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DOI: 10.1055/a-2294-5938
Tatort Therapie

Summary
Auf dem Boden von Professionalität, Abstinenzgebot und Strafrecht haben Therapeuten eine klare emotionale und körperliche Distanz zu ihren Klienten zu wahren, um das sensible Vertrauensverhältnis vor Missbrauch zu schützen. Klienten idealisieren im vertraulichen Raum oftmals den Therapeuten und projizieren Gefühle von Bindung, Sehnsucht und Anziehung auf ihn – dies darf er jedoch niemals persönlich auf sich beziehen, emotional erwidern oder gar für seine Interessen nutzen. Warnzeichen für mögliche Therapeutenübergriffe sind unter anderem (auch scheinbar zufälliger) Körperkontakt, privater Austausch, Flirten, Austausch von Geschenken oder ein alarmiertes Gefühl des Klienten – hier oder bei weitergehenden Vorfällen sollte er andere Personen und bei Bedarf Beratungsstellen ins Vertrauen ziehen, die Therapie nötigenfalls abbrechen und sich zu weiteren Schritten beraten lassen.
Keywords
Übergriff - Psychotherapie - Therapeut-Klient-Beziehung - Professionalität - Abstinenzgebot - Nähe - Anziehung - Vertrauensverhältnis - Missbrauch - Projektion - Körperkontakt - Flirten - Erotik - sexuell - Beziehung - Asymmetrie - Macht - Lotse - Exklusivität - Intimität - Übermacht - Abhängigkeit - Körperkontakt - privat - EthikvereinPublication History
Article published online:
28 May 2024
© Karl F. Haug Verlag in Georg Thieme Verlag
KG
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Literatur
- 1 Löwer-Hirsch M. Sexueller Missbrauch in der Psychotherapie: Fallgeschichten und Psychodynamik. Gießen: Psychosozial; 2017: 19ff
- 2 Schleu A. et al. Sexueller Missbrauch in der Psychotherapie. Psychotherapeutenjournal 2018; 1: 11-19