirenale massige Raumforderungen oder auch Knötchenbildungen. Renale
Veränderungen wurden nur bei 6 Patienten beschrieben, während bei weiteren 6 Patienten
ein Mischbild aus verschiedenen renalen Manifestationen einschließlich perirenaler,
renal-interstitieller oder auch parapelviner Beteiligung der EMH vorlag. Auch beschrieben
wurden Nervenkompressionssyndrome (Koster O et al. Fortschr Röntgenstr 1983; 139:
325-327) und postprandiale abdominale Schmerzen (Rapezzi D et al. AJR Am J Roentgenol
1997; 168: 1388-1389).
Zudem fanden wir in unserer Durchsicht 2 Fälle runder umschriebener renaler Tumoren,die
zunächst als Hypernephrome interpretiert wurden (Koster O, Niese D. Fortschr Röntgenstr
1983; 139: 325-327, Moskovitz B et al. Eur Urol 1991; 19: 343-345), wobei die histologische
Aufarbeitung dann die Diagnose einer EMH erbrachte, welche wir zu keiner der oben
genannten Gruppen zuordnen konnten. In einem dieser Fälle hatte der Tumor seinen Ursprung
im perirenalen Fettgewebe und infiltrierte die Nierenkapsel (Koster O et al. Fortschr
Röntgenstr 1983; 139: 325-327), was eine primär perirenale Lokalisation nahe legt.
Während Unterschiede in Morphologie und Krankheitsverlauf eine klare Trennung zwischen
der parapelvinen und den beiden anderen Formen (renal-interstitiell und perirenal)
erlauben, ist der Unterschied zwischen den beiden letztgenannten Formen nicht so eindeutig.
Diese Beobachtung wird durch die beträchtliche Überlappung von Fällen renal-interstitieller
und perirenaler Beteiligung gestützt.
Obschon eine Niereninsuffizienz in mehreren Fallberichten zur renalen EMH berichtet
wurde, blieb die Nierenfunktion bei dem von uns beschriebenen Patienten über den beobachteten
Verlauf von 6 Jahren stabil. Anhand der Auswertung der vorliegenden Kasuistiken zu
diesem seltenen Phänomen konnten wir zeigen, dass Patienten mit einem gleichartigen
Krankheitsverlauf (parapelvine EMH) nur selten eine Niereninsuffizienz erleiden, was
unser Plädoyer für ein "Watchful Waiting" gerechtfertigt hat.
Case report
Case report
A 61-year-old man presented with fatigue, worsening headaches and left-upper-quadrant
abdominal pain in June 2002. Physical examination revealed pallor and hepatosplenomegaly.
The patient had microcytic anemia (hemoglobin 11.5 g/dL, mean corpuscular volume 74
fL). The white blood cell count (5,6 × 109 /L) and platelet count (285 × 109 /L) were normal. The peripheral blood smear showed leukoerythroblastosis, poikilocytosis,
anisocytosis, and the presence of giant thrombocytes. Serum lactate dehydrogenase
was elevated (2200 U/L), while other routine blood biochemistry parameters (including
creatinine at 0,9 mg/dL) were normal. Bone marrow aspiration resulted in a dry tap.
Marrow biopsy revealed advanced myelofibrosis with an unusually pronounced sclerosis.
The hypocellular marrow appeared to have normal cell distribution, no blast excess
was present. Abdominal ultrasound showed hepatosplenomegaly. Symptomatic therapy was
initiated and regular follow-ups were recommended.
One year later the anemia was stable (hemoglobin 11 g/dL), but the patient complained
about severe abdominal pain and flank pain on the left side. Thickened proximal ureter
with dilated renal pelvis and a thickened pelvic wall, as well as a mild urinary tract
obstruction was found bilaterally on abdominal sonography. Abdominal MRI confirmed
the bilateral involvement of the ureters and the renal pelves.
