Aktuelle Kardiologie 2025; 14(02): 113-120
DOI: 10.1055/a-2515-7870
Kurzübersicht

Gesunder Lebensstil zur Prävention der koronaren Herzerkrankung

Healthy Lifestyle to Prevent Coronary Heart Disease
1   Bremer Institut für Herz- und Kreislaufforschung, Stiftung Bremer Herzen, Bremen, Deutschland
2   Klinik für Innere Medizin II, Gesundheit Nord gGmbH Klinikverbund Bremen, Bremen, Deutschland (Ringgold ID: RIN61920)
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1   Bremer Institut für Herz- und Kreislaufforschung, Stiftung Bremer Herzen, Bremen, Deutschland
2   Klinik für Innere Medizin II, Gesundheit Nord gGmbH Klinikverbund Bremen, Bremen, Deutschland (Ringgold ID: RIN61920)
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Rainer Hambrecht
1   Bremer Institut für Herz- und Kreislaufforschung, Stiftung Bremer Herzen, Bremen, Deutschland
2   Klinik für Innere Medizin II, Gesundheit Nord gGmbH Klinikverbund Bremen, Bremen, Deutschland (Ringgold ID: RIN61920)
,
Harm Wienbergen
1   Bremer Institut für Herz- und Kreislaufforschung, Stiftung Bremer Herzen, Bremen, Deutschland
2   Klinik für Innere Medizin II, Gesundheit Nord gGmbH Klinikverbund Bremen, Bremen, Deutschland (Ringgold ID: RIN61920)
3   Medizinische Klinik II, Universität zu Lübeck, Lübeck, Deutschland (Ringgold ID: RIN9191)
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Zusammenfassung

Trotz einer fortschrittlichen und teuren Gesundheitsversorgung schneidet Deutschland in der kardiovaskulären Prävention im internationalen Vergleich schlecht ab, was zu erhöhten Krankenhausaufenthalten und Sterblichkeitsraten führt. Durch einen gesunden Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung, überwiegend pflanzlicher Ernährung, Nichtrauchen, gutem Schlaf und psychischer Gesundheit werden zeitgleich mehrere Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder Adipositas reduziert und positive kardiovaskuläre Effekte erreicht. Ein politischer Vorstoß, den Defiziten in der Prävention zu begegnen, wurde mit der Entwicklung des „Gesundes-Herz-Gesetzes“ (GHG) vorgenommen. Es sind aber noch weiterführende Maßnahmen der Verhältnisprävention notwendig, wie eine Ausweitung der Nichtraucherschutzgesetze sowie eine intensive Anleitung zu Lebensstilmodifikationen, insbesondere bei Kindern, Jugendlichen und sozioökonomisch benachteiligten Bevölkerungsgruppen. Zusätzlich sollten individuelle Maßnahmen mithilfe neuer Technologien ergriffen werden, um einen gesunden Lebensstil zu fördern. Hierzu müssen Fachkräfte ausgebildet werden, die Patienten bei Lebensstilmodifikationen unterstützen.

Abstract

Despite an advanced and expensive healthcare system, Germany performs poorly in cardiovascular prevention compared to other countries, leading to increased hospitalization and mortality. A healthy lifestyle with regular exercise, a predominantly plant-based diet, non-smoking, good sleep and mental health can simultaneously reduce several risk factors such as high blood pressure or obesity and achieve positive cardiovascular effects. The German Ministry of Health recently developed the “Gesundes-Herz-Gesetz” (GHG) to implement better preventive measures in Germany. However, further efforts are needed, such as an extension of the Non-Smoker Protection Act, as well as a better public education on lifestyle modification, focused on young and socially disadvantaged people. In addition, individual measures should be taken with the help of new technologies to promote a healthy lifestyle. Education of health care professionals that support patients to improve risk factor control is crucial.

Was ist wichtig?

Trotz teurer Gesundheitsversorgung entwickelt sich die Lebenserwartung in Deutschland im Vergleich zu anderen „High-Income“-Ländern unterdurchschnittlich. Hierbei spielen unzureichende kardiovaskuläre Präventionsmaßnahmen eine wichtige Rolle. Ein gesunder Lebensstil mit Bewegung, kaloriengerechter und cholesterinarmer Ernährung sowie Nichtrauchen kann Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Adipositas reduzieren und das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse senken. Es sind bessere individuelle und öffentliche Präventionsmaßnahmen notwendig (Verhältnis- und Verhaltensprävention), um zu einem gesunden Lebensstil anzuleiten und die kardiovaskuläre Morbidität und Letalität positiv zu beeinflussen. Zukünftig müssen aber auch Umweltfaktoren wie Lärm, Feinstaub und Lichtverschmutzung stärker in den präventiven Fokus gerückt werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
02. April 2025

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