Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2025; 12(02): 78-79
DOI: 10.1055/a-2545-8660
Aktuell
Supraaortale Arterien

Thrombektomie: keine Erhöhung der Rekanalisationsraten durch temporären Flow-Arrest

Die endovaskuläre Thrombektomie (EVT) gehört zur Standardbehandlung intrakranieller Gefäßverschlüsse, allerdings lässt sich damit nur in 2 Drittel der Fälle eine vollständige bzw. fast vollständige Rekanalisation erreichen. Laut einer multizentrischen, randomisierten Studie verbessern sich die Rekanalisationsraten der EVT auch durch die zusätzliche Verwendung eines Ballonkatheters und den damit erzeugten Flow-Arrest nicht signifikant.

Fazit

Der durch den Ballon erzeugte temporäre Flow Arrest soll das Risiko einer Thrombusmigration bzw. einer Embolisation weiterer Gefäßabschnitte vermindern und so die Rekanalisationsraten verbessern. In der hier untersuchten Kohorte hatte der Flow Arrest jedoch keinen signifikanten Einfluss auf die endgültigen Rekanalisationsraten oder das funktionelle Outcome, obwohl sich dadurch häufiger beim ersten Durchgang eine vollständige Perfusion erreichen ließ. Bei der Behandlung symptomatischer Karotisstenosen könnte sich der Flow-Arrest aufgrund der damit einhergehenden signifikant geringeren Embolisationsraten dennoch als nützlich erweisen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
20. Mai 2025

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