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DOI: 10.1055/a-2568-4247
Die Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung e.V. Informiert
Spezialisierte Versorgung der Bluterkrankheit erfordert einheitliche Standards auf höchstem Niveau – Zertifizierung der Hämophilie-Zentren- GTH Arbeitsgruppe veröffentlicht Aktualisierung der Leitlinie
- Zum 80. Geburtstag von Dr. Günter Auerswald
Seit den 1970er Jahren haben sich für die komplexe und kostenintensive Behandlung von Patientinnen und Patienten mit hämophilen Gerinnungsstörungen spezialisierte Hämophilie-Zentren etabliert. Im Mittelpunkt steht dabei eine langfristige Versorgung der Betroffenen durch ein multidisziplinäres Team aus fachärztlichen und nichtärztlichen Spezialistinnen und Spezialisten, die in einem Hämophilie-Zentrum eng aufeinander abgestimmt arbeiten. Eine in dieser Weise optimierte Behandlung erhöht nachweislich sowohl die Lebenserwartung als auch die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit hämophilen Gerinnungsstörungen.
GTH Arbeitsgruppe veröffentlicht Aktualisierung der Leitlinie
Im Jahr 2019 wurde die erste Leitlinie der GTH zur Struktur- und Prozessqualität von Hämophilie-Zentren publiziert. Auf dieser Basis wurde zwischenzeitlich ein Verfahren zur Zertifizierung von Hämophilie-Zentren unter fachlicher Führung der GTH etabliert. Die GTH Leitlinie basiert im Wesentlichen auf den im Jahr 2013 publizierten European Guidelines for the Certification of Haemophilia Centres (Europäische Leitlinie zur Definition von Qualitätsstandards für Hämophilie-Zentren), erstellt durch das European Haemophilia Network (EUHANET).
Im Jahr 2023 wurde diese europäische Leitlinie durch die European Association for Haemophilia and Allied Disorders (EAHAD) Accreditation and Audit of Haemophilia Centres Working Group überarbeitet. Vor diesem Hintergrund erfolgte nun auch eine erste Überarbeitung der GTH Leitlinie, um relevante Aktualisierungen der europäischen Leitlinie zu berücksichtigen. Ebenfalls eingeflossen sind Inhalte der aktualisierten Querschnitts-Leitlinien der Bundesärztekammer zur Therapie mit Blutkomponenten und Plasmaderivaten.
Die wesentlichen inhaltlichen Überarbeitungen der Leitlinie bestehen in der Berücksichtigung altersbedingter Komorbiditäten in der multidisziplinären Hämophilie-Behandlung, der Ergänzung neuerer Therapien wie Nicht-Faktorpräparaten und der damit verbundenen Definition der Labordiagnostik. Zudem wurden einige Punkte der Leitlinie sprachlich präzisiert.
Die vollständige Leitlinie ist als Open Access Artikel verfügbar unter: https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-2410-8557
Zum 80. Geburtstag von Dr. Günter Auerswald
Geboren und aufgewachsen in Frankfurt und Fürstenfeldbruck hat Günter Auerswald 1970 das Studium der Humanmedizin in Marburg aufgenommen. Nach dem Physikum ist er dann gemeinsam mit seiner zukünftigen Frau nach München übergesiedelt, um das klinische Studium an der TU in einem kleineren Kreis von Studenten als in Marburg zu absolvieren. Seine Promotion beschäftigte sich in Experimenten mit der oralen Applikation von Allergenen mit dem Ziel der Entwicklung einer oralen Hyposensibilisierungstherapie. Vom Süden ging es dann wieder nach Norden, die Zeit als Medizinalassistent war im damaligen Universitätsklinikum Lübeck abzuleisten. In Lübeck kam Günter Auerswald dann erstmals in Kontakt mit der Hämostaseologie, sein pädiatrischer Stationsarzt (hämostaseologisch ausgebildet in Braunschweig durch Prof. Dr. Oehme) konnte sein Interesse für dieses gerade erst entstehende Fach wecken und stellte auch den ersten Kontakt zur Hämophilie her. Zusätzliches Interessensgebiet war