ZUSAMMENFASSUNG
Das akute Nierenversagen (AKI: „acute kidney injury“) infolge eines hepatorenalen
Syndroms (AKI-HRS) kommt nur bei Patienten mit Leberzirrhose und Aszites vor. AKI-HRS
muss jedoch von anderen Ursachen des AKI abgegrenzt werden, die weitaus häufiger vorkommen.
Zu nennen wären Volumenmangel, Infektionen, Gebrauch von tubulotoxischen Substanzen
sowie Komorbiditäten einschließlich akuter Verschlechterungen vorbestehender chronischer
Nierenerkrankungen anderer Genese, wie z. B. bei Diabetes, arterieller Hypertonie,
Herzinsuffizienz und Glomerulonephritiden. Der aktuelle Expertenkonsensus hat die
bisherigen Diagnosekriterien gelockert. Dennoch sollte die Diagnose eines AKI-HRS
in klarer Abgrenzung zu einer vorbestehenden chronischen Nierenerkrankung oder hinsichtlich
anderer Ursachen des AKI erfolgen. Dazu ist ein interdisziplinäres Management der
Patienten unabdingbar. Volumenmanagement, Terlipressin und Albumin sind die führenden
Säulen in der Therapie des AKI-HRS. Die Indikation zur Lebertransplantation sollte
in allen Fällen geprüft werden und daher die schnelle Überweisung an spezialisierte
Zentren nach sich ziehen, sofern die Patienten Transplantationskandidaten sein könnten.
Die Notwendigkeit und Dauer einer Dialysetherapie müssen individuell geprüft werden.