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DOI: 10.1055/a-2519-7180
Update Evidenzlücken in der HNO-Heilkunde – eine erneute deutschlandweite Befragung von niedergelassenen HNO-Ärzten und Ärzten in HNO-Kliniken
Update on evidence gaps in otorhinolaryngology – a new Germany-wide survey- Zusammenfassung
- Abstract
- Einleitung
- Methodik
- Teilnehmende HNO-Praxen und HNO-Kliniken
- Der Fragebogen
- Die Datenbank und Parametrierung
- Statistik
- Ergebnisse
- Diskussion
- Literatur
Zusammenfassung
Hintergrund
Seit der letzten Befragung zu Evidenzlücken im Jahr 2015 wurden eine Reihe von Evidenzlücken durch klinische Studien geschlossen und in HNO-Leitlinien abgebildet. Daher ist es sinnvoll, ein Update der Befragung unter HNO-Ärzt*innen vorzunehmen.
Methoden
In einer prospektiven Querschnittsstudie wurden niedergelassene HNO-Ärzt*innen und Ärzt*innen in HNO-Kliniken erneut mit 6 offenen Fragen zu Evidenzlücken (Wissenslücken, konkrete offene Fragen, Diagnostik, Therapie und Hilfsmittel) im HNO-Fachgebiet befragt.
Ergebnisse
1686 Antworten (Alterspanne 30–78 Jahre; 34,5 % in HNO-Praxis, 12,1 % in HNO-Klinik tätig, alle anderen ohne Angabe) wurden ausgewertet. Die angegebenen Evidenzlücken betrafen bei allen Fragen am häufigsten die Themengebiete Otologie/Neurootologie und Rhinologie/Allergologie/Immunologie. Die dabei am häufigsten benannten Begriffe waren Tinnitus, Hörsturz und Schwindel. Offene Fragen zur Diagnostik bestanden vor allem für die Rhinomanometrie und den Einsatz der Hirnstammaudiometrie (BERA). Unter den Medikamenten mit Evidenzlücken waren führend Biologika und Glukokortikoide. Die am meisten gewünschten Apps betrafen Tinnitus, Ernährung und Schwindeltraining. Fragestellungen zur Diagnostik und Therapie von Kopf-Hals-Tumoren wurden mehrheitlich von den in der Klinik tätigen Ärzt*innen gestellt, wohingegen ein breites Feld von Subdisziplinen neben der Otologie/Neurootologie und Rhinologie/Allergologie/Immunologie von den niedergelassenen Kolleg*innen angesprochen wurde.
Diskussion
Im Vordergrund der Evidenzlücken stehen nach wie vor mit Tinnitus, Hörsturz und der Symptomatik Schwindel Erkrankungen, die ätiologisch unzureichend verstanden sind. Dazu passend bestehen weiterhin Unsicherheiten zum häufig symptomatischen und seit vielen Jahren praktizierten Einsatz von Glukokortikoiden. Anderseits bestehen bei den neuen Biologika offene Fragen zur optimalen Indikationsstellung. Die Ergebnisse stellen eine gute Basis für den Berufsverband, die Fachgesellschaft und deren Arbeitsgruppen dar, gezielt anhand der Ergebnisse Evidenzlücken durch Studien zu schließen.
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Abstract
Background
Since the last survey on evidence gaps in 2015, a number of evidence gaps have been closed by clinical studies and mapped in clinical guidelines. It therefore makes sense to update the survey of otorhinolaryngology specialists.
Methods
In a prospective cross-sectional study, otorhinolaryngologists in outpatient/private practice and physicians in otorhinolaryngology departments were again surveyed with 6 open questions on evidence gaps (knowledge gaps, specific open questions, diagnostics, therapy and aids) in otorhinolaryngology, head and neck surgery.
