ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2009; 118(7/08): 386
DOI: 10.1055/s-0029-1233278
Colloquium

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Europerio 6 - EFP-Pressekonferenz und GABA Symposium Halitosis

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Publication Date:
11 August 2009 (online)

 
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    Anfang Juni trafen sich etwa 5 000 Teilnehmer aus aller Welt in Stockholm zur Europerio, dem renommierten, nur alle 3 Jahre stattfindenden Kongress auf dem Gebiet der Parodontologie.

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    Auf der EFP-Pressekonferenz in Stockholm referierten internationale Experten über aktuelle zahnmedizinische Themen. Prof. Iain L. C. Chapples, Universität Birmingham, Vortrag widmete sich dem brisanten Zusammenhang zwischen parodontalen Erkrankungen und einer frühzeitigen Sterbewahrscheinlichkeit. Das gilt, wie sich herausgestellt hat, vor allem für einen bestimmten Patiententyp, der eine gewisse Disposition für entzündliche Erkrankungen hat. Parodontitis führt zu einer Entzündung, die den allgemeinen Krankheitsverlauf verschlechtern kann. Eine Behandlung kann sowohl die klinischen als auch biologischen Ergebnisse verbessern.

    Prof. Stefan Renvert, Kristianstad University, sprach über parodontale Erkrankungen am Implantat. Es hat sich gezeigt, dass vor allem Patienten betroffen sind, die schon sehr lange mit Implantaten versorgt sind. Patienten, die schon im Vorfeld parodontale Probleme hatten, sind besonders disponiert. Infektionen rund um das Implantat sind schwer zu behandeln und gehen unter Umständen mit dem Verlust einher. Da zunehmend Implantate auch in der Hochrisikogruppe gesetzt werden, ist davon auszugehen, dass das Risiko für Entzündungen mit den damit verbundenen Komplikationen steigt.

    Prof. Mariano Sanz, Universidad Complutense Madrid, beschrieb die erfolgreiche Behandlung parodontaler Erkrankungen. Bei frühzeitiger Diagnose und Therapie ist eine Ausheilung leicht möglich. Ist die Erkrankung zu weit fortgeschritten, sind umfangreichere Maßnahmen oft auch chirurgisch unumgänglich.

    Prof. Edwin G. Winkel referierte über die Entstehung und Behandlung von Halitosis. Sie ist ein nicht zu unterschätzendes soziales Problem. Ursache dafür ist in 80-90 % der Fälle die Zunge, aber auch parodontale und Zahnprobleme. Sehr wirkungsvoll lässt sich beispielsweise mit einem Zungenschaber Abhilfe schaffen. Zu diesem Thema fand am Nachmittag des gleichen Tages das Gaba-Symposium statt. Prof. Crispian Scully, UCL-Eastman Dental Institute, beschrieb Ätiologie, Messbarkeit und Behandlung von Halitosis. Prof. Marc Quirynen, University of Leuven, stellte die Ergebnisse einer Studie vor, in der 2000 Halitosis-Patienten eine multidisziplinäre Halitosis-Klinik besuchten. Prof. David Herrera, University Complutense Madrid, erörterte den möglichen Zusammenhang von bestimmten Bakterienspezies und oral bedingtem Mundgeruch. Der Vortrag von Prof. John Greenman, University of the West of England, beschäftigte sich mit dem Zusammenhang von Biofilmen und Halitosis. Das große Engagement von Gaba für die aktuellen Probleme in der Zahnheilkunde, zeigte sich einmal mehr in der straffen Organisation der Pressekonferenz sowie in der fachkundigen Zusammenstellung dieses Symposiums.

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    V. l. n. r.: M. Quirynen, D. Herrera, C. Scully und J. Greenman.

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    V. l. n. r.: E. G. Winkel, M. Sanz und S. Renvert.

    Gi, ZWR

    Nach Informationen der GABA International, CH-4106 Therwil

    Internet: www.gaba.com/europerio

     
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    V. l. n. r.: M. Quirynen, D. Herrera, C. Scully und J. Greenman.

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    V. l. n. r.: E. G. Winkel, M. Sanz und S. Renvert.