Laryngorhinootologie 2025; 104(05): 280-281
DOI: 10.1055/a-2475-0333
Referiert und Diskutiert

Kommentar zu „Rhinosinusitis mit Nasenpolypen: Intrapolypinjektion mit Budesonid effektiv“

Contributor(s):
Oliver Reichel

****Die direkte Steroidinjektion in Nasenpolypen bei CRSwNP wurde bereits von Dutton et al. 2001 publiziert [1[1]]. Hansen et al. führten 2020 zu diesem Thema einen systematischen Review durch [2[2]]. In dieser Arbeit wurden bereits prospektive, randomisierte und Placebo-kontrollierte Studien zur Wirksamkeit der Injektion von Steroiden in die Nasenpolypen gefordert. Dieser Aufforderung sind Elzayat et al. gefolgt. Deren Publikation überzeugt mit gutem Studiendesign und einer versierten statistischen Auswertung. Beeindruckend ist auch die Anzahl der eingeschlossenen Probanden, die in jeder Studiengruppe identisch ist. Auch die kritische Diskussion der Limitationen der Studie ist positiv hervorzuheben. Überraschend erscheint, dass es bei 100 Probanden, die entweder eine Budesonid- oder Kochsalzlösung (Gruppe B und C) in die Nasenpolypen injiziert bekamen, zu keiner einzigen größeren Nachblutung gekommen ist. Neben ergänzenden Nasenspülungen mit Salzlösungen und optional systemischen Steroiden sowie Antibiotika sollten aus meiner Sicht aber weiterhin topische Steroide als Erstlinientherapie bei CRSwNP zum Einsatz kommen [3[3]]. Wenn dadurch keine ausreichende Symptomkontrolle erzielt werden kann, sollte unter Berücksichtigung individueller Patientenfaktoren die Indikation zur endoskopischen Nasennebenhöhlenoperation gestellt werden [3[3]] [4[4]].



Publication History

Article published online:
05 May 2025

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