Zusammenfassung
Einleitung Ziel der Studie war es, die Wirksamkeit von Cerclagen bei
Frauen mit belasteter Anamnese zu evaluieren. Das primäre Ziel war die
Verlängerung der Schwangerschaft und das Erreichen einer Termingeburt. Sekundär
wurde untersucht, ob eine Intervention nach einem frühen pathologischen
75-g-oGTT-Befund diese Endpunkte beeinflusst.
Methodik Es wurden 133 Fälle retrospektiv analysiert. 80 Frauen erhielten
eine primäre Cerclage zwischen der 14.–16. Schwangerschaftswoche, 53 Frauen eine
sekundäre Cerclage nach Zervixverkürzung unter 25 mm. Diese Gruppe wurde weiter
unterteilt in eine therapeutische und eine Notfallgruppe. Frauen mit frühem
pathologischem 75-g-oGTT wurden diabetologisch mitbetreut.
Ergebnisse Die primäre Cerclage verlängerte die Schwangerschaft um 20,6
Wochen und führte bei 51 Frauen (63,8%) zu einer Termingeburt. In der Gruppe mit
sekundärer Cerclage kam es bei 25 Frauen (47,2%) zu einer Termingeburt mit einer
Verlängerung um 20,1 Wochen. Bei einem Fruchtblasenprolaps betrug die
Verlängerung 7,9 Wochen. Pathologische 75-g-oGTT-Ergebnisse hatten 63 Frauen.
Eine frühzeitige Intervention hatte keinen signifikanten Einfluss auf die
Verlängerung und die Termingeburt.
Schlussfolgerung Die primäre Cerclage war effektiver für das Erreichen
einer Termingeburt. Frauen mit therapeutischer Cerclage ohne Fruchtblasenprolaps
profitierten ebenfalls. Bei Zervixverkürzung ohne Prolaps war die Verlängerung
in beiden Gruppen gleich. Das schlechteste Ergebnis wurde bei Notfallcerclage
mit Fruchtblasenprolaps beobachtet. Ein frühzeitiger 75-g-oGTT ist wichtig, um
einen Gestationsdiabetes rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Abstract
Introduction The aim of the study was to evaluate the effectiveness of
cerclage in women with previous late miscarriages or premature births. The
primary aim was to prolong pregnancy and achieve a term delivery. Secondarily,
it was investigated whether an intervention after an early pathological
75-g-oGTT result influences these endpoints.
Methods A total of 133 cases were analyzed retrospectively. 80 women
underwent primary cerclage between the 14th and 16th week of pregnancy; 53 women
underwent secondary cerclage after cervical shortening of less than 25 mm. This
group was further subdivided into therapeutic and emergency cerclage groups.
Women with early pathologic 75-g-oGTT were treated diabetologically.
Results Primary cerclage prolonged pregnancy by 20.6 weeks and led to a
term delivery in 51 women (63.8%). In the group with secondary cerclage, 25
women (47.2%) had a term delivery with a prolongation of 20.1 weeks. For
amniotic sac prolapse, the prolongation was 7.9 weeks. Pathological 75-g-oGTT
results were found in 63 women. Early intervention had no significant effect on
prolongation and term delivery.
Conclusion Primary cerclage was more effective in achieving term delivery.
Women with therapeutic cerclage without amniotic sac prolapse also benefited.
With cervical shortening without prolapse, the prolongation was the same in both
groups. The worst outcome was observed in emergency cerclage with amniotic sac
prolapse. An early 75-g-oGTT is important in order to recognize and treat
gestational diabetes in time.
Schlüsselwörter
Cerclage - Frühgeburt - Cervixinsuffizienz - Prävention - Gestationsdiabetes
Keywords
Cerclage - premature birth - cervical insufficiency - prevention - gestational diabetes