Dr. Jutta Bauhammer
Prof. Dr. Christoph Baerwald
Infektionen spielen in der Rheumatologie sowohl bei der Manifestation und Differenzialdiagnose
entzündlich-rheumatischer Erkrankungen als auch in der Führung der immunmodulierenden
und immunsupprimierenden Therapie eine große Rolle. Daneben gewinnt die Abgrenzung
von gehäuften und opportunistischen Infektionen unter Therapie im klinischen Alltag
zunehmend an Bedeutung.
Dieses Themenheft soll sich daher dem Themenkomplex Impfen, gerade in schwierigen
Situationen, und Infektionsrisiken unter den in der Rheumatologie häufig eingesetzten
Immunsuppressiva widmen.
Herr Dr. med. Fabian Reinhardt, Frau Priv.-Doz. Dr. med. Amrei von Braun und Herr
Dr. med. Henning Trawinski geben aus infektiologischer Sicht einen überaus guten,
detaillierten und mit konkreten Zahlen versehenen Überblick über die Infektionsrisiken
unter den in der Rheumatologie häufig eingesetzten biologischen DMARD und Januskinase-Inhibitoren,
wobei besonders auf opportunistische Erreger eingegangen wird.
Frau Priv.-Doz. Dr. med. Rebecca Hasseli-Fräbel erweitert diesen Überblick um einen
aktuellen Stand zu Häufigkeit und Erkrankungsschwere an COVID-19 bei Patienten mit
entzündlich-rheumatischen Erkrankungen auch mit Bezug auf die eingesetzten Immunsuppressiva.
Sie geht des Weiteren auf das derzeitige Wissen um Schutzwirkung und Verträglichkeit
der COVID-Impfungen ein und beschreibt das aktuelle Management der Basistherapie um
die Impfung herum sowie den therapeutischen Einsatz von antiviralen Substanzen zur
Therapie und Präexpositionsprophylaxe.
Zwei weitere Artikel haben Schutzimpfungen zum Thema, die gerade bei unseren Patienten
mit rheumatischen Erkrankungen sehr wichtige prophylaktische Maßnahmen darstellen.
Während sich der Artikel von Herrn Prof. Dr. med. Michael Borte speziell dem Aspekt
von Schutzimpfungen bei Immunsuppression widmet und die neuesten diesbezüglichen Empfehlungen
darstellt, hat der Artikel von Herrn Priv.-Doz. Dr. med. Marco Krasselt die Empfehlungen
bei älteren Patienten zum Thema und es werden Hinweise zu einer eventuell indizierten
Kontrolle der erzielten Schutz-Titer nach erfolgter Impfung gegeben.
Zusammenfassend behandelt das Heft verschiedene Aspekte des bei unseren Patienten
erhöhten Risikos für eine Infektion durch eine bestehende Immunsuppression (ob durch
die Erkrankung oder durch Medikamente). Durch Schutzimpfungen haben wir eine wirksame
Waffe in der Hand, dieses Risiko zu minimieren und das Heft gibt Hinweise darauf,
wie dies bei verschiedenen Szenarien am besten bei unseren Patienten eingesetzt werden
kann.
Wir hoffen, dass die Leserinnen und Leser mit Interesse und Freude die Artikel unserer
Experten studieren werden und möchten bei dieser Gelegenheit auch den Autoren für
ihren Beitrag zu diesem Heft herzlich danken.
Ihre
Dr. med. Jutta Bauhammer, Baden-Baden
Prof. Dr. med. Christoph Baerwald, Leipzig