Dialyse aktuell 2009; 13(3): 111
DOI: 10.1055/s-0029-1220865
Editorial

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Anlage und Revision von Dialysezugängen

Markus Hollenbeck
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Publication Date:
07 April 2009 (online)

Die Notwendigkeit einer eng verzahnten interdisziplinären Zusammenarbeit ist im Bereich der Dialysezugänge offensichtlich notwendig. Umso erfreulicher ist es, dass die beteiligten Fachgesellschaften jetzt gemeinsame Empfehlungen hierfür erarbeitet haben (Hollenbeck M, Mickley V, Brunkwall J et al. Interdisziplinäre Empfehlung deutscher Fachgesellschaften zum Gefäßzugang zur Hämodialyse. Der Nephrologe 2009; 4: 158–176).

Auf Initiative der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Nephrologie haben auch die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie, die Deutsche Röntgengesellschaft und die Deutsche Gesellschaft für Angiologie Vertreter in eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe entsandt, um diese Empfehlungen zu erarbeiten. Diese Arbeitsgruppe hat sich eng mit einer ebenfalls neu konstituierten Arbeitsgruppe der Pflegefachverbände abgesprochen, die im Herbst dieses Jahres Empfehlungen zu Dialysezugängen aus pflegerischer Sicht publizieren wollen. Dieses Heft nun soll ein Schlaglicht auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit werfen. Am Beispiel der Shuntstenose nehmen Chirurgen, Radiologen und Nephrologen zur aktuellen Diagnostik und Therapie Stellung.

In diesem Editorial auf alle verschiedenen Aspekte der Dialysezugangsempfehlungen 2009 einzugehen ist schwer möglich. Denn diese, über die Internetauftritte der Fachgesellschaften (z. B. www.nephrologie.de) zugänglichen Empfehlungen wird man in einem solchen Editorial nicht kurz zusammenfassen können. Ich will einige aktuelle Punkte dieser Empfehlungen herausnehmen und insbesondere auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit fokussieren. Lesen Sie hierzu meinen Kommentar auf Seite 129.

Ich hoffe, die Artikel in diesem Heft wecken Ihr Interesse an den Dialysezugangsempfehlungen 2009. Interdisziplinär ist zur Verbesserung der Shuntversorgung noch vieles zu tun. Hierzu wird sich unsere interdisziplinäre Arbeitsgruppe auch gerne mit weiteren Beiträgen in dieser Zeitschrift beteiligen.

Im Auftrag unserer Fachgesellschaften werden wir in einem nächsten Schritt die Erstellung der pflegerischen Empfehlungen begleiten. Wir werden des Weiteren ein Online–Diskussionsforum zur Vereinheitlichung der deutschen Nomenklatur des Dialysezugangs initiieren. Auch hierauf werden die Homepages der Fachgesellschaften im Laufe dieses Jahres hinweisen. Inwieweit dann weitere Projekte, wie die Zertifizierung von Shuntzentren und die Erarbeitung von Qualitätsparametern zur Schaffung eines Qualitätsmanagementsystemes, in Angriff genommen werden, wird noch von dem offiziellen Auftrag unserer Fachgesellschaften abhängen.

Prof. Dr. Markus Hollenbeck

Bottrop

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