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DOI: 10.1055/a-2156-4244
Forschungsförderprogramm „Stadt der Zukunft – gesunde und nachhaltige Metropolen“
Research program “City of the Future – Healthy and Sustainable Metropolises”- Zusammenfassung
- Abstract
- Zur Geschichte der Berg-Stiftung im Stiftungszentrum
- Forschungsförderung und weitere Fördertätigkeiten seit 2011
- Konferenzen zur „Stadt der Zukunft“
- Ausblick
- Fördermittel
- Literatur
Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund der weltweit voranschreitenden Urbanisierung und damit der zunehmenden Bedeutung von Städten als Lebensraum für den Menschen ist es unabdingbar, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Stadtbewohner:innen in den Mittelpunkt urbaner Planungen zu rücken. Das Forschungsförderprogramm „Stadt der Zukunft – gesunde und nachhaltige Metropolen“ der Fritz und Hildegard Berg-Stiftung im Deutschen Stiftungszentrum setzt hierbei seit 2010 wichtige inter- und transdisziplinäre Forschungsimpulse. Gefördert wurden Juniorforschungsgruppen an den Schnittstellen von Gesundheitswissenschaften und anderen Disziplinen der Natur- und Sozialwissenschaften. Ein Schwerpunkt der Forschungsförderung lag auch auf der intensiven Kooperation mit der Praxis, um einerseits die Probleme und Fragestellungen aus der Praxis wissenschaftlich optimal reflektieren und bearbeiten zu können und andererseits den Wissenstransfer zu katalysieren. Begleitet werden die Forschungskonsortien durch alljährlich stattfindende Konferenzen mit den unterschiedlichsten Themen der StadtGesundheit an wechselnden Veranstaltungsorten in Deutschland. Zudem sind transdisziplinäre Netzwerke geknüpft und weitere Initiativen (z. B. Institutsgründung) angestoßen worden. Die Entwicklung des facettenreichen Forschungsförderprogramms „Stadt der Zukunft – gesunde und nachhaltige Metropolen“ wird dargestellt und ein Ausblick in dessen zukünftige Entwicklung präsentiert.
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Abstract
Urbanization is advancing worldwide and thus, cities are increasingly living spaces for people. Therefore, it is essential to place the health and well-being of city dwellers at the center of urban planning. The research funding program “City of the Future – Healthy and Sustainable Metropolises” from the Fritz and Hildegard Berg Foundation at the German Stiftungszentrum has been providing important inter- and transdisciplinary research impulses on this topic since 2010. Junior research groups at the interfaces of health sciences and other disciplines in the natural and social sciences were funded. One focus of the research program is to enable intensive cooperation with practitioners, in order to reflect upon and work on problems and issues from practice using the best possible scientific methods and to catalyze the transfer of knowledge. The research consortia are accompanied by annual conferences on a wide variety of urban health topics at various venues in Germany. In addition, transdisciplinary networks have been established and further initiatives (e. g., founding of an institute) have been launched. In this paper, the development of the multifaceted research funding program "City of the Future - Healthy and Sustainable Metropolises" is presented, including an outlook into its future development.
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Schlüsselwörter
Gesundheitswissenschaften - Juniorforschungsgruppen - Nachhaltigkeit - StadtGesundheit - transdisziplinäre Forschung - UrbanisierungKey words
health sciences - junior research groups - sustainability - urban health - transdisciplinary research - urbanizationWeltweit schreitet die Urbanisierung voran, d. h. immer mehr Menschen wählen die Stadt als ihren Lebensraum oder sind aus ökologischen (z. B. nach Naturkatastrophen wie Erdbeben) oder sozio-ökonomischen Gründen (z. B. unzureichende Einkommensmöglichkeiten) gezwungen, vom Land in die Stadt zu ziehen [1] [2]. In der Europäischen Union leben heute bereits ca. 75% der Bevölkerung in Städten, mit einer Prognose von ca. 84% für das Jahr 2050 [3]. Sehr hohe Einwohnerzahlen bzw. Bevölkerungsdichten in den Städten, die damit erhöhten Versorgungsleistungen und der stark zunehmende Ressourcenverbrauch stellen die Stadtentwicklung vor ganz besondere Herausforderungen. Als Lebensraum für die Stadtbewohner müssen die Städte nicht nur Arbeitsplätze, Infrastruktur und Kultur bieten, sondern auch eine gesunde Umwelt [4] [5]. Die 17 Sustainable Development Goals (SDG) setzen die Stadt mit dem Ziel 11 „Sustainable Cities and Communities“ explizit auf die Agenda der globalen Nachhaltigkeitspolitik [6]. Hierbei ist auch hervorzuheben, dass Städte und ländlicher Raum ökonomisch, ökologisch und kulturell eng miteinander verwoben, aber auch als wichtige Handlungsfelder bzw. -räume für Raumordnung und Raumplanung zu verstehen sind.
