Psychiatrie und Psychotherapie up2date 2010; 4(1): 25-36
DOI: 10.1055/s-0029-1223445
Affektive Störungen

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neurobiologie depressiver Störungen

Barbara  Vollmayr
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Publication Date:
11 January 2010 (online)

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Kernaussagen

  • Die majore Depression ist eine komplexe Erkrankung. Durch Umweltfaktoren wie traumatische Erfahrungen und Stressoren wird bei genetisch prädisponierten Personen die Erkrankung ausgelöst. Die prädisponierenden Gene sind größtenteils unbekannt, da viele Gene mit jeweils nur kleinen Effekten beitragen und Gen-Gen- sowie Gen-Umweltinteraktionen die Suche komplizieren.

  • Viele zentralnervöse Systeme sind in die Pathophysiologie involviert: neben der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse mit den Stresshormonen Kortisol und CRH (corticotropin releasing hormone), sind vor allem das serotonerge und das noradrenerge System bei depressiven Patienten verändert und werden von den Antidepressiva günstig beeinflusst.

  • In neuerer Zeit werden besonders Störungen der plastischen Anpassung mit Veränderungen der Neurotrophine und der Neurogenese als Ursachen diskutiert.

  • Auf der Suche nach neuen, schneller und besser wirksamen Behandlungsverfahren werden in den letzten Jahren die Glutamatantagonisten und die tiefe Hirnstimulation als nicht medikamentöses Verfahren geprüft.

Literatur

PD Dr. med. Barbara Vollmayr

Zentralinstitut für Seelische Gesundheit
Universität Heidelberg

J5

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