Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2025; 19(02): 157-177
DOI: 10.1055/a-2423-8958
Interventionelle und diagnostische Endoskopie

Vermeidung von Komplikationen bei der PEG

Konsequente Anlegetechnik mit Tipps und Tricks sowie Hybrid-PEG
Karl-Ernst Grund
,
Annette Zipfel

Die PEG – seit Jahrzehnten Standard für die enterale Ernährung – gilt als komplikationsarm und als eine Intervention für Anfänger. Mit etwa 20–30% (Literatur und Leitlinien) werden die Komplikationsraten jedoch erheblich unterschätzt, in der Realität liegen sie bedeutend höher (z. T. > 50%). Durch Tipps und Tricks, strikte Beachtung chirurgischer Aspekte und eine optimierte Anlegetechnik, insbesondere im Sinne der Hybrid-PEG, lassen sich Komplikationen deutlich reduzieren bzw. vermeiden.

Kernaussagen
  • Die PEG-Anlegung gilt zwar seit Jahrzehnten als endoskopische Standardintervention, die Komplikationsraten werden aber aufgrund von Erfassungsproblemen erheblich unterschätzt.

  • Eine Reduktion der Komplikationen ist – aufgrund systematischer Analyse und jahrzehntelanger Erfahrung – durch konsequente Anwendung definierter Schritte der Anlagetechnik möglich, vor allem aber durch Nutzung der Vorteile der Gastropexie.

  • Die Hybrid-PEG, eine Kombination aus mindestens 3 primären Gastropexienähten und einer folgenden zentralen FDZ-PEG, erhöht nach vorliegenden Studien die Sicherheit und reduziert die Komplikationsraten signifikant.

  • Vor allem für die Einlage eines Innenkatheters in eine PEG (JET-PEG) könnte die Hybrid-PEG eine ideale Voraussetzung bilden, da dann auch die notwendigen mechanischen Manipulationen bei der Einführung des Innenkatheters problemlos möglich sind; diese führen bei konventioneller PEG häufig zu Komplikationen.

  • Im Rahmen einer Hybrid-PEG ist das bisher ungelöste Problem einer adäquaten Anzugskraft zwischen den beiden Halteplatten definitiv gelöst. Durch die Gastropexie ist die Dichtigkeit gewährleistet. Von Anfang an und im Verlauf kann die innere Halteplatte relativ locker an der Mukosa anliegen; somit entsteht kein BBS.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
29. April 2025

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