Results
1686 responses (age range 30–78 years old; 34.5 % working in an outpatient practice, 12.1 % in an otorhinolaryngology department, all others not specified) were analyzed. For all questions, the evidence gaps indicated most frequently concerned the subject areas of otology/neuro-otology and rhinology/allergology/immunology. The most frequently mentioned terms were tinnitus, sudden hearing loss and dizziness. There were open questions on diagnostics, particularly for rhinomanometry and the use of auditory brainstem response (ABR). Biologics and glucocorticoids were the leading drugs with evidence gaps. The most requested apps concerned tinnitus, nutrition and dizziness training. Questions on the diagnosis and treatment of head and neck cancer were mostly asked by physicians working in hospitals, whereas a wide range of subdisciplines in addition to otology/neuro-otology and rhinology/allergology/immunology were addressed by colleagues in outpatient practice.
Discussion
The evidence gaps continue to focus on tinnitus, sudden hearing loss and the symptoms of vertigo, which are not sufficiently understood etiologically. In line with this, there are still uncertainties regarding the frequently symptomatic use of glucocorticoids, which has been practiced for many years. On the other hand, there are still unanswered questions regarding the optimal indication for the new biologicals. The results provide a good basis for the professional otorhinolaryngology association, the society of otorhinolaryngology and its working groups to use the results to close evidence gaps through studies.
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Schlüsselwörter
Umfrage - HNO-Heilkunde - evidenzbasierte Medizin - HNO-Arzt - Diagnostik - Therapie - MedizinprodukteKeywords
survey - otorhinolaryngology - evidence-based medicine - otorhinolaryngologist - diagnostics - therapy - medical devicesEinleitung
Im Jahr 2015 führte das Deutsche Studienzentrum für HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DSZ-HNO) im Auftrag des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V. (BVHNO) und der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V. (DGHNO KHC) erstmals eine Befragung unter den Mitgliedern zu Evidenzlücken im HNO-Fachgebiet durch [1]. Bei den in Kliniken tätigen Mitgliedern führten mit je etwa 30 % otologische und onkologische Themen die Liste der Evidenzlücken an. Den Befragten wichtige – damals aktuelle – Themen waren offene Fragestellungen zur stadiengerechten Tumortherapie oder auch zur Indikationsstellung für implantierbare Hörhilfen. Der Schwerpunkt der benannten Evidenzlücken durch die niedergelassenen Mitglieder lag bei diagnostischen Verfahren, z. B. bei speziellen, neuen Verfahren der Audiologie und Vestibulogie. Sowohl Kliniken als auch Praxen benannten aber auch alltagsrelevante Randgebiete des Faches.
Im Jahr 2021 befragte das DSZ-HNO Patient*innen aus HNO-Praxen und HNO-Kliniken zu deren Sichtweise auf das HNO-Fachgebiet [2]. Drei Viertel der Patient*innen hatten noch nie an einer Studie teilgenommen und 2 Drittel konnten sich das auch für die Zukunft nicht vorstellen. Daraus lässt sich schließen, dass HNO-Ärzt*innen die Patient*innen auch über Evidenzlücken besser aufklären sollten, um die Patient*innen zur Teilnahme an Studien zu motivieren, die eben solche Evidenzlücken schließen helfen sollen.
Und auch im Jahr 2022 publizierte die DGHNO-KHC eine Empfehlung, den ungedeckten medizinischen Bedarf (unmet need) in der HNO-Heilkunde systematisch wissenschaftlich über ihre Arbeitsgemeinschaften und Arbeitsgruppen zu analysieren und zu priorisieren [3]. Diese Bedarfsanalyse könnte helfen, gezielt Erforschung und Entwicklung medizinischer Innovationen zur besseren Versorgung von HNO-Patient*innen auf diesen Bedarf auszurichten und entsprechende Programme zur Forschungs- und Innovationsförderung, z.B durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) oder das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), frühzeitig anzustoßen. Der Ansatz der Analyse des unmet need ist nicht mit evidenzbasierter Medizin gleichzusetzen. Fehlt z. B. eine Methode zur Früherkennung von Kopf-Hals-Tumoren, so ist hiermit der unmet need benannt. Haben Forscher*innen dann eine Methode entwickelt, die dies potenziell leisten kann, so muss sich die Methode in klinischen Studien auf hohem Evidenzniveau beweisen, bevor dann auch diese Evidenzlücke geschlossen ist. Die Beschreibung eines unmet need schließt andererseits eine Evidenzlücke automatisch mit ein. Der Prozess, sich mit der Methodik des unmet need zu beschäftigen, wurde den Arbeitsgemeinschaften der DGHNO-KHC auf der Jahresversammlung 2023 in Leipzig nahegelegt. Es gilt abzuwarten, ob der Prozess nachhaltig angestoßen wurde.
