Dialyse aktuell 2009; 13(1): 50
DOI: 10.1055/s-0029-1202201
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Zahl der Organspenden sank 2008 deutlich - DSO fordert Umstrukturierung des Organspendesystems

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04 February 2009 (online)

 
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    Die "Deutsche Stiftung Organtransplantation" (DSO) verzeichnete 2008 einen Rückgang der Zahl an gespendeten Organen in Deutschland um 8,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Nur etwa 1 200 Menschen spendeten nach ihrem Tod ihre Organe, womit es nur noch 14,6 Spender pro einer Million Einwohner gab. Jährlich sterben zirka 1 000 Menschen auf der Warteliste für ein Organ, und durch die aktuelle Entwicklung verschärft sich die Lage weiter. Daher fordert die DSO vom Gesetzgeber durchgreifende Reformen nach dem spanischen Vorbild: Dort ist eine übergeordnete Spendeorganisation für alle wichtigen Bereiche der Organisation zuständig. Außerdem sind in jedem relevanten Krankenhaus Beauftragte der Spendeorganisation vor Ort. Insgesamt gibt es in Spanien 34 Spender pro einer Million Einwohner. Nach Prof. Günter Kirste, medizinischer Vorstand der DSO, sind die Hauptursachen für die niedrige Spenderquote in Deutschland in der schlechten Strukturierung des Systems, unklaren Zuständigkeiten und zu wenigen Verbindlichkeiten zu suchen. "Die Anzahl der Spenden lässt sich auch in Deutschland durch geeignete Strukturen verdoppeln", so Kirsten. Außerdem sei es äußerst nützlich, wenn die DSO von sich aus in Kliniken aktiv werden dürfe und nicht, wie bisher, auf eine Anfrage warten müsse.

    Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Stiftung Organtransplantation