ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2008; 117(12): 657
DOI: 10.1055/s-0028-1119773
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Interview mit ZA Michael Rau - Zuverlässiger Spezialist in der Füllungstherapie!

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Publication Date:
29 December 2008 (online)

 
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    Seit mehr als 2 Jahrzehnten werden Glasionomerzemente erfolgreich in der Füllungstherapie eingesetzt. Insbesondere in der Kinderzahnheilkunde, aber auch für Interimsversorgungen der bleibenden Dentition bieten sich diese Materialien aufgrund des einfachen Handlings und vergleichsweise kurzer Behandlungszeiten gegenüber anderen Füllungsmaterialien an. Aber auch hinsichtlich der Abrasionsfestigkeit und Ästhetik weisen moderne Glasionomerzemente deutlich verbesserte Eigenschaften gegenüber den Produkten der ersten Generation auf und stellen daher eine hochwertige und zugleich preisgünstige Alternative beispielsweise zu einer Amalgamfüllung dar. Wir sprachen mit Zahnarzt Michael Rau über seine Erfahrungen mit dem Glasionomerzement Ihdent® GIZ® fil Typ II von Dr. Ihde Dental.

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    ? Wie wurden Sie auf den Glasionomerzement Ihdent® GIZ® fil Typ II von Dr. Ihde Dental aufmerksam?

    Michael Rau: Im Zusammenhang mit der Erprobung von Materialien, die sich alternativ zu Amalgam, dessen hoher Quecksilbergehalt nach wie vor kritisch diskutiert wird, einsetzen lassen, stieß ich unter anderem auch auf diesen Glasionomerzement. Die Verarbeitungs- und Materialeigenschaften sowie der attraktive Preis haben mich überzeugt und seit ca. 1996 kommt er daher regelmäßig in meiner Praxis zur Anwendung.

    ? Bei welchen Indikationen setzen Sie das Material ein?

    Michael Rau: Ich nutze Ihdent® GIZ® fil Typ II generell als Standard-Füllungsmaterial für temporäre Versorgungen. Ich verwende das Material sowohl für Interimsfüllungen in der bleibenden Dentition als auch im Milchgebiss. Gut geeignet ist es zudem für Aufbauten unter prothetischen Restaurationen sowie zur Reparatur von Kronenversorgungen mit Trepanationsdefekten. Auch zur Versorgung von Minimaldefekten bei einer erweiterten Fissurenversiegelung setze ich das Material ein.

    ? Aus welchem Grund bietet sich der Glasionomerzement für diese Indikationen an?

    Michael Rau: Bei der Behandlung von Kindern bildet die unkomplizierte Anwendung des Materials einen wesentlichen Aspekt. Die Versorgung mit einem Komposit mit den entsprechend erforderlichen Arbeitsschritten wäre aufgrund der häufig fehlenden Compliance schwierig. Durch Einsatz des Glasionomerzements kann ich auf ein Anätzen, Primen und Bonden verzichten und hierdurch die Behandlungszeit deutlich verkürzen. Zudem ist die Lebensdauer der Füllungen mit durchschnittlich 5-8 Jahren für Milchzähne wie auch für provisorische beziehungsweise semipermanente Versorgungen der bleibenden Dentition völlig ausreichend. Bei Defekten an Restaurationen, die durch Trepanation entstanden sind, bietet sich die Anwendung des Materials auch deshalb an, weil dieses gegenüber Kunststoffmaterialien praktisch keine Schrumpfung aufweist. Beispielsweise an metallischen Kronen ist der Einsatz eines Komposits in der Adhäsivtechnik gar nicht möglich und eine eventuelle Reaktion, wie sie z. B. durch den Kontakt von Amalgam mit Metallen ausgelöst werden kann, entfällt.

    ? Skizzieren Sie uns bitte kurz Ihre Anwendung des Produkts in der Füllungstherapie!

    Michael Rau: Je nach Tiefe der Kavität wird der Zahn nach der retentiven Präparation und Trocknung gegebenenfalls zunächst mit einem Kalziumhydroxid-Liner versorgt. Zur Formgebung setzen wir Matrizen oder Holzkeile ein. Das Anlegen von Kofferdam ist nicht zwingend erforderlich, da eine geringe Restfeuchtigkeit in der Kavität die Polymerisation des Glasionomerzements positiv beeinflusst. Verwendet wird Ihdent® GIZ® fil Typ II in unserer Praxis ausschließlich in Kapselform, da sich die Applikation hierdurch besonders angenehm gestaltet. Mithilfe eines Kapselanmischgeräts wird das Material homogen gemischt und anschließend mit einer Applikationszange eingebracht. Zudem entfällt dank der Kapseln das Risiko von eventuellen Fehlern beim Anmischen, die die Materialeigenschaften negativ beeinflussen könnten. Zum Schutz der zunächst noch feuchtigkeitsempfindlichen Füllung wird vom Hersteller zusätzlich die Applikation eines Varnish empfohlen. Im Anschluss an die Abbindung des Glasionomerzements erfolgt nach rund 5 min die Ausarbeitung. Hierzu verwende ich feine Arkansassteine verschiedener Form. Auf eine Politur der Füllung kann meiner Erfahrung nach in der Regel verzichtet werden, da bereits mit der Ausarbeitung ein gutes Resultat erzielt wird.

    ? Wie beurteilen Sie die Materialeigenschaften des Glasionomerzements?

    Michael Rau: Bei korrekter Verarbeitung des Materials und den beschriebenen Indikationen sind die Eigenschaften wie Abrasionsverhalten und Festigkeit als absolut ausreichend zu bewerten. Auch Nebenwirkungen oder Unverträglichkeiten sind bisher nicht aufgetreten. Im Vergleich zu anderen Glasionomerzementen konnte ich feststellen, dass diese teilweise über kürzere Abbindezeiten verfügen. Dies muss jedoch nicht unbedingt von Vorteil sein, denn insbesondere bei der Versorgung größerer Kavitäten, wenn mehrere Kapseln für eine Füllung benötigt werden, wirkt sich eine zu schnelle Aushärtung negativ auf den Materialverbund aus. Mit Ihdent® GIZ® fil Typ II bleibt mir auch dann ausreichend Zeit für die Applikation, auch wenn eine größere Menge an Material benötigt wird.

    ! Vielen Dank für das Gespräch, Herr Rau!

    Nach einer Pressemitteilung der

    Dr. Ihde Dental, Eching

    Tel.: 089/319761-0

    Internet: www.ihde-dental.de

     
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