Seit der Befragung zu Evidenzlücken im Jahr 2015 sind eine Reihe hochrangiger klinischer Studien im HNO-Fachgebiet und auch eine Reihe von neuen S3-Leitlinien publiziert worden, sodass einige Evidenzlücken von damals sicher mittlerweile geschlossen wurden. Nunmehr wurde die Befragung wiederholt, um in der vorliegenden Arbeit eine aktuelle Bestandsaufnahme zu den Evidenzlücken aus Sicht der niedergelassenen HNO-Ärzt*innen und der in HNO-Kliniken tätigen Ärzt*innen präsentieren zu können.
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Methodik
Eine multizentrische, prospektive Querschnittsstudie wurde gemeinsam vom Deutschen Studienzentrum für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie (DSZ-HNO) und der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Jena bundesweit vorgenommen. Für die Befragung lag ein positives Ethikvotum der Ethikkommission des Universitätsklinikums Jena vor (Nr. 2022–2729_bef).
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Teilnehmende HNO-Praxen und HNO-Kliniken
Alle Mitglieder des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V. und alle Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V. wurden über den E-Mail-Verteiler der beiden Verbände in 4 Aufrufen zwischen Oktober 2022 und Juli 2023 um Teilnahme gebeten. Die Mitglieder erhielten per E-Mail Informationen zur Studie und den Zugangslink für den Online-Fragebogen. Die Befragung erfolgte über die Webseite LimeSurvey (LimeSurvey, 22 453 Hamburg).
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Der Fragebogen
Der Fragebogen enthielt 6 offene Fragen zu Evidenz- und Wissenslücken (Supplement Abb. 1). Pro Frage waren bis zu 3 Antworten erlaubt. Als Hilfestellung für die Beantwortung der Fragen wurde den Teilnehmer*innen die identische Systematik der Teilgebiete der HNO-Heilkunde wie bei der vorherigen Befragung aus dem Jahr 2015 zur Verfügung gestellt (Supplement Abb. 2). Dies sollte den Teilnehmer*innen zur Orientierung dienen und zur Beantwortung der Fragen anregen. Es war erlaubt, auch ganz andere Begriffe zu wählen oder frei Sätze zu formulieren. Danach wurden die Teilnehmer*innen zu ihrem Alter, Geschlecht, Tätigkeit in Praxis oder Klinik sowie zu klinischen/wissenschaftlichen Schwerpunkten befragt. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit betrug 17 Minuten.
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Die Datenbank und Parametrierung
Die Daten wurden von LymeSurvey in eine SPSS-Statistics (Firma IBM, Version 27, New York) -Datenbank importiert. Tippfehler in den Antworten wurden korrigiert, um eine automatische Suche nach Wörtern in den Antworten zu ermöglichen. Jede Antwort wurde einer von 14 Subkategorien zugeordnet (Otologie/Neurootologie, Rhinologie/Allergologie/Immunologie, Kopf-Hals-Onkologie, Mundhöhle/Pharynx/Infektiologie, Laryngologie/Phoniatrie, pädiatrische HNO-Heilkunde, Somnologie, Speicheldrüsen/N. facialis, Schilddrüse/Nebenschilddrüsen, Traumatologie, Gelenkerkrankungen, Trachea/Bronchien/Mediastinum, Hals/Ösophagus/Gesicht, Varia). Zusätzlich wurden alle Antworten auf die häufigsten Begriffe und auf folgende Schlagwörter untersucht: Ursache/Ätiologie/Pathogenese, Prävention/Selbsthilfe, Diagnostik, Therapie, chirurgische Therapie, konservative Therapie, Antibiotika, Glukokortikoide, Biologika, App/digitale Gesundheitsanwendung (DiGA)/künstliche Intelligenz (KI)/Telemedizin, Flyer/Broschüre) oder Synonyme oder ähnliche Begriffe dieser Schlagwörter detektiert und damit annotiert.
