Arthritis und Rheuma 2025; 45(01): 5
DOI: 10.1055/a-2512-0738
Editorial

Osteologie

Wolfgang Rüther
,
Roger Scholz
 

    Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

    das erste Heft 2025 widmet sich einem vorrangig orthopädischen Thema, der Osteologie. Die orthopädische Seite der Rheumatologie ist in den beiden vergangenen Jahren in der arthritis + rheuma ein wenig in den Hintergrund getreten, sodass sie im kommenden Jahr etwas betont werden soll. Es sind Themen aufgerufen, die vor allem für die tägliche Praxis von Bedeutung sind.

    Die Vitamin-D-Substitution ist mittlerweile sehr weit verbreitet, sodass sich die Frage stellt: „Was ist zu viel, was ist zu wenig?“ Der Beitrag von S. Karger und A. Roth aus Leipzig arbeitet die unumstrittenen Indikationen ebenso wie die Grenzindikationen heraus und gibt eine klare Empfehlung, wann man auf eine Vitamin-D-Gabe besser verzichtet.

    Störungen des Knochenstoffwechsels haben vor allem Konsequenzen für die mechanische Qualitäten des Knochensystems. Daraus resultieren nicht nur spezielle Frakturformen, sondern es ergeben sich Konsequenzen für die osteosynthetische Restabilisierung der ausgedünnten Knochenstruktur. Noch einmal mehr ergeben sich Konsequenzen für gelenkersetzende Implantate. A. Niemeier, Reinbek, zeigt die besonderen Probleme auf.

    R. Scholz aus Oschatz gibt einen Überblick darüber, wie konsequent empfohlene und eingeleitete Osteoporosemedikationen durchgehalten werden. Gerade beim älteren Menschen besteht eine Polymedikation, bei der nicht selten zuerst an der Osteoporosetherapie eingespart wird. Der Beitrag stellt die Konsequenzen dar.

    „Bei ambulanten und stationären Behandlungen müssen die Aufnahme- und Behandlungsdiagnosen nach ICD-10 kodiert werden, auch wenn dieses Kodiersystem Mängel in Struktur und Ausführung aufweist“. Ausgehend von diesem Statement zeigt G. Dahmen aus Hamburg die Implikationen für die Nutzung und Nutzbarkeit dieses Kodiersystems bei der Osteoporose auf, er weist auf die Schwachstellen des Kodiersystems ICD-10 für die Osteoporose hin und unterbreitet Vorschläge zur Verbesserung.

    Und schließlich fassen F. T. Beil et al. aus Hamburg die aktuellen Kenntnisse zur onkogenen Osteomalazie zusammen, einem seltenen Krankheitsbild, das eine diagnostische Herausforderung darstellen kann. Am Ende umfänglicher Diagnostik eröffnet sich eine Chance: die kurative Behandlung durch operative Exzision des auslösenden Tumors.

    Wir wünschen Ihnen Freude beim Lesen und wir hoffen, dass Sie aus der Aufarbeitung der fachlich teils schwierigen Thematik Nutzen für sich ziehen. Unseren Autoren möchten wir an dieser Stelle ausdrücklich danken, dass sie ihre Expertise vor uns ausbreiten.

    Wolfgang Rüther, Hamburg
    Roger Scholz, Oschatz


    #

    Prof. Dr. Wolfgang Rüther

    Zoom Image

    Dr. Roger Scholz

    Zoom Image

    Publication History

    Article published online:
    26 February 2025

    © 2025. Thieme. All rights reserved.

    Georg Thieme Verlag KG
    Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany

    Zoom Image
    Zoom Image