Erstmals ist es Wissenschaftlern gelungen Schweine genetisch so zu verändern, dass
ihre Zellen nicht von menschlichen natürlichen Killerzellen zerstört werden. Forscher
von der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München um Prof. Elisabeth Weiss und
Prof. Eckhard Wolf veröffentlichten die Ergebnisse im Januar: So tragen die Körperzellen
der genveränderten Schweine an der Oberfläche menschliche MHC-Klasse-I-Moleküle vom
Typ HLA-E. Dies macht Schweinezellen für die menschlichen Killerzellen unsichtbar.
Natürliche Killerzellen attackieren normalerweise körperfremdes Gewebe und eliminieren
es: Artfremde MHC-Klasse-I-Moleküle passen nicht zu den Rezeptoren der Killerzelle,
werden als fremd erkannt und die Zellen zerstört. Schweine eignen sich für eine Xenotransplantation,
also der Transplantation von artfremdem Gewebe, auf den Menschen besonders gut. Vor
dem Hintergrund der langen Warteliste auf ein Spenderorgan wären genveränderte Schweine
als Organspender ein großer Schritt nach vorne für die Patienten.
Quelle: Weiss EH et al. Transplantation 2009; 87: 35-43