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Statistik
Die statistische Auswertung erfolgte auch mit der Software SPSS Statistics (Firma IBM, Version 27, New York). Die Daten waren nominal, ordinal oder metrisch skaliert. Es erfolgte eine deskriptive Beschreibung der Antworten mit Absolut- und Prozentwerten. Im Ergebnisteil ist die relative Häufigkeit jedes Parameters bezogen auf die gesamte Stichprobe angegeben, also unter Einschluss der Teilnehmer*innen, die keine Angabe zu diesem Parameter gemacht haben. Assoziationen der Antworten zu Tätigkeit in Praxis oder Klinik wurden mit Pearsons Chi-Quadrat-Test oder dem Fisher-Exact-Test untersucht. Das Signifikanzniveau wurde auf p = 0,05 festgelegt.
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Ergebnisse
Charakteristika der befragten Ärzt*innen
1686 Fragebögen waren auswertbar ([Tab. 1]). Unter den Teilnehmer*innen, die ihr Geschlecht angaben, waren mehr Männer (28,3 %) als Frauen (17,8 %). Die Geschlechtsangabe fehlte bei 46,1 % der Teilnehmer*innen. Ein Drittel (34,5 %) der Teilnehmer*innen gab an, in einer HNO-Praxis tätig zu sein (etwas mehr in einer Gemeinschaftspraxis als in einer Einzelpraxis), 12,1 % in einer HNO-Klinik (in etwa paritätisch Universitätsklinik und nichtuniversitäre Einrichtung), bei 46,6 % fehlte diese Angabe. Das mediane Alter der Teilnehmer*innen betrug 53 Jahre (Spannweite: 30–78 Jahre).
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Ergebnisse der Befragung
Die genauen Ergebnisse zu allen Fragen sind in Supplement Abb. 3 aufgelistet und zusammengefasst für die HNO-Subkategorien in den [Abb. 1], [2] dargestellt. Bei allen 6 Fragen standen für die Befragten Evidenzlücken in absteigender Reihenfolge in diesen 5 Subkategorien im Vordergrund ([Tab. 2]): 1) Otologie/Neurootologie; 2) Rhinologie/Allergologie/Immunologie; 3) Kopf-Hals-Onkologie; 4) Mundhöhle/Pharynx/Infektiologie; 5) Laryngologie/Phoniatrie (bei 2 Fragen die beiden letzten Kategorien in umgekehrter Reihenfolge). In [Tab. 3] sind die häufigsten genannten Begriffe in den Antworten zusammengefasst. Insbesondere die Begriffe „Tinnitus“, „Hörsturz“ und „Schwindel“ wurden häufig verwendet. Unter Medikamenten mit Evidenzlücken zur therapeutischen Bedeutung fielen am häufigsten die Begriffe „Biologika“, „Glukokortikoide“, „Immunonkologika„ und „Betahistin“. Die am häufigsten genannten diagnostischen Methoden mit Unklarheiten waren „Rhinomanometrie“, „BERA“, „ENG“, „VEMP“ und „Sonografie“. Bei den diagnostischen Methoden mit offenen wissenschaftlichen Fragen (Frage 4) wurden am häufigsten folgenden Kategorien genannt: Gleichgewichtstests 26,0 %, Hörtestverfahren 25,6 %, Labortests/Molekulardiagnostik 5,8 %, Atmungstests (vorrangig zu Tests zur Nasenatmung) 10 % und Allergietestverfahren 5,2 %. Als gewünschte Hilfsmittel (Frage 6) wurden am häufigsten genannt: Broschüre/Flyer/Tagebuch (47,7 %), Apps (37,4 %), KI-/digitale Unterstützung (7,4 %), Leitlinie (5,5 %) und Videos (1,9 %).