In November 2004 the patient presented with dyspnea. Bilateral pleural effusions were
found. Computed tomography of the chest and cytological analysis of the pleural fluid
were not diagnostic. An attempted chemical pleurodesis with doxycycline didn't prevent
recurrence. The patient was therefore referred to the thoracic surgery unit where
talcum-pleurodesis with diagnostic pleurectomy and pulmonary wedge resection on the
left side were performed. Both lung and pleura tissues showed advanced fibrosis with
an infiltration of multinuclear giant cells. The cells were CD34- CD68- CD61+ , confirming
extramedullary thrombopoiesis. Because of the progressing anemia, the patient received
repeated transfusions of packed red blood cells. A therapy with low dose hydroxyurea,
500 mg qd, led to the stabilization of hemoglobin levels around 10 g/dL.
In November 2005 we found a slow progression of the urinary tract obstruction with
a diffuse, bilateral thickening of the renal pelves and ureters, including the protrusion
of the ureter ostia into the bladder (Fig. [1 ] and [2 ]). The plasma creatinine and BUN levels remained normal, and urine analysis was not
pathologic. The unique ultrasonografic appearance of the genitourinary tract with
the clinical background of myelofibrosis suggested extramedullary hematopoiesis. A
diagnostic transurethral resection of the ureter ostium was done. Similarly to the
lung and pleura, an advanced fibrosis and infiltration with granulopoietic precursors
and CD61+ multinuclear giant cells (Fig. [3 ]), were found. We interpreted these findings as proof of extramedullary hematopoiesis
in the ureter. A repeated bone marrow biopsy confirmed myelofibrosis. No JAK2-V617F
mutation, no bcr-abl rearrangement or ETV6-PDGFRB fusion was proven. Hydroxyura was
increased to 1000 mg daily, and talcum pleurodesis was performed on the untreated
side.
In October 2008, 6 years after the inital diagnosis of myelofibrosis and 5 years after
the first documented manifestation of renal and pleural extramedullary hematopoiesis,
the patient is still doing considerably well. Pleural effusions didn't recur, and
the involvement of the genitourinary tract didn't lead to renal failure or recurrent
urinary tract infections.
Discussion
Discussion
Extramedullary hematopoiesis (EMH), the development and growth of hematopoietic tissue
outside the bone marrow is mostly a consequence of chronic myeloproliferative diseases,
in particular primary myelofibrosis, but can also be related to other non-clonal hematologic
disorders. Characteristically, it involves the spleen and liver, but rarely EMH can
also be found in other organs. EMH of the urinary tract is seldom. In the largest
report on nonhepatosplenic EMH with 27 patients only 2 had involvement of the urinary
tract (Koch CA et al. Mayo Clin Proc 2003;78:1223-1233). In a report on 5 patients
with PMF having abnormal excretory urograms over 20 years, 3 had grossly pathologic
kidneys on autopsy with microscopic evidence of EMH (Redlin L, Francis RS, Orlando
MM. Radiology 1976; 121: 605-608).
We reviewed 36 cases of renal EMH with myeloproliferative disorders and extracted
clinical data where available.
The median age on diagnosis of renal EMH was 59 years. A median of 7 years with a
diagnosed myeloproliferative disorder passed until the renal abnormality was found,
and in 4 cases EMH was only found post-mortem. 8 out of 36 patients developed renal
failure, 4 of them nephrotic syndrome, 6 had abdominal pain probably related to the
renal involvement. Abdominal ultrasound, CT and MRI were useful diagnostic methods,
gallium scan demonstrated inconsistent results (Galperin-Aizenberg M et al. Clin Radiol
2006; 61: 896-898, Holt SG et al. Nephrol Dial Transplant 1995; 10: 1438-1440) while
Tc-scan (Schnuelle P et al. Clin Nephrol 1999; 52: 256-262, Choi H et al. Radiology
2004; 231: 52-56) and FDG-PET (Galperin-Aizenberg M et al. Clin Radiol 2006; 61:
896-898) failed to display the hematopoietic tissue in the kidneys.
We observed three different morphologic forms of renal involvement (Tab. [1 ]). The first group consists of patients with pelvicalyceal-hilar (parapelvic) involvement
of the kidney with or without apparent ureter abnormality (16 cases), often accompanied
by various degrees of hydronephrosis, just as in our index case. Computertomograms
showed enhancing masses in the renal sinus, surrounding the pelvicalyceal system.
