Gesundheitswesen 2024; 86(07): 468-470
DOI: 10.1055/a-2321-8492
Panorama
Entwicklungspsychopathologie

Entwicklung der Diagnosehäufigkeiten im Kontext von Sexualität und Geschlecht in der stationären Versorgung bei Kindern und Jugendlichen

Philipp Stang
,
Maren Weiss
,
Martin G. Köllner
Preview

Sexualität und Geschlecht werden als Spektrum mit vielfältigen Ausprägungen in der Lebensspanne verstanden; auch in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8]. Auch die Entwicklung der sexuellen Präferenz [9] [10] und der sexuellen Funktionen sowie die Spiegelung an Geschlechtersystemen (binär versus non-binär) und intime Beziehungserfahrungen sind Meilensteine der psychosexuellen Entwicklung.

Ein Großteil psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen bleibt unerkannt [11] und führt im weiteren Entwicklungsverlauf zu hohem Leidensdruck und Einschränkungen. Dies gilt in besonderem Maße für den Kontext von Sexualität und Geschlecht. Als Prävalenzuntergrenze sexueller Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen können circa 2.3% angenommen werden [12] [13] [14]. Folgende spezifische Themen haben auch bei Minderjährigen klinische Relevanz:

  • Jungen: ich-dystone Homosexualität, hypersexuelle Symptomatik, Fetischismus, fetischistischer Transvestitismus, Pädophilie und Exhibitionismus [12].

  • Mädchen: ich-dystone Sexualorientierung, sexuelle Reifungskrisen, Beziehungsstörungen [12] sowie riskantes Sexualverhalten [15].

Auch spezifische Versorgungsangebote deuten auf eine klinische Relevanz des Themenspektrums und Altersbereichs (z. B. Charité Berlin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf oder Münster).



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Article published online:
16 July 2024

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