Kardiologie up2date 2024; 20(04): 317-329
DOI: 10.1055/a-2234-9450
Herzrhythmusstörungen

Behandlung rezidivierender Vorhofarrhythmien nach Pulmonalvenenisolation

Jana Ackmann
,
Arian Sultan
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Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung weltweit. Trotz erfolgreicher initialer Pulmonalvenenisolation (PVI) kommt es bei einem Teil der Patienten zu Rezidiven des Vorhofflimmerns und atrialen Tachykardien. Die therapeutischen Optionen reichen dann von einer medikamentösen rhythmuserhaltenden Therapie über eine erneute Ablation, einer medikamentösen Frequenzkontrolle bis hin zur Ultima Ratio einer AV-Knotenablation.

Kernaussagen
  • Vorhofflimmern ist die weltweit häufigste Herzrhythmusstörung und hat relevante sozioökonomische Auswirkungen.

  • Im Verlauf der Erkrankung kommt es zu einem zunehmenden Remodeling und einer Fibrosierung des Vorhofs mit Bildung arrhythmogenen Substrates.

  • Paroxysmales Vorhofflimmern spricht sehr gut auf eine PVI an, während persistierendes und langanhaltend persistierendes Vorhofflimmern ein schlechteres Ansprechen zeigen.

  • Die meisten Rezidive nach PVI entstehen durch eine Re-Konnektion der Pulmonalvenen, und oft wird für eine dauerhafte Rhythmuskontrolle mehr als eine Ablation benötigt.

  • Besonders bei Patienten mit persistierendem und langanhaltend persistierendem Vorhofflimmern mit ausgeprägtem arrhythmogenen Substrat wird eine Therapiestrategie über die PVI hinaus benötigt.

  • Mögliche Ablationsstrategien, von denen sich bisher keine als eindeutig überlegen gezeigt hat, umfassen die Anlage linearer Ablationslinien und substratbasierte Ansätze wie die Ablation von CFAE und fibrotischen Arealen.

  • Atriale Tachykardien sind oft Folge einer intensiven vorausgegangenen Ablation, und der häufigste Mechanismus ist ein Makro-Reentry.

  • Atriale Tachykardien sprechen schlecht auf eine medikamentöse Therapie an und sind sehr gut durch eine weitere Ablation behandelbar.

  • Sollten eine Rhythmuskontrolle und eine medikamentöse Frequenzkontrolle nicht suffizient zu erreichen sein, ist die AV-Knotenablation eine verbleibende Therapieoption.

  • Verschiedene neue Techniken zum Mapping und der Identifikation von Ablationszielen befinden sich in der Entwicklung und Erprobung.



Publication History

Article published online:
09 December 2024

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