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DOI: 10.1055/s-0029-1220195
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Kopf-Hals-Tumoren - Selektive Neck Dissection bietet eine sichere Option
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
03. April 2009 (online)
Therapeutischer Standard bei metastasierenden Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereichs sind operative Verfahren. Heutzutage besteht die Tendenz zu schonenderen Eingriffen, um die wichtigsten anatomischen Strukturen und ihre Funktionen zu erhalten. Head Neck 2008;30: 1231–1236
Im Rahmen einer retrospektiven Studie in Sydney (Australien) hatten Patel et al. die Krankenblätter von 205 Patienten analysiert, bei denen erstmalig eine therapeutischen Neck Dissection durchgeführt worden war. Insgesamt nahmen die Mediziner 232 Eingriffe vor.
Ziel der Studie war es herauszufinden, ob eine selektive Dissektion im Vergleich zu umfangreicheren Eingriffen möglicherweise mit einer schlechteren Prognose assoziiert war. Die Nachbeobachtungszeit betrug mindestens 2 Jahre (24–177 Monate). Das Ausmaß des Dissektionsverfahrens war in Abhängigkeit von Lokalisation und Größe des Primärtumors bzw. des Nodalstatus gewählt worden.
84 % der Patienten hatten unabhängig vom Umfang der Operation eine adjuvante Strahlentherapie erhalten. Bei Patienten mit oropharyngealen Primärtumoren, pN2 oder pN3-Erkrankung sowie extrakapsulärem Wachstum erfolgten vermehrt umfassendere Eingriffe. Patienten mit laryngealen Primärtumoren erhielten dagegen verstärkt zunehmend selektive Neck Dissections.
Patienten mit selektiver Neck Dissection zeigten demnach präoperativ weniger Merkmale, die mit einer schlechteren Prognose verbunden sind. Nach selektiver Neck Dissection ließen sich Trends zu einer besseren Tumorkontrolle (96 vs. 86 %) beobachten sowie zu einem verbesserten krankheitsspezifischen Überleben (59 vs. 43 %). Allerdings war dies ohne statistische Signifikanz. Bei allen Patienten bedeuteten ein Kapseldurchbruch sowie eine höhergradige pN-Klassifizierung eine schlechtere (Überlebens-)Prognose.