Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Haut schützt den Körper als wichtige Barriere zwischen Körperinnerem und Außenwelt
vor mechanischen Alterationen, vor der Invasion durch Bakterien und anderen Mikroorganismen,
vor Strahlung oder vor Schadstoffen. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der homöostatischen
Temperatur- und Wasserregulation des Körpers, sie ist Teil der komplexen Immunregulation
und reagiert daher auch bei verschiedensten immunologischen Aktivitäten (Allergie,
Entzündung) und übernimmt durch die Vielzahl an Nervenendigungen auch wichtige Aufgaben
als sensorisches Organ.
Neben diesen biologischen Funktionen kommt der Haut eine große soziale Bedeutung zu.
Sie ist ein entscheidender äußerer Attraktivitätsparameter und Sinnbild für Gesundheit
und Wohlgefühl. Das Schutz- und Barriereorgan Haut ist einer Vielzahl externer und
interner Störfaktoren ausgesetzt, welche zu nachhaltigen direkten Schäden und vielfältigen
Folgeerscheinungen führen können. Externe Auslöser von schädigenden Effekten sind
insbesondere UV-Licht, Rauchen, Schadstoffe, Kälte, Trockenheit sowie bei entsprechender
Disposition auch Kosmetik und Körperpflegeartikel sowie Nahrungsmittel und auch psychosozialer
Stress. Interne Störfaktoren sind z. B. Hormonmangel bzw. Imbalancen, Nährstoffmangel,
Darmerkrankungen oder chronisch entzündliche Prozesse.
Eine besondere Bedeutung kommt der Ausgewogenheit und Balance der UV-Bestrahlung der
Haut zu. Einerseits führt die kurzfristige hochdosierte UV-Bestrahlung der heutigen
Freizeitgesellschaft (tropische Sonne, Hochgebirgssonne) zu einem Anstieg der Hautschäden
(oxidative Belastung, beschleunigte Hautalterung, erhöhtes Hautkrebsrisiko?). Andererseits
ist der Tageslichtmangel der heutigen Industriegesellschaft (überwiegende Indoortätigkeit
bei Kunstlicht) die wesentliche Ursache des epidemischen und äußerst bedrohlichen
Vitamin-D-Mangels mit all seinen Folgen (erhöhtes Herzinfarktrisiko, beschleunigte
Alterungsprozesse, erhöhtes Krebsrisiko), denn die körpereigene Vitamin-D-Synthese
beruht auf einer ausreichenden Tageslichtbestrahlung der Haut.
An dieser Schnittstelle zwischen der Funktionsfähigkeit der Haut als Abwehr-, Modulations-
und Syntheseorgan und den vielfältigen Störfaktoren kommt den Mikronährstoffen eine
besondere Bedeutung zu als Antioxidanzien, Kofaktoren des Hautstoffwechsels oder der
Wundheilung.
Ihre Herausgeber
Dr. med. Hans-Peter Friedrichsen
Apotheker Uwe Gröber