1. Auf welchen 3 Gebieten der HNO-Heilkunde gibt es Ihrer Meinung nach aktuell besonderen Forschungsbedarf?
2. Welche 3 Wissenslücken sind Ihrer Meinung nach besonders gegenwärtig bedeutsam?
3. Welche 3 konkreten Fragen bedürfen Ihrer Meinung nach einer dringenden Beantwortung?


4. Bei welchen 3 diagnostischen Methoden in der HNO-Heilkunde gibt es Ihrer Meinung nach im Alltag besonders große Unsicherheiten hinsichtlich des Nutzens für Ihre Diagnosestellung, Patient*innenberatung und Therapieentscheidung?
5. Bei welchen 3 therapeutischen Möglichkeiten in der HNO-Heilkunde gibt es Ihrer Meinung nach im Alltag besonders große Unsicherheiten hinsichtlich des Nutzens für die Patient*innen?
6. Welche 3 Hilfsmittel würden Sie sich als Entscheidungshilfe und zur Therapieunterstützung für Ihre Patient*innen wünschen?
*Digitalisierung/Gesundheitssystem/Versorgungsforschung/Interdisziplinarität.
In den [Tab. 4] und [Tab. 5] sind für jede Subkategorie die Antworten nochmals nach Untergruppen klassifiziert. In der Otologie/Neurootologie waren, nach vielen offenen Fragen zum Hörsturz, vor allem Fragen zum Schwindel allgemein, speziell vor allem zum M. Menière, führend. In der Rhinologie und Allergologie wurden am meisten genannt: offene Fragen zum Biologika-Einsatz bei der chronischen Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP), gefolgt von offenen Fragen zur Therapie von Riechstörungen. Auch in der Onkologie waren offene Fragen zum Einsatz von Biologika, hier als Immunonkologika, führend. In der pädiatrischen HNO-Heilkunde ging es vor allem um die evidenzgeleitete Diagnostik der Tubenventilationsstörung und zur Indikation für eine Paukendrainage. In der Somnologie ging es am meisten um offene Fragen zur chirurgischen Therapie. In der Laryngologie/Phoniatrie wurden mit Abstand am meisten genannt: die Behandlung des Globus pharyngis, beim laryngealen Reflux ging es mehr um die korrekte Diagnostik. Die beiden wichtigsten Themen in der Subkategorie Mundhöhle/Pharynx/Infektiologie waren die Indikation zur Tonsillenchirurgie und zum Einsatz von Antibiotika. In der Subkategorie Hals waren Fragen zum Einsatz der Sonografie führend. Beim Thema Speicheldrüsen/Nervus facialis waren Fragen offen zur Therapie der Fazialisparese und der optimalen Fazialisdiagnostik. Schließlich wurden in der Kategorie Varia am häufigsten offene Fragen zum Gesundheitssystem genannt.
*darunter nochmals in Subkategorien aufgeteilt
KHBW = Kleinhirnbrückenwinkel; CRSwNP = chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen;
CRSsNP = chronische Rhinosinusitis ohne Nasenpolypen
NW = Nebenwirkungen; NNH = Nasennebenhöhlen; HPV = humanes Papillomavirus
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Unterschiede zwischen den Antworten von niedergelassenen und in der Klinik tätigen Ärzt*innen
Bei allen 6 Fragen gab es signifikante Unterschiede in der Sichtweise der niedergelassenen HNO-Ärzt*innen im Vergleich zu den in einer HNO-Klinik tätigen Kolleg*innen (Supplement Tabelle 1). In beiden Gruppen waren offene Fragen in der Otologie/Neurootologie führend, aber offene Fragen insbesondere zur Kopf-Hals-Onkologie wurden vermehrt von den in Klinken tätigen Teilnehmer*innen genannt. Umgekehrt wurden offenen Fragen in der Subkategorie Lippe/Mund/Pharynx/Infektiologie häufiger von niedergelassenen HNO-Ärzt*innen formuliert. Betrachtet man häufig genannte Schlagwörter (Supplement Tabellen 2 und 3), so fiel auf, dass die niedergelassenen Kolleg*innen digitalen Anwendungen im Bereich Rhinologie/Allergologie/Immunologie mehr Priorität gaben als die in Kliniken tätigen Teilnehmer*innen. Offene Fragen zu Biologika waren in der Niederlassung vor allem wichtig in der Rhinologie, in der Klinik vor allem mit offenen Fragen in der Kopf-Hals-Onkologie verbunden. Drehten sich offene Fragen zum Einsatz von Glukokortikoiden in der Klinik im Wesentlichen um den Einsatz beim Hörsturz, waren in der Niederlassung auch offene Frage zum Einsatz von Glukokortikoiden in der Rhinologie wichtig. Bei Diagnostik und Therapie waren in Praxis und Klinik offene Fragen in den Kategorien Otologie/Neurootologie und Rhinologie/Allergologie/Immunologie führend. Diese wurden aber im niedergelassenen Bereich häufiger angesprochen. Dafür wurden Fragen zu Diagnostik und Therapie von Kopf-Hals-Tumoren in der Klinik häufiger angesprochen.
