Frauenheilkunde up2date 2025; 19(03): 245-263
DOI: 10.1055/a-2256-9361
Interdisziplinäre Themen

Strategie der Brustrekonstruktion nach Ablatio mammae

Lukas Prantl
,
Eva Brix
,
Amraj Terhaag
,
Stephan Seitz

Das Mammakarzinom ist die häufigste Indikation für einen operativen Eingriff an der Brust. Die brusterhaltende OP ist dabei der überwiegende Therapieansatz. Zur Rekonstruktion der Gewebedefekte können diverse plastische Verfahren genutzt werden. Wenn eine Mastektomie erforderlich ist, muss die Patientin über die Möglichkeit des Wiederaufbaus aufgeklärt werden. In diesem Beitrag werden verschiedene Methoden mit Eigengewebe oder Implantaten besprochen.

Kernaussagen
  • Ist eine Mastektomie notwendig, sollte jeder Patientin die Möglichkeit einer Brustrekonstruktion angeboten werden.

  • Die Wahl einer geeigneten Rekonstruktionsmethode hängt sowohl von den Wünschen der Patientin als auch von den technischen Möglichkeiten und individuellen Voraussetzungen ab.

  • Das operative Vorgehen muss nahtlos in das Gesamtkonzept der Behandlung der Grunderkrankung integriert werden.

  • Die Entscheidung über die Indikation und den Zeitpunkt des Eingriffs wird zunehmend interdisziplinär getroffen, wobei eine enge Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den beteiligten Fachdisziplinen essenziell für das Wohl der Patientin ist.

  • Die Rekonstruktionsmethoden lassen sich individuell an die Bedürfnisse und körperlichen Gegebenheiten der Patientin anpassen.

  • Implantatrekonstruktionen können zeitgleich mit einer Anpassung der gegenüberliegenden Brust durchgeführt werden, um auch ästhetischen Ansprüchen gerecht zu werden.

  • Die Vielfalt an Eigengewebsrekonstruktionen bietet die Möglichkeit, den am besten geeigneten Gewebetransfer zu wählen, sofern das Risikoprofil der Patientin einen freien Gewebetransfer zulässt.

  • Mithilfe von Lipofilling als autologem Gewebetransfer wird das Angebot der Möglichkeiten vielfältig ergänzt, da sowohl eine vollständige Brustrekonstruktion, die simultane Kombination von Lipofilling und Implantataugmentation (Hybrid-Augmentation) als auch die Konturverbesserung bzw. der Volumenaufbau nach Eigengewebsrekonstruktionen möglich sind.



Publication History

Article published online:
10 June 2025

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