Rehabilitation (Stuttg) 2008; 47(5): 264
DOI: 10.1055/s-0028-1093337
Nachruf

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zum Tode von Werner Müller-Fahrnow

In Commemoration of Werner Müller-Fahrnow
Further Information

Publication History

Publication Date:
20 October 2008 (online)

Der Arzt und Psychologe Professor Dr. Werner Müller-Fahrnow, der am 24. September 2008 nach kurzer schwerer Krankheit verstorben ist, entwickelte sehr früh in seiner beruflichen Karriere seine besondere Liebe für die Rehabilitation. In der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) über viele Jahre an führender Stelle für diesen Bereich tätig, war er Motor einer wissensbasierten Weiterentwicklung vor allem der medizinischen Rehabilitation. Die konzeptuelle Entwicklung und die Implementierung des Qualitätssicherungsprogramms für die medizinische Rehabilitation sind ebenso eng mit seinem Namen verbunden wie die Schaffung von Voraussetzungen für die Rehabilitationsforschung, nicht nur im Rahmen der Rentenversicherung, sondern auch auf nationaler Ebene. So hat er die Entwicklung und Ausgestaltung des von der Deutschen Rentenversicherung und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten rehabilitationswissenschaftlichen Verbundforschungsprogramms (1998–2005) entscheidend mitgestaltet.

Als er 1996 den Lehrstuhl für Versorgungssystemforschung und Grundlagen der Qualitätssicherung in der Rehabilitation an der Humboldt-Universität zu Berlin (und später an der Charité Universitätsmedizin Berlin) übernahm, fand er die Rahmenbedingungen, die er für die Realisierung seines wissenschaftlichen Ideenreichtums benötigte. Er baute hier ein kollegial geführtes Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf, mit dem er mit hohem Einsatz und großer Kompetenz eine Vielzahl von rehabilitationswissenschaftlichen Projekten durchführte. Sein wissenschaftliches Engagement verband Werner Müller-Fahrnow immer eng mit der Frage, wie die gewonnenen Erkenntnisse zur Optimierung der rehabilitativen Versorgung eingesetzt werden können: insofern stand Rehabilitationsforschung für ihn auch für soziales und sozialpolitisches Engagement.

Als Gründungs-, langjähriges Vorstandsmitglied und aktueller Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften (DGRW) hat er unsere Fachgesellschaft entscheidend mitgeprägt. Sein Ideenreichtum, seine hohe Gestaltungsbereitschaft und sein streitbares Eintreten für seine Überzeugungen werden uns fehlen.

Viele DGRW-Mitglieder fühlten sich Werner Müller-Fahrnow auch persönlich freundschaftlich verbunden. Besonders sie werden ihn als lieben, humorvollen und immer hilfsbereiten Menschen vermissen. Die Deutsche Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften trauert um Werner Müller-Fahrnow.

Für den Vorstand

Uwe Koch, Präsident der DGRW

    >