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Diskussion
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) listet 4616 HNO-Ärzt*innen als Vertragsärzt*innen für das Jahr 2023 (https://gesundheitsdaten.kbv.de/cms/html/16 393.php). Hinzu kommen etwa 1600 HNO-Kolleg*innen in den Kliniken. Bei 1686 Teilnehmer*innen haben somit etwa ein Viertel der deutschen HNO-Ärzt*innen an der Befragung teilgenommen und bilden somit ein repräsentatives Bild mit ihren Angaben zu Evidenzlücken in der HNO-Heilkunde. Die Antworten zum Forschungsbedarf wurden dominiert durch Erkrankungen wie Tinnitus, Hörsturz oder Schwindelformen wie M. Menière, die gemein haben, dass wir nur ein eingeschränktes Wissen über die Ätiologie und Pathogenese haben und daher keine kausale Therapie anbieten können. Diese Erkrankungen spielten bereits bei der Befragung im Jahr 2015 eine wichtige Rolle. Klinische Leitlinien sind auf Basis der Evidenz entwickelte Handlungsempfehlungen, welche HNO-Ärzt*innen bei der Entscheidungsfindung über die angemessene Behandlung einer Krankheit unterstützen sollen, bedeutsam. Daher ist es geboten, die entsprechenden Leitlinien zu betrachten, die nach 2015 erschienen sind. Zum chronischen Tinnitus liegt eine S3-Leitlinie mit klaren Handlungsempfehlungen, Fragebögen und einen Therapiealgorithmus vor [4]. Die Effektivität einer Verhaltenstherapie ist gut nachgewiesen, genauso wie die Unwirksamkeit vieler medikamentöser Maßnahmen eindeutig belegt ist. Offen sind weiterhin z. B. Fragen nach einer Second-line-Therapie und auch die genaue Rolle von Hörgeräten. Da ein schneller Zugang zur Verhaltenstherapie nicht einfach ist, ist der Wunsch der Teilnehmer*innen der Befragung nach Apps nachvollziehbar. Es gilt abzuwarten, ob eine App-basierte Tinnitustherapie auch nach Maßstäben der evidenzbasierten Therapie effektiv sein kann [5]. Das Thema Hörsturz ist sicherlich nicht zu trennen vom Thema des Einsatzes von Glukokortikoiden. So hat die HODOKORT-Studie zeigen können, dass eine Hochdosis-Glukokortikoidtherapie gegenüber einer niedrig dosierten Behandlung nicht wirksamer ist [6]. Weitere Forschung zur evidenzbasierten Therapie des Hörsturzes kann als eine wichtige Forderung aus der Befragung abgeleitet werden. Zur Behandlung von Schwindel liegen die abgelaufene S3-Leitlinie „Akuter Schwindel in der Hausarztpraxis“ und die S2k-Leitlinie „Vestibuläre Funktionsstörungen“ vor [7] [8]. Eine kausale Therapie kann für viele Schwindelformen nicht angeboten werden. Die vorliegende Befragung bestätigt den für den Versorgungalltag so wichtigen Forschungsbedarf auf diesem Gebiet.
