Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2025; 53(03): 134-145
DOI: 10.1055/a-2589-3397
Originalartikel

Qualität von analogen Röntgenbildern von Hunden und Katzen im zeitlichen Verlauf von 2015 zu 2020

Quality of conventional radiographs of dogs and cats over the course of time from 2015 to 2020
Sabrina Gamerad
1   Klinik für Kleintiere, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig
,
Claudia Köhler
1   Klinik für Kleintiere, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig
,
Karsten Winter
2   Institut für Anatomie, Universität Leipzig
,
Michaele Alef
1   Klinik für Kleintiere, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig
,
Ingmar Kiefer
1   Klinik für Kleintiere, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig
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Zusammenfassung

Gegenstand und Ziel

Die Studie zielt darauf ab, die Qualität analoger Röntgenaufnahmen aus den Jahren 2015 und 2020 zu bewerten. Zudem sollen relevante Fehler sowie deren Auswirkungen auf den klinischen Nutzen der Bilder identifiziert werden. Eine schlechte Bildqualität kann zu Fehldiagnosen führen und eine zusätzliche Strahlenexposition erforderlich machen, wenn Röntgenaufnahmen aufgrund unzureichender Qualität wiederholt werden müssen.

Material und Methoden

Digitalisierte analoge Röntgenaufnahmen von Hunden und Katzen aus den Jahren 2015 und 2020, die von überweisenden Tierärzten übermittelt wurden, sind retrospektiv analysiert worden. Die Bewertung erfolgte subjektiv anhand ausgewählter Qualitätsparameter. Anhand dieser Kriterien wurden die Röntgenaufnahmen in Bezug auf ihren klinischen Nutzen in 4 Qualitätskategorien eingeteilt. Zudem wurden die Ergebnisse mit denen einer Vorstudie mit Aufnahmen aus den Jahren 2003/2004 verglichen.

Ergebnisse

In die Studie sind 764 Röntgenbilder aus dem Jahr 2015 und 140 aus dem Jahr 2020 einbezogen. Im Jahr 2015 werden 42,7% (326) der Bilder als eingeschränkt diagnostisch und 6,0% (46) als nicht diagnostisch bewertet, während im Jahr 2020 35,0% (49) als eingeschränkt und 6,4% (9) als nicht diagnostisch gelten. Der Strahlenschutz ist 2015 bei 1,0% (8) der Bilder unzureichend, da menschliche Finger sichtbar sind. Die Einblendung ist 2015 bei 64,1% (490) und 2020 bei 59,3% (83) der Bilder unzureichend. Artefakte sind 2015 bei 85,2% (651) und 2020 bei 81,4% (114) der Aufnahmen der häufigste Fehler. Röntgenaufnahmen mit Kontrastabweichungen sind am häufigsten eingeschränkt oder nicht diagnostisch. Kontrastabweichungen führen 2015 dazu, dass 30,5% und 2020 dazu, dass 25,0% der Bilder eingeschränkt oder nicht auswertbar waren. Insgesamt gab es keine signifikante Verbesserung der Bildqualität zwischen 2015 und 2020, und im Vergleich zu der Vorstudie hat sich die Bildqualität verschlechtert.

Schlussfolgerung und Klinische Relevanz

Röntgenaufnahmen aus den Jahren 2015 und 2020 zeigen Mängel in der technischen Bildqualität sowie im Strahlenschutz. Anpassungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen und Schulungen des Personals erscheinen sinnvoll, um diese Defizite zu verringern.

Abstract

Objective

The study aims to assess the quality of conventional radiographs taken in the years 2015 and 2020. Additionally, it seeks to identify relevant errors and their impact on the clinical utility of the images. Poor image quality can lead to misdiagnoses and necessitates additional radiation exposure in case the radiographs need to be repeated (Anm.dRed: Streichung des letzten Satzteils wurde von der Übersetzerin vorgeschlagen).

Material and methods

Digitized analog radiographs of dogs and cats from the years 2015 and 2020, which were submitted by referring veterinarians, were analyzed retrospectively. The evaluation was performed subjectively based on selected quality parameters. Based on these criteria, the X-ray images were categorized into 4 quality categories regarding their clinical utility. Additionally, the results were compared with those of a previous study that included images from the years 2003/2004.

Results

The study included 764 radiographs from 2015 and 140 from 2020. In 2015, 42.7% (326) of the images were rated as compromised-diagnostic and 6.0% (46) as non-diagnostic, while in 2020, 35.0% (49) were rated as compromised-diagnostic and 6.4% (9) as non-diagnostic. In 2015, radiation protection was inadequate in 1.0% (8) of the images due to visible human fingers. Collimation was inadequate in 64.1% (490) of the images in 2015 and in 59.3% (83) in 2020. Artifacts were the most common error, occurring in 85.2% (651) of the images in 2015 and in 81.4% (114) in 2020. X-ray images with contrast deviations were most frequently rated as compromised-diagnostic or non-diagnostic. In 2015, contrast deviations resulted in 30.5% of the images being compromised-diagnostic or non-diagnostic, while in 2020, this was the case for 25.0% of the images. Overall, there was no significant improvement in image quality between 2015 and 2020 and compared to the previous study, image quality has deteriorated.

Conclusion and Clinical relevance

Radiographs from 2015 and 2020 show deficiencies in both technical image quality and radiation protection. Adjustments to legal frameworks and staff training appear necessary in order to reduce these deficiencies.

Zusätzliches Material



Publication History

Received: 05 October 2024

Accepted: 11 April 2025

Article published online:
13 June 2025

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