Published CT-images are strikingly similar to ours (Choi H et al. Radiology 2004;
231: 52-56, Kwak HS et al. J Korean Med Sci 2000; 15: 460-462, Tuite MJ et al. Clin
Ultrasound 1991; 19: 238-240, Sauer B et al. Acta Radiol 2007; 48: 246-248, Gryspeerdt
S et al. Ann Hematol 1995; 71: 535-1536). Ultrasonografic descriptions, where available,
point out either an echogenic mass replacing most of the pelvicalyceal system (Kwak
HS et al. J Korean Med Sci 2000; 15: 460-462) or a mass isoechoic to the renal parenchyma
(Tuite MJ et al. J Clin Ultrasound 1991; 19: 238-240). In our experience the ultrasonografic
appearance of this phenomenon is unique, easily distinguishable from any other renal
tumor or other forms of hydronephrosis, and thus pathognomonic to renal parapelvic
EMH.
This manifestation of the disease can lead to renal failure by obstructive uropathy,
but probably due to the slow progression of the disease, it was rarely observed in
the reviewed cases (Redlin L et al. Radiology 1976; 121: 605-608, Oesterling JE et
al. J Urol 1992; 147: 1360-1362). In some cases intervention (ureter stenting, nephrostoma)
was performed to prevent renal failure. In one of these cases radiation therapy led
to a regression of the hematopoietic tissue, but didn't enable removal of the bilateral
nephrostoma (Oesterling, et al. J Urol 1992; 147: 1360-1362).
The second group of patients with renal involvement of EMH is characterized by renal
interstitial infiltration (13 cases). On ultrasound the kidneys appeared enlarged,
with hyperechogenic cortex. Increased cortical enhancement was seen on CT-images.
In this group of patients there was no hydronephrosis and no changes in the renal
pelvis were observed. However, in most of the cases where clinical data on disease
outcome was supplied in this category (11 patients) either renal failure or nephrotic
syndrome developed (9 patients). The only patients who were not mentioned to produce
renal symptoms were two infants, probably representing a different clinical and pathological
entity.
The third group consists of cases where renal EMH was recognized perirenally. Findings
include perirenal masses or nodules around the kidneys. These were the only described
renal changes in 6 cases, whereas in 6 other patients there was an overlap of several
renal manifestations including perirenal involvement as well as renal interstitial
or parapelvic EMH. Nerve compression symptoms (Koster O et al. Fortschr Röntgenstr
1983; 139: 325-327) and postprandial abdominal pain Rapezzi D et al. AJR Am J Roentgenol
1997; 168: 1388-1389) were also described.
Furthermore we reviewed two cases of round circumscribed renal tumors, which at first
appeared to be hypernephromas (Koster O et al. Fortschr Röntgenstr 1983; 139: 325-327,
Moskovitz B et al. Eur Urol 1991; 19: 343-345), but histological analysis showed
EMH that we couldn't assign to any of the above groups. In one of these cases the
tumor originated in the perirenal fat tissue and infiltrated the renal capsule (Koster
O et al. Fortschr Röntgenstr 1983; 139: 325-327) suggesting a perirenal primary site.
While difference in morphology and disease development clearly differentiates parapelvic
from renal interstitial and perirenal involvement, the difference between the last
two entitities doesn't seem to be as clear cut. This observation is supported by the
considerable overlap between cases of renal interstitial and perirenal involvement.
Although renal failure was described in several case reports on renal extramedullary
hematopoiesis, our patient's renal function remained stable in an observation period
of 6 years. After evaluation of the available case reports on this rare phenomenon,
we managed to demonstrate that patients with similar disease pattern (parapelvic EMH)
rarely suffer from renal failure which justified our pleading for watchful waiting.
Robert Wagner, Sigmaringen, Gabriele Käfer, Sigmaringen, Gerhard Seitz, Bamberg, Karlheinz
Seitz, Sigmaringen
Email: wagner.robert.dr@gmail.com