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DOI: 10.1055/a-2680-6935
Ein gutes „Warum“
Authors
Spätestens wenn man als Normalsterblicher einen eiligen Termin in der Physiotherapie braucht, wird einem klar: Der Fachkräftemangel ist längst überall angekommen. Auf der anderen Seite: stetig steigende Preise, ein mühsam verhandelter Kassensatz, der gerade so die Inflation ausgleicht, Digitalisierung immer wieder verschoben.
Den meisten Praxen dämmert es langsam: Weder die Krankenkassen noch der Staat werden in naher Zukunft die Physiotherapie in Deutschland „retten“. Es ist also an uns, den Löwenanteil an diesem Ziel zu leisten.
Der wichtigste Punkt ist es, sich wieder auf das „Warum“ zu besinnen. Was hat einen selbst dazu bewegt, diesen Weg einzuschlagen? Der Sinn ist oftmals zwischen 15 Minuten Behandlungszeit und Dokumentation verloren gegangen. Erst wenn man die Antwort darauf erneut bei sich selbst gefunden hat, kann man es an die nächste Generation der Therapeut*innen weitergeben.
Es ist also nötig, eine klare Vision und Mission zu verkörpern, damit man sich selbst und andere aufs Neue (trotz widriger Umstände) für diesen Beruf begeistern kann. Nur so ist es (ohne physiotherapeutische Musterung) möglich, dem Fachkräftemangel aus eigener Kraft beizukommen. Denn wer, wenn nicht wir Therapeut*innen, ist prädestinierter dafür, die Menschen auf den richtigen Weg zu bringen?
Julian Kiesele
Physiotherapeut und Themenscout
Publication History
Article published online:
18 November 2025
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