Wer kennt es nicht - nach einer gefühlt "durchwachten" Nacht, wacht man morgens gerädert
auf. Eine schlaflose Nacht kann fast jeder verschmerzen, treten Schlafstörungen jedoch
regelmäßig auf, beeinträchtigt dies die Betroffenen enorm. Kein Wunder, denn der Schlaf
beeinflusst die neuronale Plastizität ebenso wie die Gehirnreifung, die Gedächtnis-Konsolidierung,
Lernvorgänge, die Koordination metabolischer Prozesse oder die Integrität des Immunsystems.
Wie lange man allerdings schlafen muss, um morgens erholt aufzuwachen, ist interindividuell
sehr verschieden. "Taktgeber" dieses individuellen Schlafmusters ist die durch Licht
und Dunkelheit gesteuerte physiologische Sekretion von Melatonin aus der Epiphyse.
Sie setzt mit der Dämmerung ein, erreicht zwischen 2 und 4 Uhr nachts ihr Maximum
und fällt in den frühen Morgenstunden auf ein Tagesniveau ab.
Zu wenig Melatonin macht Schlafprobleme
Zu wenig Melatonin macht Schlafprobleme
Zu einer Störung der Schlaf-Wach-Regulation kommt es, wenn der 24-Stunden-Rhythmus
der inneren Uhr - eine Gruppe von etwa 10 000 Neuronon im Nucleus suprachiasmaticus
(SCN) im vorderen Hypothalamus - nicht mit dem äußeren Tag-Nacht-Rhythmus übereinstimmt.
Beim Jetlag oder bei Schichtarbeitern geschieht dies, da sich die gewohnten, synchronisierenden
Reize im Tagesverlauf verschieben. Ursache kann aber auch - gerade bei älteren Patienten
oder bei Patienten mit einer psychiatrischen Störung (z. B. Alzheimer-Demenz, Depression)
- ein Nachlassen der körpereigenen, nächtlichen Produktion von Melatonin sein.
Physiologischer Ersatz von Melatonin kann helfen
Physiologischer Ersatz von Melatonin kann helfen
In diesen Fällen kann eine abendliche Melatoninsupplementation (Circadin® Retardtabletten)
das zirkadiane System und die innere Uhr stärken und so die Schlafqualität verbessern.
Denn dies imitiert das physiologische Freisetzungsprofil des endogenen Neurohormons,
erklärte Prof. Göran Hajak, Regensburg. "Eine Verlängerung des Nachtschlafes tritt
jedoch nicht immer ein, ist als Wirkung auch nicht immer gewünscht." Oft ist es wichtiger,
die Leistungsfähigkeit der Patienten und ihre Befindlichkeit am Tag zu stärken.
Sofort nach Beginn der Therapie setzt die Wirkung der Melatoninsupplementation jedoch
nicht ein. "Bis Sie bei älteren Patienten das Pendel der inneren Uhr wieder richtig
zum Schlagen bringen, dauert das ein bisschen", konstatierte Dr. Dieter Kunz, Berlin.
"Umgekehrt bedeutet dies aber auch, dass sie einen andauernden Effekt haben."
sts
Quelle: Satellitensymposium "Therapieziel: Erholsamer Schlaf" und Meet-the-Expert
"Schlaflos im Alter - ein notwendiges Übel" im Rahmen des 115. Kongresses der Deutschen
Gesellschaft für Innere Medizin; Veranstalter: Lundbeck GmbH, Hamburg