Handchirurgie Scan 2025; 14(04): 229
DOI: 10.1055/a-2689-4093
Editorial

Handchirurgie Scan – Aktuelle Publikationen für Sie gescannt

Authors

  • Michael Schädel-Höpfner

  • Michael Sauerbier

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir freuen uns über Ihr Interesse an Handchirurgie Scan. Auch in dieser Ausgabe finden Sie eine Vielzahl von aktuellen Publikationen mit bemerkenswerten, teilweise überraschenden und mitunter kontroversen Inhalten. Unsere Referate verschaffen Ihnen einen schnellen inhaltlichen Einblick und unsere Expertenkommentare ermöglichen eine klinische Einordnung.

Zur Behandlung der chronischen skapholunären Instabilität haben die Tenodese-Techniken von Brunelli und Garcia-Elias samt ihrer Modifikationen weite Verbreitung gefunden. Ihre Ergebnisse wurden nun im Rahmen einer systematischen Literaturanalyse verglichen und im Kommentar historisch, biomechanisch und prognostisch eingeordnet. Distale Radiusfrakturen werden immer häufiger operativ versorgt, üblicherweise mit aufwändigen Anästhesieverfahren. Eine randomisierte Studie zeigte nun, dass palmare Plattenosteosynthesen in WALANT zuverlässig und kostengünstig durchführbar sind. Trotz verbesserter Versorgungskonzepte sind Komplikationen nach Osteosynthesen distaler Radiusfrakturen bei älteren Patienten häufig. Durch eine umfangreiche Datenanalyse konnte nachgewiesen werden, dass der Ernährungszustand der Patienten dabei eine entscheidende Rolle spielt. In einer Metaanalyse wurden Osteosynthesen von Metakarpalfrakturen durch Kirschnerdrähte und Platten mit dem noch neuen Verfahren der intermedullären Verschraubung verglichen. Letzteres stößt trotz festgestellter Gleichwertigkeit auf Zurückhaltung. Immer weniger Ressentiments findet dagegen der Einsatz von duombilen Prothesen zur Behandlung der Rhizarthrose. Eine Fallserie mit 5–8-jähriger Nachbeobachtung überzeugt durch eine hohe Überlebensrate und geringe Komplikationen. Beim Morbus Dupuytren sind die Schnittführung und der Umgang mit Hautdefekten weiterhin in der Diskussion. Die Bruner-Inzision wurde randomisiert mit der Technik nach McCash verglichen und ergab Vorteile für die Open-Palm-Methode. Hierzulande noch weniger verbreitet und sehr kritisch beurteilt wird die Dermatoaponeurektomie mit Vollhauttransplantation, deren Ergebnisse anhand einer umfangreichen Fallserie vorgestellt wurden. Weitere Diskussionsbeiträge beschäftigen sich mit einer modifizierten Wassel-Flat-Klassifkation der radialen Polydaktylie und deren therapierelevanter Anwendung bei einem großen Patientengut sowie der Effektivität von Müllvermeidungsstrategien bei ambulanten handchirurgischen Eingriffen.

Der Aktuell-Teil ermöglicht Einblicke in Veröffentlichungen zu vielfältigen Themen, darunter eine systematische Literaturübersicht zu perilunären Luxationen und Luxationsfrakturen, zu Künstlicher Intelligenz in der Frakturdetektion und bei handchirurgischen Chatbots sowie zum positiven Effekt der Nachbehandlung von Handverletzungen mittels Smartphone-App.

Besonders hinweisen möchten wir außerdem auf unsere beiden CME-Beiträge, diesmal zur Diagnostik und Therapie von Neuromen an der oberen Extremität und dem unterschätzten, hier mit hervorragenden Zeichnungen und Fotografien eindrucksvoll illustrierten Thema der Nagelverletzungen.

Wir wünschen Ihnen eine spannende und unterhaltsame Lektüre der neuen Ausgabe von Handchirurgie Scan.

Mit herzlichen Grüßen, Ihre Herausgeber
Prof. Dr. med. Michael Schädel-Höpfner
Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier

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Prof. Dr. med. Michael Schädel-Höpfner
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Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier


Publication History

Article published online:
11 December 2025

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