Handchirurgie Scan 2025; 14(01): 47-59
DOI: 10.1055/a-2172-6159
CME-Fortbildung
Rheuma und Kollagenosen

Konservative Therapie der Hand bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen

Ralph Gaulke
Preview

Neben der medikamentösen Therapie bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen der Hand tragen physikalische Maßnahmen, gezielte Übungen und speziell angepasste Hilfsmittel dazu bei, Schmerzen zu lindern, die Funktion zu erhalten, die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern und operative Eingriffe hinauszuzögern bzw. zu vermeiden. Dabei spielen ein ganzheitliches, interdisziplinäres Behandlungskonzept sowie individuell angepasste Behandlungsansätze eine wichtige Rolle.

Kernaussagen
  • Die Therapie von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen stützt sich wesentlich auf die immunmodulierende Medikation, um Entzündungen und deren zerstörerische Wirkung auf Gelenke und Sehnen zu kontrollieren.

  • Ergänzend zur medikamentösen Behandlung werden physikalische Verfahren eingesetzt, wie Kälte- und Wärmeanwendungen sowie Handbäder. Diese können die Entzündung mindern, die Schmerzsymptome lindern und den Bedarf an Medikamenten senken.

  • Durch eine frühzeitige und umfassende konservative Therapie lassen sich oft Operationen vermeiden oder hinausschieben. Dadurch wird eine möglichst lange Erhaltung der natürlichen Gelenkfunktion angestrebt.

  • Die zentrale Zielsetzung der konservativen Therapie liegt im Erhalt der Handfunktion und der Reduktion von Schmerzen, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und ihnen eine aktive Teilhabe am Alltag zu ermöglichen.

  • Die Therapie muss interdisziplinär, flexibel und patientenorientiert gestaltet werden, da die Krankheitsaktivität schwanken kann. Hierzu gehört die sorgfältige Anpassung von Medikamenten und physikalischen Maßnahmen an den aktuellen Zustand des Patienten.

  • Eine erfolgreiche Behandlung setzt die enge Kooperation verschiedener Fachrichtungen wie Rheumatologie, Chirurgie und Handtherapie voraus. So kann gezielt und abgestimmt auf unterschiedliche Krankheitsaspekte reagiert werden.

  • Physiotherapie und Ergotherapie tragen durch aktive und passive Übungen maßgeblich zur Stabilisierung und Schmerzlinderung bei. Sie unterstützen die Patienten darin, Beweglichkeit und Muskelkraft zu erhalten und die Gelenkfunktion zu stabilisieren.



Publication History

Article published online:
17 March 2025

© 2025. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany