PSYCH up2date 2025; 19(05): 429-445
DOI: 10.1055/a-2658-0498
Persönlichkeitsstörungen, Impulskontrollstörungen und dissoziative Störungen

Körperbezogene repetitive Verhaltensstörungen

Klassifikation, Diagnostik und Therapie

Authors

  • Steffen Moritz

  • Lena Jelinek

  • Stella Schmotz

  • Luca Hoyer

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Körperbezogene repetitive Verhaltensstörungen wie Trichotillomanie und Skin Picking sind Störungsbilder an der Schnittstelle von Psychiatrie/Psychologie und psychosomatischer Medizin zu Dermatologie und Zahnheilkunde. Kognitiv-verhaltenstherapeutische Maßnahmen stellen aktuell die Therapiemethode der Wahl dar. Idealerweise adressiert die Behandlung auch auslösende Faktoren wie mangelnde Stress- und Emotionsregulation sowie sensorische Trigger.

Kernaussagen
  • Unter körperbezogenen repetitiven Verhaltensweisen versteht man ein sich wiederholendes, stereotypes und exzessives Selbstpflegeverhalten, welches nur schwer von der betroffenen Person unterlassen werden kann.

  • Starke Ausprägungen des Verhaltens haben negative Auswirkungen auf das psychische und körperliche Wohlbefinden und führen zu sozialen Beeinträchtigungen; in diesen Fällen spricht man von einer Verhaltensstörung.

  • Für die Diagnose einer BFRBD sind die mangelnde Fähigkeit, dem Impuls zu widerstehen und ein signifikanter Leidensdruck ausschlaggebend.

  • Betroffene Personen berichten häufig von prädisponierenden körperlichen Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer BFRB erhöhen; aufrechterhalten wird das Verhalten durch einen Teufelskreis aus negativer und (kurzfristiger) positiver Verstärkung.

  • Das Habit-Reversal-Training stellt die Behandlungsmöglichkeit 1. Wahl für BFRBs dar, wobei zusätzlich auf individuelle Trigger und eine mangelnde Stress- bzw. Emotionsregulationsfähigkeit geachtet werden sollte.



Publication History

Article published online:
26 September 2025

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