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DOI: 10.1055/a-2359-7769
Was will die MFA?
Eine Befragung zu der Arbeitszufriedenheit und den Wünschen von medizinischen Fachangestellten im ambulanten BereichWhat does the medical assistant want?A survey on job satisfaction and the wishes of medical assistants in the outpatient sector
Zusammenfassung
Zielsetzung Obwohl in Deutschland jede sechste Berufsanfängerin eines Ausbildungsberufes die Anstellung als Medizinische Fachangestellte (MFA) verfolgt, existieren bislang keine hinreichenden Daten zu ihren Wünschen. Dies möchten wir mit unserer Untersuchung ändern.
Methodik Im Rahmen einer regionalen digitalen Umfrage wurden MFA in den ambulanten Praxen in Mittelfranken und Oberfranken zu ihren Wünschen und Präferenzen im Berufsalltag befragt.
Ergebnisse Insgesamt sind die MFA mit ihrem Arbeitsplatz und mit dem Umgang mit Patienten sehr zufrieden. Eine geringere Zustimmung bekamen die Bereiche Kommunikation im Team, das Führungsverhalten sowie die Weiterbildungsmöglichkeiten.
Schlussfolgerung Die Praxisinhaber sollten mehr Kommunikation mit ihren MFA betreiben. Dabei sollten Entscheidungen sowie Entwicklungsmöglichkeiten transparent besprochen werden.
Abstract
Aim Every sixth female entrant to a job-training in Germany pursues employment as a medical assistant. However, there is still insufficient data on the wishes of this group so far. Therefore, we want to investigate this subject.
Method Using a regional digital survey, medical assistants in outpatient practices in Middle Franconia and Upper Franconia were asked about the wishes and preferences in their everyday work life.
Results Overall, medical assistants are very satisfied related to their workplace as well as to the work with patients. Less approval was given to the areas of communication in the team, leadership behaviour as well as further training opportunities.
Conclusion Employers should focus on an open and transparent form of discussion with their medical assistants concerning questions of decisions and personal development.
für die Praxen
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MFA sind im Großen und Ganzen mit ihrem Beruf und den Arbeitsbedingungen zufrieden, insbesondere die Zufriedenheit bezüglich des Umgangs mit Patienten erfährt die höchsten Zustimmungswerte.
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Eine bessere und strukturiertere Informationsvermittlung seitens der vorgesetzten Ärzte wäre ratsam. Zudem sollten Fortbildungsangebote seitens der Praxisinhaber aktiv angesprochen und längerfristiger geplant werden.
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Arbeitgeber und Vorgesetzte im ambulanten Gesundheitssektor sollten ihr Führungsverhalten überdenken und eine transparentere Kommunikation im Team schaffen.
für die politischen Entscheidungsträger
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Es sollten Möglichkeiten zur Stärkung der Familienvereinbarkeit überlegt werden. Zudem muss für arbeitende Eltern, insbesondere im Medizinsektor, eine ausreichende Kinderbetreuung zur Verfügung stehen, damit die Familienvereinbarkeit strukturell überhaupt erst ermöglicht wird.
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Eine adäquate Entlohnung für die MFA ist längst überfällig. Hierbei sind die Tarifparteien gefragt, eine Verbesserung zu erzielen.
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Außerdem wäre angesichts des demographischen Wandels grundsätzlich zu überlegen, in wie weit die MFA weitergebildet werden können, um auch die „Mangelware“ Arzt zu entlasten. Dies muss ebenfalls mit einer entsprechenden Vergütung einhergehen.
Schlüsselwörter
MFA - Medizinische Fachangestellte - Medizinisches Fachpersonal - Arbeitszufriedenheit - ambulanter SektorPublication History
Article published online:
28 November 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
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