Die pädagogische Tätigkeit von Praxisanleiter*innen im Hebammenstudium bildet
einen zentralen Bestandteil der praktischen Ausbildung. Eine anonyme
Online-Befragung mit 152 Praxisanleiter*innen – hauptsächlich aus Bayern, Hessen
und Baden-Württemberg – untersuchte 42 Fragen zur aktuellen Situation in
Deutschland. Die Verbreitung der Fragebogen erfolgte über das Schneeballprinzip
und soziale Medien. Die Mehrheit der Befragten hat mehr als 20 Jahre
Berufserfahrung und eine abgeschlossene Fachschulausbildung. Die Ergebnisse
zeigen, dass die meisten Praxisanleiter*innen im Kreißsaal tätig sind und über
die Anerkennung nach §59 HebStPrV [1] verfügen, jedoch nur wenige eine formale
Weiterbildung von 300 Stunden absolviert haben. Studierende erhalten in der
Regel mindestens 25% der praktischen Anleitung pro Einsatz, obwohl der Begriff
der Praxisanleitung in der Umfrage nicht präzise definiert wurde. Ein zentrales
Ergebnis ist die hohe Wertschätzung seitens der Studierenden, während sie die
Anerkennung innerhalb der Teams als unzureichend empfinden. Viele
Praxisanleiter*innen berichten zudem eine erhebliche zusätzliche Belastung.