Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2025; 20(01): 89-108
DOI: 10.1055/a-2305-9622
Schultergürtel und obere Extremität

Radiuskopffrakturen – Therapieoptionen

Christian Karl Spies
,
Richard Martin Sellei
,
Lars P. Müller
,
Tim Leschinger
Preview

Radiuskopffrakturen können Hinweise auf komplexe Verletzungen sein und sollten immer vor dem Hintergrund der zahlreichen Artikulationen im Ellenbogengelenk analysiert werden. Nicht nur das Humeroradialgelenk, sondern auch das proximale und das distale Radioulnargelenk sowie das Humeroulnargelenk müssen analysiert werden, da diese Gelenke im Zusammenhang mit dem Handgelenk den weitreichenden Bewegungsumfang der oberen Extremität ermöglichen.

Kernaussagen
  • Das proximale Radioulnargelenk sollte immer im Zusammenhang mit dem distalen Radioulnargelenk betrachtet werden.

  • Die Radiuskopffraktur ist eine schwerwiegende Verletzung, die vordergründig das einzige Substrat einer Ellenbogenluxation sein kann.

  • Eine sorgfältige, umfassende klinische und bildgebende Diagnostik unter Beachtung des distalen Radioulnargelenks ist essenziell.

  • Die intraoperative Stabilitätsprüfung ist unverzichtbar, um ligamentäre Begleitläsionen zu detektieren.

  • Die Präparation in endgradiger Unterarmpronation distalisiert den tiefen Ast des N. radialis und reduziert das Risiko iatrogener Verletzungen.

  • Die Rekonstruktion des Radiuskopfs sollte immer das primäre Behandlungsziel sein.



Publication History

Article published online:
04 February 2025

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