Kardiologie up2date 2024; 20(03): 217-231
DOI: 10.1055/a-2298-0706
Herzklappenerkrankungen

Update ESC-Leitlinien 2023 zum Management der infektiösen Endokarditis

Authors

  • Sems-Malte Tugtekin

  • Pascal Schöne

  • Klaus Matschke

  • Utz Kappert

  • Manuel Wilbring

  • Konstantin Alexiou

Die infektiöse Endokarditis (IE) ist trotz wesentlicher Fortschritte in Diagnostik und Therapie seit Jahrzehnten eines der kardialen Erkrankungsbilder mit der schlechtesten Prognose bei einer durchschnittlichen Mortalität von 20–30% [1]. Dabei erfordert das Krankheitsbild einen interdisziplinären Diagnostik- und Therapieansatz, der ständigen Weiterentwicklungen unterliegt und im Leitlinien-Update 2023 in einigen Bereichen aktualisiert wurde.

Kernaussagen
  • Die ESC-Leitlinien 2023 zum Management der infektiösen Endokarditis stellen aus klinischer Sicht ein sinnvolles Update zu den vorherigen Vorgaben dar.

  • Änderungen von spezieller klinischer Relevanz betreffen die definierten Risikogruppen und Eingriffe für die Durchführung einer Endokarditisprophylaxe.

  • Die Einordnung von diagnostischen Maßnahmen, insbesondere von PET-CT und Leukozyten-SPECT, zur Diagnosesicherung der IE und die leitliniengerechte Oralisierung der antibiotischen Therapie bei selektionierten Patienten wurde ebenfalls aktualisiert.

  • Es verbleiben jedoch weiterhin zahlreiche Fragestellungen in dieser Hochrisikogruppen, die mangels unzureichender Studienlage und fehlenden prospektiven randomisierten Studien, mit aussagekräftigen Kohortengrößen, oft nur eine empirische Therapieentscheidung ermöglichen.

  • Aufgrund der anhaltend schlechten Prognose der IE ist eine ständige Anpassung der Leitlinien zwingend notwendig.



Publication History

Article published online:
09 September 2024

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