Radiopraxis 2025; 18(04): 175
DOI: 10.1055/a-2570-1791
Editorial

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Authors

  • Claus Becker

Liebe Leserinnen und Leser

die Radiologie steht nicht still – sie entwickelt sich mit einer Geschwindigkeit, die manchen Spitzensportler neidisch machen könnte. In dieser Ausgabe werfen wir einen Blick auf Themen, die nicht nur unsere tägliche Praxis verändern, sondern auch die Art und Weise, wie wir uns als Medizinische Technologen für Radiologie, Lernende und Lehrende verstehen.

Beginnen wir mit einem der wohl meistdiskutierten Begriffe unserer Zeit: Künstliche Intelligenz. Ob ChatGPT, Bildgenerierung oder automatische erstellte Befundvorschläge – künstliche Intelligenz hat längst auch im Untersuchungsraum Einzug gehalten. Sie bekommen einen Einblick, wo KI heute steht, was möglich ist – und was (noch) Science-Fiction bleibt. Eine Technik mit Potenzial, unsere Arbeit zu entlasten – oder gelegentlich auch zu erschweren. Denn wer sich jemals mit einem KI-generierten Befundbericht eingehender auseinandergesetzt hat, weiß: Menschliche Expertise bleibt unersetzlich.

Apropos Expertise: In dieser Ausgabe freuen wir uns über einen Beitrag zur ultraschallgesteuerten Punktion und Biopsie, der zertifiziert ist für die „DGMTR-Fachkraft für Interventionelle Radiologie“. Punktgenaue Diagnostik und minimalinvasive Therapie werden hier nicht nur beschrieben, sondern praxisnah vermittelt.

Ein weiteres wichtiges Thema beleuchtet die Photon-Counting CT: ein Technologiesprung, der durch die Kombination aus hoher räumlicher Auflösung, spektraler Differenzierung und Dosisreduktion für zahlreiche klinische Fragestellungen entscheidende Vorteile bringen kann. Auf alle Fälle bringt sie frischen Wind in die CT-Diagnostik. Beleuchtet werden die Funktionsweise, die Vor- und Nachteile und was das für den klinischen Alltag bedeutet.

Die Technik ist nichts ohne den Menschen und gemeinsam wird dadurch die Radiologie zukunftsfähig. In der Rubrik Aus- und Weiterbildung richten wir den Blick auf Möglichkeiten der Gestaltung von Unterricht und Lernumgebung anhand der Self-Determination Theory. Hier werden Impulse aufgezeigt, wie Motivation gefördert werden kann – bei uns selbst, in der Lehre und im Team. Schließlich lernen wir alle besser, wenn wir wollen – nicht nur, weil wir müssen.

Bleiben Sie also am Ball, die Radiologie ist und bleibt spannend – technisch, menschlich, fachlich.

Ich wünsche Ihnen viel Freude und lehrreiche Momente beim Lesen dieser Ausgabe, und dass Sie das eine oder andere für Ihren klinischen Alltag mitnehmen können.

Mit besten Grüßen

Claus Becker



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Article published online:
27 November 2025

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