Rofo 2025; 197(05): 497-498
DOI: 10.1055/a-2505-3140
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Kommentar zu: „MAMMA – Kontrastmittelverstärkte Mammografie bei extrem dichtem Brustdrüsengewebe“

Heike Preibsch
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Die Kontrastmittel-Mammografie ist eine seit den 2010er-Jahren verfügbare Modalität der Mammadiagnostik. Bereits initiale Ergebnisse zeigten ihre Überlegenheit gegenüber der herkömmlichen Mammografie durch Erhöhung der Sensitivität, insbesondere bei dichter Brust [1] [2]. In der hier dargestellten Studie von Nissan et al. konnte eine erhöhte Sensitivität bei jedoch geringerer Spezifität in einem Kollektiv aus Frauen mit extrem dichter Brust und zusätzlich erhöhtem Mammakarzinomrisiko gezeigt werden [3]. Die europäische Brustbildgebungsgesellschaft (EUSOBI) empfiehlt die Durchführung einer Mamma-MRT bei Frauen aus dem Normalrisikokollektiv mit extrem dichter Brust im Alter zwischen 50 und 70 Jahren alle 2–4 Jahre [4]. Im Falle einer fehlenden Verfügbarkeit eines MRT wäre die Kontrastmittel-Mammografie hier eine mögliche und sehr gute Alternative, wie die vorliegende Studie gezeigt hat. Schon heute füllt die Kontrastmittel-Mammografie bei MR-Anwendern Lücken bei der Nichtdurchführbarkeit einer MRT aufgrund von Kontraindikationen oder aus anderen Gründen [5]. Von einem bedenkenlosen Ersatz der Mamma-MRT durch die Kontrastmittel-Mammografie in der intensivierten Früherkennung ist aufgrund des jungen Alters der Hochrisikopatientinnen bei Beginn, der langen Zeitspanne der Früherkennungsmaßnahmen und der eventuell erhöhten Strahlensensibilität bei genetischer Hochrisikosituation abzuraten.



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Article published online:
17 April 2025

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