Der Klinikarzt 2009; 38(5): 220-227
DOI: 10.1055/s-0029-1225544
Schwerpunkt

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Leichte kognitive Beeinträchtigung – Ist dies die geeignete Risikopopulation für eine Intervention?

Mild Cognitive Impairment – to treat or not to treat?Elmar Kaiser1 , Philipp A. Thomann1 , Johannes Schröder1
  • 1Zentrum für Psychosoziale Medizin der Universität Heidelberg, Klinik für Allgemeine Psychiatrie, Sektion Gerontopsychiatrische Forschung (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. Christoph Mundt)
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. Juni 2009 (online)

Preview

Neurokognitive Defizite, die physiologische Altersveränderungen überschreiten, ohne die Ausprägung einer demenziellen Symptomatik zu erreichen, werden als leichte kognitive Beeinträchtigung (LKB) bzw. Mild Cognitive Impairment (MCI) eingestuft. Hierbei handelt es sich um ein Risikosyndrom für die spätere Entwicklung einer manifesten Demenzerkrankung. Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung weisen unterschiedliche Ausprägungen hirnorganischer und neuropsychologischer Veränderungen auf und haben je nach Subgruppe ein heterogenes Konversionsrisiko. Durch Einsatz verschiedener neuropsychologischer, molekularbiologischer und bildgebender Verfahren können Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung näher charakterisiert werden, die bereits frühe Stadien neurodegenerativer Erkrankungen, wie etwa der Alzheimer–Demenz, aufweisen. Insbesondere bei diesem Patientenkollektiv ist ein frühzeitiger Einsatz therapeutischer Strategien sinnvoll. Mögliche Therapieansätze werden abschließend dargestellt und hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Behandlung von Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung diskutiert.

Neurocognitive deficits that surpass changes occuring within physiologic aging are classified as Mild Cognitive Impairment (MCI). MCI can be regarded as a risk syndrome for the development of manifest dementia. Patients with MCI present with variable degrees of organic and neuropsychological changes and show a heterogenous risk for conversion to dementia. By using specific neuropsychological and laboratory tests as well as methods of brain imaging MCI patients with early changes, occurring within the course of neurodegenerative diseases such as Alzheimer's disease, can be characterised in detail. It is primarily in these patients that early therapeutic intervention seems to be of some use. Possible therapeutic strategies are addressed in the article regarding their importance and usefulness for the treatment of patients with MCI.

Literatur

Korrespondenz

Dr. med. Elmar Kaiser

Zentrum für Psychosoziale Medizin Universität Heidelberg Klinik für Allgemeine Psychiatrie, Sektion Gerontopsychiatrische Forschung

Voß–Str. 4

69115 Heidelberg

Fax: 06221/567862

eMail: elmar.kaiser@med.uni-heidelberg.de