TumorDiagnostik & Therapie 2025; 46(02): 109-112
DOI: 10.1055/a-2358-0577
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Hochpräzisionsstrahlentherapie bei Patient*innen mit NSCLC

Authors

Die Strahlentherapie stellt in jedem Stadium des nichtkleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) eine potenzielle Therapie dar. Bei internistischer oder chirurgischer Inoperabilität besteht für Patient*innen mit lokalisierter Erkrankung die einzige kurative Therapiestrategie in der (Präzisions-)Radio(-system-)therapie. Beispiele ihrer Anwendung sollen nachfolgend erläutert werden.

Kernaussagen
  • Bei peripher lokalisierten NSCLCs in frühen Stadien und bei Inoperabilität begründen die hohe onkologische Effektivität und ihre Verträglichkeit eine stereotaktische Bestrahlung (SBRT) als nichtinvasiven Therapiestandard.

  • Auch bei zentraler Tumorlokalisation kann in frühen Stadien eine risikoadaptierte SBRT Anwendung finden.

  • Bei ultrazentraler Lage ist ein ausgeprägtes Nebenwirkungsrisiko, insbesondere für bronchopulmonale Blutungen, zu berücksichtigen. Pulmonale Vorerkrankungen müssen nicht per se eine Kontraindikation für eine stereotaktische Bestrahlung darstellen.

  • Bei inoperablen NSCLCs in lokal fortgeschrittenen Stadien und bei PD-L1 Expression ≥1% stellt die Kombination einer konventionell fraktionierten Radiochemotherapie mit einer konsolidierenden Durvalumab-Immuntherapie den Standard dar. Moderne Bestrahlungstechniken dürften hier zu einer verbesserten Therapieverträglichkeit beitragen.

  • Bei zerebraler Metastasierung können befund- und patientenadaptiert Resektion und postoperative Resektionshöhlenbestrahlung, die alleinige hochdosierte Bestrahlung der Metastase(n) oder – seltener werdend – eine Ganzhirnbestrahlung Anwendung finden.



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Article published online:
03 March 2025

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