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DOI: 10.1055/a-2476-5147
BAND feiert 40-jähriges Bestehen mit einem Forum für Junge Notfallmedizin
Vor 40 Jahren wurde die BAND als ein Zusammenschluss der bis dahin existierenden regionalen Notarzt-Arbeitsgemeinschaften gegründet, um dann zum Dachverband auch der später hinzugekommenen Arbeitsgemeinschaften zu werden. Die in der BAND vereinigten Arbeitsgemeinschaften umfassen heute mehr als 12 000 Mitglieder.
Das 40-jährige Bestehen war am 8. November 2024 in Verknüpfung mit einer regulären BAND-Mitgliederversammlung Anlass für eine besinnliche Feierstunde in den Räumen der Geschäftsstelle in Berlin, um Gedanken über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Arbeitsgemeinschaften und ihres Dachverbandes in einem kurzen Vortragsprogramm auszutauschen.
Unter der Moderation des BAND-Vorsitzenden Florian Reifferscheid warf zunächst Prof. Peter Sefrin, der vor 40 Jahren Mit-Initiator der BAND war, einen Blick auf die Anfänge des Notarztwesens und die damaligen Arbeitsumstände, aus denen heraus der Impuls zur fachlichen Weiterentwicklung und zur formalen Ausgestaltung des Rettungsdienstes entwickelt wurde.
Danach stellte Peter Gretenkort als einer der stellvertretenden Vorsitzenden der BAND die vielschichtigen Arbeitsschwerpunkte und Aktivitäten vor. Es wurde deutlich, dass die Aufgaben der Notarzt-Arbeitsgemeinschaften nicht nur aus einem Angebot fachlicher Fortbildung und aus der Mitarbeit an Leitlinien und Therapieempfehlungen für die Mitglieder bestehen können. Vielmehr muss es in gleicher Weise auch eine politische Vertretung der Notärztinnen und Notärzte bei Gesetzgebungsverfahren des Bundes, bei der Zusammenarbeit mit der Bundesärztekammer und anderen Fachgesellschaften und Verbänden sowie in technischen Normungsausschüssen geben. Die BAND füllt dieses Spektrum auf unterschiedliche Weise aus.
Ein besonders denkwürdiger Teil des Abends war der Beitrag von Janosch Dahmen MdB, dessen Beitrag im Programm den Titel „Wind of Change“ erhalten hatte. Unter dem Eindruck der nur 2 Tage zuvor eingetretenen Regierungskrise im politischen Berlin interpretierte er dieses Thema sowohl aus politischer als auch aus notärztlicher Perspektive in neuem Kontext um – mit spürbarer Enttäuschung über den zu erwartenden Rückschritt bei den Bemühungen um eine Rettungsdienstreform, die ebenfalls 2 Tage zuvor im Gesundheitsausschuss des Bundestages noch mit Optimismus beraten worden war.
Zum Jubiläum erfüllte sich die BAND einen langgehegten Wunsch: Zu der Feierstunde waren Mitglieder aus den in verschiedenen Länder-Arbeitsgemeinschaften bereits bestehenden Initiativen zur Jungen Notfallmedizin eingeladen, die sich in diesem Rahmen erstmals kennenlernen konnten. Sie erhielten im Anschluss an das Jubiläums-Programm einen Zeitrahmen, sich gegenseitig und dem BAND-Vorstand ihre Initiativen vorzustellen, um am nächsten Tag in einer anderen Arbeitsumgebung einen Workshop zu Möglichkeiten und Zielen der notärztlichen Nachwuchsarbeit durchzuführen.
Während es zu Zeiten der Pioniere im Rettungswesen vor 40 Jahren darum ging, dem Notarztwesen Struktur und Gestalt zu geben, gilt es heute, die notärztliche Versorgungsqualität weiter zu steigern und auch in Zeiten von Ressourcen- und Personalknappheit dazu beizutragen, dass überall dort auch in Zukunft notärztliche Behandlung möglich ist, wo Notfallpatientinnen und -patienten darauf angewiesen sind. Seit ihrer Gründung hat sich die BAND zu einem stabilen und meinungsstarken Verband entwickelt, der auch in Zukunft die notärztlichen Interessen gegenüber den anderen Verbänden ambitioniert vertreten wird.
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Article published online:
03 February 2025
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