Für die Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren liegen mittlerweile S3-Leitlinien zum Mundhöhlen-, Larynx- und Oro-/Hypopharynxkarzinom vor [9] [10] [11]. Dies könnte erklären, warum weniger offene Fragen zur konventionellen Therapieentscheidung formuliert wurden als noch bei der Befragung im Jahr 2015. Heute drehen sich viele Fragen um den optimalen Einsatz der Immuntherapie und immer noch um die Bedeutung einer HPV-Assoziation für die Therapieentscheidung. Die Immuntherapie steht vor dem Sprung zum evidenzbasierten Einsatz auch im kurativen Setting [12]. Dagegen warten wir immer noch darauf, ob der Biomarker HPV auch als evidenzbasierter Prädiktor für Therapieentscheidungen eingesetzt werden kann [13]. Viele Krebserkrankungen, so auch Kopf-Hals-Tumoren, sind vermeidbar. Dementsprechend ist im Programm der Bundesregierung „Nationale Dekade gegen Krebs“ Prävention ein Schwerpunkt [14]. Prävention spielte bei den Antworten keine große Rolle, wenn dann am häufigsten in Bezug auf Ernährung und zur Vorbeugung von Kopf-Hals-Tumoren. Es fehlt an evidenzbasierten Ansätzen zur Früherkennung und Sekundärprävention [15]. Laut der „Deutsche Befragung zum Rauchverhalten“ (DEBRA) -Studie liegt die Prävalenz des Tabakrauchens in Deutschland seit 2016 unverändert bei ca. 28 % (https://www.debra-study.info/). Der Konsum von E-Zigaretten in der deutschen Bevölkerung hat im selben Zeitraum um ca. 38 % zugenommen und liegt aktuell bei 2,2 %. Wie sich dies auf Tabak-assoziierte Erkrankungen wir Kopf-Hals-Tumoren auswirkt, bleibt abzuwarten.
Biologika waren das wichtigste Thema in bei den offenen Fragen in der Rhinologie. Alle zugelassenen Biologika für die Behandlung der chronischen Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP) haben aufwendige Phase-III-Studien hinter sich, sodass die evidenzbasierte Indikationsstellung gut definiert ist. Dennoch bleiben viele offene Fragen, wie z. B. die Auswahl des Präparats, die frühe Detektion von Therapieversager*innen, der Einsatz bei Patient*innen mit CRSsNP oder NSAID-Exacerbated Respiratory Disease (N-ERD; ASS-Intoleranz), die Second-line-Therapie und die Frage nach dem Beenden/Aussetzen der Therapie [16] [17] [18].
Bei den offenen Fragen zu diagnostischen Verfahren werden nicht etwa neue, sondern seit Langem eingesetzte Verfahren benannt (Rhinomanometrie, BERA, ENG, VEMP, Sonografie). Exemplarisch soll hier nur die anteriore Rhinomanometrie betrachtet werden; genauso könnten auch die anderen Verfahren diskutiert werden. Tatsächlich wird auch heute immer noch die mangelnde Standardisierung der Rhinomanometrie bemängelt [19] [20].
Bei der Frage nach Hilfsmitteln wurden an erster Stelle Apps genannt, vor allem für die Therapie von Tinnituspatient*innen (dies wurde bereits weiter oben diskutiert) und häufig für die Therapieadhärenz von Patient*innen unter Allergie-Immuntherapie. Der App-Markt ist für Allergiker*innen aufgrund der Industrieunterstützung sehr groß, eine Reihe von Apps wird von Krankenkassen unterstützt. Dennoch mangelt es an Apps mit Medizinproduktestatus (digitale Gesundheitsanwendung, DiGA) [21]. Überraschend selten wurde „künstliche Intelligenz“ (KI) bei der Befragung genannt. Wie in vielen anderen Lebensbereichen ist auch für die HNO-Heilkunde zu erwarten, dass KI die individualisierte Entscheidungsunterstützung bei Patient*innen mit HNO-Erkrankungen verbessern und organisatorische Abläufe in Praxis und Klinik verändern wird sowie Chancen für effektivere Forschung (auch zu Evidenzlücken) und die Ausbildung bieten wird [22]. Insbesondere von den niedergelassenen Kolleg*innen wurden Fragen zur Zukunft der ambulanten HNO-Heilkunde gestellt. Genau genommen handelte es sich hierbei nicht um Fragen an evidenzbasierte HNO-Heilkunde, sondern um Fragen zur zukünftigen Ausrichtung der Gesundheitsversorgung in Deutschland. Dies verdeutlicht, wie sehr dieses Thema HNO-Ärzt*innen beschäftigt.
