Frauenheilkunde up2date 2025; 19(05): 425-442
DOI: 10.1055/a-2295-2556
Gynäkologische Onkologie

Endokrine Interventionen bei Trägerinnen einer pathogenen Variante in den Genen BRCA1 oder BRCA2

Authors

  • Susanne Schüler-Toprak

  • Karin Kast

  • Olaf Ortmann

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In diesem Artikel stellt die Arbeitsgruppe „Hormone“ des „Deutschen Konsortiums für Familiären Brust- und Eierstockkrebs“ relevante Fragestellungen, Statements und Empfehlungen zu oraler Kontrazeption, ovarieller Stimulation im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung, Hormonsubstitution nach risikoreduzierender Salpingoophorektomie (RRSO) und Behandlung von Symptomen in der Peri- und Postmenopause vor.

Kernaussagen
  • Orale Kontrazeptiva sollen bei Trägerinnen einer pV in den Genen BRCA1 oder BRCA2 nicht zur Reduktion des Ovarialkarzinomrisikos eingesetzt werden.

  • Aufgrund der möglichen Erhöhung des Mammakarzinomrisikos nach Anwendung oraler Kontrazeptiva sollen diese bei Trägerinnen einer pV in den Genen BRCA1 oder BRCA2 unter Berücksichtigung des Alters und nur nach sorgfältiger Abwägung eingesetzt werden.

  • Eine ovarielle Stimulationstherapie im Rahmen einer Fertilitätsbehandlung bei Trägerinnen einer pV in den Genen BRCA1 oder BRCA2 kann durchgeführt werden. Über die eingeschränkte Datenlage zur onkologischen Sicherheit soll aufgeklärt werden.

  • Prämenopausalen Trägerinnen einer pV in den Genen BRCA1 oder BRCA2 sollte nach RRSO eine Substitution von Östrogenen ggf. in Kombination mit Gestagenen zur Prävention negativer Folgen des Östrogenmangels bis zum Erreichen des natürlichen Menopausealters angeboten werden.

  • Bei Trägerinnen einer pV in den Genen BRCA1 oder BRCA2 ohne RRSO kann bei ausgeprägten klimakterischen Beschwerden nach Versagen nicht-hormoneller Therapiemöglichkeiten eine HRT erwogen werden. Eine adäquate Aufklärung über die schwache Evidenz und mögliche Erhöhung des Karzinomrisikos muss erfolgen.



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Article published online:
02 October 2025

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