„Über Tablet in die Klinik schalten“, so heißt es im
aktuellen Reha-Bericht 2022 [1] als Ausblick auf
das Thema der Digitalisierung im Rahmen der medizinischen wie beruflichen
Rehabilitation der Rentenversicherung. Die Digitalisierung bringt im Rahmen der
stationären bzw. ambulanten Rehabilitation und Rehabilitationsnachsorge neue
digitale Versorgungsformate hervor.
In diesem Praxisbeitrag liegt der Fokus jedoch auf den Präventionsleistungen
der Rentenversicherung. Unter Beachtung des Grundprinzips
„Prävention vor Rehabilitation“ bietet die Deutsche
Rentenversicherung (DRV) ihren Versicherten Leistungen zur Prävention
gemäß § 14 Abs. 1 SGB VI an. So finden seit 2008
Pilotprojekte seitens der DRV statt, und seit 2016 zählen diese
präventiven Leistungen zum gesetzlichen Auftrag der
Rentenversicherungsträger. Die DRV hat ein Rahmenkonzept mit dem
Programmtitel RV Fit entwickelt [2]. Dieses
Konzept beschreibt Ziele, Voraussetzungen, Inhalte und Umsetzungsaspekte dieser
präventiven Leistungen. Zielgruppe sind erwerbstätige Versicherte,
die erste gesundheitliche Beeinträchtigungen aufweisen, welche die
ausgeübte Beschäftigung gefährden. Der zweite
Präventionsbericht der Träger der Nationalen
Präventionskonferenz (NPK) nach § 20 d Abs. 4 SGB V zeigt, dass sich
die Anträge auf Teilnahme sowie die Bewilligungen vervielfacht haben [3]. Die Leistungen der RV zur Prävention
sind auf das Ziel „Gesund leben und arbeiten“ der
Bundesrahmenempfehlungen (BRE) der NPK ausgerichtet. Insbesondere in den letzten
Jahren wurden mehrere Modellprojekte gestartet, um digitale wie hybride Formate
dieser Präventionsleistung zu erproben.
Dieser Artikel gibt zunächst einen Überblick über das Konzept
RV Fit der DRV und stellt im Nachgang die Umsetzung der Präventionsleistung
anhand eines Praxisbeispiels vor. Darüber hinaus wird ein Einblick in die
Wirksamkeit des Praxisbeispiels gegeben. Abschließend werden einige
Gelingensfaktoren für die erfolgreiche Implementation erörtert, die
sich aus den bisherigen Erfahrungen des Praxisbeispiels ergeben haben.
4
Bestmann A,
Kiem M,
Winter S..
Tilo Späth
Geschäftsführer
VAMED Rehazentren Karlsruhe und
Ulm GmbH Tilo.spaeth@vamed-gesundheit.de
Digitalisierung in der Prävention in der Deutschen Rentenversicherung.
In: Dockweiler C, Stark A L, Albrecht J (Hrsg). Settingbezogene
Gesundheitsförderung und Prävention in der digitalen
Transformation. Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG; 2023: 323-330
6
Waddell G,
Newton M,
Henderson I.
et al. A Fear-Avoidance Beliefs Questionnaire (FABQ) and the role of fear-avoidance
beliefs in chronic low back pain and disability. Pain 1993; 52: 157-168 PMID: 8455963
11
Flatau B,
Hois G,
Ziegner K.
Computergestützte interaktive Trainingsplanung und –steuerung
– Prozessorientiert und dokumentiert mit motionNet. Bewegungstherapie und Gesundheitssport
2005; 21: 62-67
12
Pfeifer K.
E-Training zur bewegungs- und verhaltensbezogenen Förderung der
Rückengesundheit. Bewegungstherapie und Gesundheitssport 2008; 28: 160-167
13
Schmidt D,
Fritsch J,
Feil K.
et al. Impact of a digital and conventional prevention program on work ability,
physical health, and mental health among employees with initial impairments. BMC Digit
Health 2023; 1: 39