Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2025; 20(06): 569-581
DOI: 10.1055/a-2647-1554
Schultergürtel und obere Extremität

Schulterendoprothetik – Frakturprothese, wann und wie?

Authors

  • Freya Margaretha Reeh

  • Helmut Lill

  • Alexander Ellwein

Insbesondere bei älteren Menschen stellt die proximale Humerusfraktur keine seltene Frakturentität dar. Im Rahmen eines endoprothetischen Vorgehens hat sich die inverse Frakturprothese in den letzten Jahren aufgrund ihrer zuverlässigen und zufriedenstellenden Ergebnisse zunehmend als Behandlungsmethode der Wahl etabliert.

Kernaussagen
  • Die inverse Frakturprothese hat sich immer mehr zur Behandlungsmethode der Wahl entwickelt und die anatomische Prothese in der Fraktursituation nahezu komplett abgelöst.

  • Die funktionellen und klinischen Ergebnisse nach Implantation einer inversen Frakturprothese zeigen sich langfristig gut mit einer hohen Patientenzufriedenheit.

  • In die Indikationsstellung für eine Frakturprothese und gegen eine gelenkerhaltende Therapie müssen neben patientenindividuellen Gegebenheiten harte und weiche Faktoren miteinbezogen werden. Eine präoperative CT-Diagnostik ist obligat.

  • Wenn möglich, sollte eine Tubercularefixation mit Tape-Cerclage in Anbetracht einer erhöhten Luxationssicherung sowie einer postoperativ besseren Beweglichkeit unbedingt vorgenommen werden.

  • Eine standardmäßige Lateralisation, eine inferior positionierte Baseplate und eine Reduktion des glenohumeralen Inklinationswinkels auf 135° erhöhen die Weichteilspannung und führen biomechanisch zu einer stabileren Prothese.

  • Die häufigsten postoperativen Komplikationen sind in absteigender Reihenfolge die Protheseninstabilität, Infektionen und periprothetische Frakturen.



Publication History

Article published online:
20 November 2025

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