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DOI: 10.1055/a-2515-2063
Stellungnahme
Zum Leserbrief von Dr. med. Rainer Schäferkordt in der AHZ 2024; 269 (6): 32
Der Umfang der für das Symptomenlexikon (SL) ausgewerteten Materia medica (MM) ist deutlich größer als von Ihnen dargelegt. Über die entsprechenden Werke Hahnemanns hinaus (RAML, CK) sind die AMP aus Stapfs Archiv, die AML und die „Annalen der Homöopathischen Klinik“ von Hartlaub und Trinks, der „Symptomenkodex“ von Jahr sowie eine Prüfung Herings eingeflossen. Alles zusammengefasst bildet nicht nur einen „kleinen Ausschnitt“ der MM ab, sondern stellt die relevante MM dar. Daraus resultieren 125 Arzneien, die in den meisten Schulen und Lehrmeinungen als die nach wie vor wertvollsten Mittel des homöopathischen Arzneischatzes gelten. Diese Anzahl ist mit der des Therapeutischen Taschenbuchs Bönninghausens identisch – ein Homöopath, der Mitte des 19. Jahrhunderts als der erfolgreichste in Europa gilt. Wenn also Bönninghausen mit diesem Arzneiumfang in einer Zeit gravierender Erkrankungen so erfolgreich war, könnte dies den heutigen Homöopathen nicht auch ausreichen?
Publication History
Article published online:
22 May 2025
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Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Stahl M. Der Briefwechsel zwischen Samuel Hahnemann und Clemens von Bönninghausen. Stuttgart: Haug; 1997. 102.
- 2 Kohl M. Wissenschaftliche Homöopathie mit dem Symptomenlexikon. Marburg: Verlag P. Wiehl; 2024: Kap 7.9: Vom tatsächlichen therapeutischen Umfang der Materia Medica, S. 362–366
- 3 Hahnemann S. Organon der Heilkunst. Schmidt JM, Hrsg. Textkritische Ausgabe der 6. Auflage (Neuausgabe). Stuttgart: Haug; 1999. 166 f., §171
- 4 Hahnemann S. Die Chronischen Krankheiten [CK]. Theoretischer Teil. Theorie Band II. Starnberg: Organon-Verlag, Berg, 1983 (unveränd. Nachdruck): S. 129–130 [Orig.: Die Chronischen Krankheiten, ihre eigenthümliche Natur und homöopathische Heilung. Dresden/Leipzig: Arnold; 1835. erster Theil (2, viel vermehrt)]