jedoch die Neuropädiatrie, die in Schleswig-Holstein insbesondere auch durch die Präsenz von Prof. Dr. Doose in Kiel eine hohe Qualität aufwies. Diese Doppelfunktion in beiden Fächern nahm er dann mit nach Bremen, wo er in der Prof. Hess Kinderklinik – eine der größten deutschen Kinderkliniken – als Oberarzt 1985 seine Tätigkeit aufnahm. Im Laufe der ersten Jahre konnte er eines der größten pädiatrischen Hämophilie-Behandlungszentren in Deutschland aufbauen. Besonders die persönliche, immer das Kind im Zentrum behaltende Betreuung begründete den außergewöhnlich guten Ruf des Bremer Hämophilie-Zentrums. Gleichzeitig schaffte er es, an der Entwicklung der Hämophilie-Behandlung durch Teilnahme an zahllosen Studien, diese zum Teil selbst initiiert, großen wissenschaftlichen Anteil zu erreichen. Mehr als 100 Publikationen, davon fast 20 als Erstautor, in 50 Jahren (!) Publikationstätigkeit zeugen von der großen klinisch-wissenschaftlichen Produktivität von Günter Auerswald ([Abb. 1]). Dies ist neben der Tätigkeit als Oberarzt in einer großen kommunalen Klinik beileibe nicht einfach. Günter Auerswald hat sich in den Jahren seiner Tätigkeit zu einem national und international gefragten Experten für die Hämophilie-Behandlung entwickelt. Noch heute ist er als Berater in seiner ehemaligen Klinik tätig, bis vor kurzem war er als Fachexperte in die Kommission für Arzneimittelzulassung der europäischen Arzneimittelbehörde berufen. Schlussendlich bringt er noch heute seine Expertise und auch die 40-jährige Erfahrung in der Hämophilie-Behandlung als stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Hämophiliegesellschaft (DHG) e.V. ein. Im Ruhestand wieder nach Lübeck übergesiedelt kann er dort seine drei wunderbaren Töchter und die stetig größer werdende Schar von Enkeln unterstützen.




Lieber Günter! Ich bin mir sicher, dass alle deine Freunde und Kolleginnen von Lübeck bis Costa Rica dir die besten Wünsche zu deinem runden Geburtstag senden und hoffen, dass du weiterhin Freude an deiner Familie, beste Gesundheit und tatkräftige Aktivität in den Dingen hast, die dir wichtig sind. Ich selbst wünsche mir noch viele Jahre gemeinsamen Skifahrens, auch wenn wir jetzt etwas langsamer fahren!
Dr. Wolfgang Eberl, Braunschweig
Auch die GTH wünscht Dr. Günter Auerswald alles Gute zum 80. Geburtstag und bedankt sich für seine außergewöhnlichen Leistungen im Fachgebiet der Hämostaseologie!
HICC® – Haemostasis in Critical Care
Gerinnung in der perioperativen Praxis
04.–05. Juli 2025, Berlin
Wiss. Ausrichter: Prof. Christian von Heymann,
Dr. Lutz Kaufner, Priv.-Doz. Robert Klamroth
Weitere Informationen unter: https://gth-akademie.org
Laborkurs
Methoden der Hämostaseologie
04.–06. September 2025, Leipzig
Wiss. Leitung: Dr. Ute Scholz
Weitere Informationen unter: https://gth-akademie.org
Hämostaseologie Assistenz
Modularer Zertifikatslehrgang für medizinisches Fachpersonal
18.–20. September 2025, Köln (Basiskurs Blutungsneigung)
Wiss. Leitung: Priv.-Doz. Christian Pfrepper, Iris Haferland
Weitere Informationen unter: https://gth-akademie.org
Intensivkurs
Einstieg in die Hämostaseologie
10.–14. November 2025, Hamburg
Wiss. Leitung: Prof. Florian Langer
Weitere Informationen unter: https://gth-akademie.org
Auf der Webseite der GTH finden Sie Informationen über verschiedene andere Fortbildungsveranstaltungen aus der DACH-Region zum Thema Hämostaseologie: https://gth-online.org/events/
Die Veranstalter freuen sich über eine rege Teilnahme und lebhafte Diskussionen!
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Publication History
Article published online:
23 June 2025
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