Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2009; 3(2): 131-146
DOI: 10.1055/s-0029-1185489
Chirurgische Forschung

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Organprotektion und Organtransplantation

T. Minor1 , P. Schemmer2
  • 1Sektion chirurgische Forschung, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Bonn
  • 2Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universität Heidelberg
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Publication Date:
03 April 2009 (online)

Schwerpunkt dieses Kapitels ist die Einführung in die Forschung zur Organprotektion vor ischämischer Schädigung, wie sie in vivo oder ex vivo entstehen kann. Dieser Forschungszweig gewinnt zunehmende Bedeutung, da ein steigender Bedarf an Spenderorganen auch eine Berücksichtigung sog. „marginaler Organe“ notwendig erscheinen lässt. Die derzeit klinisch gängige Technik der „Cold-Storage-Lagerung“ basiert auf einer Konservierung durch Senkung der Metabolismusaktivität, lässt aber den Aufbau bzw. die Erhaltung des Energiestatus des Organs weitgehend unberücksichtigt. Die Forschung arbeitet deswegen an dem Aufbau von Verfahren wie der Maschinenperfusion und der Persufflation, welche die Sauerstoff- und Metabolitversorgung und damit die Vitalität v. a. vorgeschädigter Organe verbessern sollen. Dabei spielt die Untersuchung der zugrunde liegenden biochemischen und molekularen Ereignisse auf zellulärer Ebene eine wichtige Rolle.

Ein weiterer Ansatz zur Verbesserung der Ischämietoleranz besteht in einer Vorbehandlung des Organs (Präkonditionierung), um so Schäden durch Ischämie zu mildern bzw. zu verhindern. Dieses könnte z. B. durch die Gabe von Pharmaka erfolgen und wird in klinischen Studien getestet.

Für alle Ansätze muss, angepasst an die wissenschaftlichen Fragen und die klinischen Anforderungen, ein passendes Modellsystem gewählt werden, das im Bereich von Zellkulturen, singulären Organen oder geeigneten Tiermodellen liegen kann.

Des Weiteren werden Möglichkeiten getestet und erforscht, die eine Beobachtung der In-vivo-Vorgänge ermöglichen soll.

Quellenangaben

Prof. Dr. med. Thomas Minor

Sektion Chirurgische Forschung
Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Universitätsklinikum Bonn

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53105 Bonn

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Fax: 0228-287-1-5199

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