Anfang März war es wieder soweit, die regionale Fortbildung Tauberfranken der AfnP
fand in barockem Ambiente im Schloss Weikersheim statt. Über fünfzig Teilnehmer aus
verschiedenen Dialysezentren kamen zusammen um an der Veranstaltung teilzunehmen sowie
den kollegialen Austausch zu nutzen. In rund vier Stunden vermittelten die Referenten
spannendes Fachwissen und gaben einen Einblick in ihr Fachgebiet. Schwerpunkt dieser
Veranstaltung lag auf dem Zusammenspiel von pflegerischen und technischen Themen.
Den Phosphatspiegel im Griff
Den Phosphatspiegel im Griff
Welche Möglichkeiten die Phosphattherapie heute eröffnet, erläuterte Birgit Richter,
Köln (Shire Deutschland GmbH). Bei einer chronischen Niereninsuffizienz kommt es bereits
im frühen Stadium zu mangelnder Phosphatausscheidung, bedingt durch Nierenfunktionsverlust,
Vitamin–D–Mangel und vermehrter Parathormonsekretion. Dies führt zur Bildung des Kalzium–Phosphat–Produkts
und zu vermehrten Kalkablagerungen in den Gefäßen. Es sei daher sehr wichtig, Phosphat
aus der Nahrung effektiv zu binden, betonte Richter.
Seit rund einem Jahr gibt es einen zweiten kalziumfreien Phosphatbinder, das Lanthancarbonat.
Diese Kautablette wird während der Mahlzeit fein zerkaut eingenommen. Je kleiner Lanthancarbonat
in den Magen gelangt, umso größer ist die Oberfläche, die das Phosphat binden kann.
Lanthancarbonat eignet sich besonders bei erhöhten Kalziumspiegeln oder dem Risiko
für Gefäßerkrankungen. Im zweiten Teil des Vortrages ging es um die renale Anämie,
die Indikation für den Einsatz von EPOs, sowie die Vorstellung des seit einem Jahr
zur Verfügung stehenden, in Humanzellen hergestellten Epoetin delta.
Dialysekatheter – ein weites Thema
Dialysekatheter – ein weites Thema
„Das man nicht mal eben so schnell dialysiert werden” kann, erläuterte Sabine Steiger
(VMP Achim Schulz–Lauterbach). Sie führte uns über die geschichtliche Entwicklung
der Dialysekatheter zu den Neuentwicklungen in der Kathetertechnik. Der Aufbau der
verschiedenen Dialysekatheter sowie die Verwendung von verschiedenen Materialien und
die Aspekte Oberflächengestaltung, Spitzendesign und Verwendungszweck stellte sie
ausführlich vor. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem Umgang und der Pflege der
Dialysekatheter. Unter Berücksichtigung der Richtlinien des RKI griff sie Verbandstechniken
und hygienische Maßnahmen speziell für die Dialyse auf. Dabei thematisierte sie auch
die Implantation der Dialysekatheter mit ihren Schwierigkeiten und Tücken.
Peritonealdialysekatheter
Peritonealdialysekatheter
Erich Stapf von der Dialyseabteilung des Caritas–Krankenhauses Bad Mergentheim berichtete
über die Anlage eines PD–Katheters und die pflegerischen Schwerpunkte in der Vorbereitung
und Nachsorge. Durch seine gut verständlichen Ausführungen, war es auch für Kollegen
ohne PD–Erfahrung ein spannender Vortrag. Die Vorbereitung des Patienten sowie die
richtige Auswahl der Implantationsstelle ist der Grundstein für das Gelingen einer
Peritonealdialyse. Unterstützt von einem Video, das die OP–Technik und die Funktionskontrolle
des Katheters erläuterte, kam auch die Pflege des Katheters und dessen Austrittstelle
zur Sprache.
Der Nachmittag verging wie im Flug und wir hatten alle Mühe, den zeitlichen Rahmen
nicht zu sprengen. Noch einmal vielen Dank an alle Teilnehmer und Referenten.