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DOI: 10.1055/a-2567-8258
Intranasale Muttermilch begünstigt Gehirnreifung

Frühgeborene mit intraventrikulärer Blutung (IVH) haben ein hohes Risiko für Komorbiditäten, Entwicklungsstörungen und Tod. In ersten Studien wirkte sich frische, intranasal gegebene Humanmilch (HM) positiv auf die Verläufe aus; denn: HM enthält pluripotente Stammzellen, die über den Bulbus olfactorius ins Gehirn gelangen und neuroprotektive Effekte haben. Die Pilotstudie von Gallipoli et al. ergab zumindest deutliche Hinweise, dass die Methode sicher ist und die langfristigen Ergebnisse positiv beeinflusst, obwohl die Interventionsgruppe höhergradige IVH-Fälle hatte.
Die Phase-1-Studie zur intranasalen Humanmilch für Frühgeborene mit IVH spricht mit günstigeren neurologischen Ergebnissen für größere Untersuchungen mit ausreichender Teststärke. Die Intervention bestach zudem durch Einfachheit und war kostenlos. Gallipoli et al. weisen auf einen möglichen Einflussfaktor hin: Frühgeborene der Interventionsgruppe wurden nach 4 und 8 Monaten fast doppelt so häufig gestillt wie die Kontrollen. Die Studiengruppe unterstützt deshalb Aufklärungskampagnen, die Mütter zu längerem Stillen motivieren sollen.
Publication History
Article published online:
01 September 2025
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