Neurologie up2date 2025; 08(04): 337-350
DOI: 10.1055/a-2633-1526
Epilepsie

Ketogene Diät bei pharmakoresistenter Epilepsie

Authors

  • Wiebke Hahn

  • Leona Möller

  • Panagiota-Eleni Tsalouchidou

  • Susanne Knake

Ein Drittel der Patient*innen mit Epilepsie wird durch eine Pharmakotherapie nicht anfallsfrei. Während insbesondere bei pharmakoresistenten Epilepsien im Kindesalter sowie dem superrefraktären Status epilepticus die Wirksamkeit der additiven ketogenen Diät gut belegt ist, scheint im Erwachsenenalter die häufig fehlende Therapieadhärenz maßgeblich zur reduzierten Wirksamkeit dieser Ernährungsform beizutragen.

Kernaussagen
  • Bei der ketogenen Diät handelt es sich um ein additives Therapieverfahren zur bestehenden Pharmakotherapie bei therapieschwieriger Epilepsie.

  • Vor Beginn der Ernährungsintervention sind potenzielle Kontraindikationen wie Stoffwechselerkrankungen und mögliche Medikamenteninteraktionen zu prüfen.

  • Es existieren verschiedene Varianten der ketogenen Diät:

    • die klassische ketogene Diät (kKD),

    • die modifizierte Atkins Diät (MAD),

    • Medium Chain Triglycerides (MCT),

    • Die Low-glycemic-Index-Diät (LGIT).

  • Die modifizierte Atkins Diät (MAD) stellt nach Leitlinienempfehlung das empfohlene Ernährungsverfahren für pharmakoresistente Epilepsien im Erwachsenenalter dar.

  • Die Etablierung der ketogenen Diät sollte in einem Zentrum mit Erfahrung im Bereich der KD erfolgen.

  • Die ketogene Diät stellt insbesondere aufgrund der Anwendung mittels Formula-Nahrung und guter Steuerbarkeit ein geeignetes Therapieverfahren für den superrefraktären Status epilepticus dar.

  • Eine besondere Wirksamkeit der KD zeigt sich vor allem beim New-Onset refractory Status epilepticus (NORSE) sowie dem febrile Infection-related Epilepsy Syndrome (FIRES).

  • Mangelnde Therapieadhärenz sowie gastrointestinale Nebenwirkungen führen am häufigsten zum Therapieabbruch.



Publication History

Article published online:
15 December 2025

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