Es ist wichtig, dass sich die HNO-Heilkunde in Deutschland aktiv und systematisch mit Evidenzlücken beschäftigt. Evidenz auf Basis von systematischen Reviews und Metaanalysen zu untersuchen, ist hierbei nicht ausreichend. Diese Analysen setzen das Vorhandensein von klinischen Studien zu diagnostischen und therapeutischen Verfahren voraus, spiegeln aber nicht notwendigerweise die Wichtigkeit einer HNO-Erkrankung im Alltag wider [23]. Das können aber Befragungen wie die vorliegende leisten, die daher regelmäßig wiederholt werden sollten. Die Arbeitsgemeinschaften der DGHNO-KHC erhalten so wichtige Hinweise für die Priorisierung von Forschungsfragen, die in die Diskussion des unmet need mit einfließen sollten, eingedenk der begrenzten zeitlichen und finanziellen Ressourcen [24]. Für die Arbeitsgemeinschaften könnte auch wertvoll sein, die konkreten Antworten der Teilnehmer*innen zu ihrer HNO-Subdisziplin einzeln zu betrachten (Supplement Abb. 3). Das DSZ-HNO wird Studien, die genannte Evidenzlücken bearbeiten wollen, gezielt unterstützen. Priorisierungen können helfen, Forschungsinstitutionen wie DFG und BMBF davon zu überzeugen, Fördergelder für Fragestellungen zur Verfügung zu stellen.
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Interessenkonflikt
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Danksagung
Wir danken den Mitgliedern des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V. (BVHNO) und der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V. (DGHNO KHC) sehr für die rege Beteiligung an der Befragung.
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Literatur
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- 4 AWMF S3-Leitlinie. Chronischer Tinnitus. AWMF-Register-Nr. 017/064. Stand: 15.09.2021; gültig bis 14.09.2026.
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- 8 AMWF S2k-Leitlinie. Vestibuläre Funktionsstörungen. AWMF-Register-Nr. 017–078; Stand: 28.03.2021; gültig bis: 27.03.2026.
- 9 Leitlinienprogramm Onkologie. S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Larynxkarzinoms. AWMF-Register-Nr. 017–076OL; Version 1.0. Stand Januar 2019.
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Korrespondenzadresse
Publication History
Article published online:
03 March 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
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1. Auf welchen 3 Gebieten der HNO-Heilkunde gibt es Ihrer Meinung nach aktuell besonderen Forschungsbedarf?
2. Welche 3 Wissenslücken sind Ihrer Meinung nach besonders gegenwärtig bedeutsam?
3. Welche 3 konkreten Fragen bedürfen Ihrer Meinung nach einer dringenden Beantwortung?


4. Bei welchen 3 diagnostischen Methoden in der HNO-Heilkunde gibt es Ihrer Meinung nach im Alltag besonders große Unsicherheiten hinsichtlich des Nutzens für Ihre Diagnosestellung, Patient*innenberatung und Therapieentscheidung?
5. Bei welchen 3 therapeutischen Möglichkeiten in der HNO-Heilkunde gibt es Ihrer Meinung nach im Alltag besonders große Unsicherheiten hinsichtlich des Nutzens für die Patient*innen?
6. Welche 3 Hilfsmittel würden Sie sich als Entscheidungshilfe und zur Therapieunterstützung für Ihre Patient*innen wünschen?