Gesundheit und Wohlbefinden der Stadtbevölkerung sind nicht alleine ein Forschungs- und Handlungsfeld von Medizin, Gesundheitswissenschaften und den entsprechenden Institutionen, die Theorie in die Praxis umsetzen (z. B. Gesundheitsämter, Umweltämter, Krankenhäuser), sondern müssen inter- und transdisziplinär verstanden werden [7] [8]. Beispielsweise nehmen Ökologie und Umweltwissenschaften, Ökonomie, Planung und Architektur, neben anderen natur-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen, zusätzlich eine Schlüsselstellung bei der Entwicklung gesunder und lebenswerter Städte ein. Trotz dieser Notwendigkeit von inter- und transdisziplinären Ansätzen und Konzepten für gesunde Städte bleiben Wissenschaft und Praxis immer noch in ihren Disziplinen bzw. sektoralen Planungen verhaftet. Deshalb besteht hier umfangreicher Forschungs- und Entwicklungsbedarf (vgl. [9] [10] [11] [12] [13] [14]). Ein konstruktiver Austausch an den interdisziplinären Schnittstellen wird sich hierbei positiv auf die urbane Transformation zur Nachhaltigkeit auswirken.
Weltweit stehen Städte und Megastädte aber auch viele ländliche Räume, vor der Herausforderung, die gesundheitsbezogene Vorsorge und Versorgung vor Ort neu organisieren zu müssen, insbesondere auch unter Berücksichtigung sich verändernder Lebensumstände. Dazu zählen beispielsweise eine älter werdende Bevölkerung, Migration, soziale Ungleichheiten, aber auch notwendige Veränderungsprozesse (z. B. Klimaschutz und Klimaanpassung) aufgrund des fortschreitenden Klimawandels. Auch die Digitalisierung und entsprechende umfassende Transformationsprozesse in allen Lebensbereichen, wie z. B. Gesundheitsversorgung [15] und Mobilität [16], spielen eine zunehmende Rolle.
Vor diesem Hintergrund hat die Fritz und Hildegard Berg-Stiftung im Deutschen Stiftungszentrum einen Schwerpunkt auf die Förderung von inter- und transdisziplinärer Forschung für gesunde Städte gelegt. Dieses Ziel verfolgt die Stiftung seit 2010 mit einem entsprechenden Förderprogramm für Juniorforschungsgruppen und alljährlich stattfindenden Konferenzen, die Wissenschaft und Praxis in einem Nachhaltigkeitsdiskurs zusammenbringen. Zudem sind Impulse für neue Initiativen gesetzt worden, die das Thema einer gesunden und lebenswerten Stadt prioritär auf die Agenden der Stadtplanung und -entwicklung setzen. Im Folgenden wird die Geschichte des Förderprogramms umrissen und insbesondere hervorgehoben, welche Impulse für eine nachhaltige und gesunde Stadtentwicklung in Wissenschaft und Praxis durch dieses Programm gesetzt wurden.
Zur Geschichte der Berg-Stiftung im Stiftungszentrum
Public Health ist laut WHO „the science and art of promoting health, preventing disease, and prolonging life through the organized efforts of society“. In Deutschland haben die Gesundheitswissenschaften ihre Wurzeln im 18. Jahrhundert. Zu den Pionieren gehören Johann Peter Frank, Rudolf Virchow und Max von Pettenkofer als die Begründer der Öffentlichen Gesundheit, der Sozialen Medizin und der Hygiene. Die Auswüchse des Nationalsozialismus unterbrechen diese Tradition. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelingt dem Fachgebiet nur schwer, den internationalen Rückstand aufzuholen.
1986 skizziert die WHO im Rahmen der Ottawa-Charta „die enge Bindung zwischen Mensch und Umwelt“ als Grundlage „für einen sozial-ökologischen Weg zur Gesundheit“ [17]. Die Ottawa-Charta fußt damit auf einem Umweltverständnis, das auf eine nachhaltige Lebensweise abzielt und als sozial-ökologischer Nukleus für eine gesundheitsförderliche Strategieentwicklung angesehen werden kann. In Deutschland kommt es in den 1980er Jahren auf Initiative des Bundesministeriums für Forschung und Technologie (BMFT) zu einer Wiederbelebung der Gesundheitswissenschaften in Deutschland.
Diesen Weg zur Institutionalisierung des für Deutschland weitgehend neuen Fachgebietes unterstützt die im Jahr 1988 gegründete Fritz und Hildegard-Berg-Stiftung im Stifterverband durch die Einrichtung einer Koordinierungsstelle „Gesundheitswissenschaften/Public Health“. Nach internationaler Ausschreibung nimmt 1992 die Koordinierungsstelle an der Universität Freiburg unter der Leitung von Jürgen von Troschke ihre Arbeit auf. Über einen Zeitraum von acht Jahren begleitet das Freiburger Team, gemeinsam mit einem wissenschaftlichen Beirat, den Prozess der Selbstorganisation des neuen Fachgebietes im Interesse einer eigenständigen disziplinären Entwicklung und akademischen Institutionalisierung (z. B. [18] [19] [20]). Unter anderem entsteht in dieser Zeit die Schriftenreihe „Gesundheitswissenschaften/Public Health“ sowie die Zeitschrift „Public Health Forum“, die seit 1993 bis heute vierteljährlich über aktuelle Themenfelder aus dem Public-Health-Geschehen in Deutschland und Europa berichtet und sowohl Forschung, Lehre als auch Versorgungspraxis adressiert.
Im Jahre 2010 wird ein neues Förderprogramm aufgelegt, welches die inter- und transdisziplinäre Forschung für eine gesunde Stadtentwicklung in den Fokus rückt. Dabei wird, koordiniert durch den Stifterverband, auch ein interdisziplinärer wissenschaftlicher Beirat etabliert. In dieser Initialphase wird das Förderprogramm durch den wissenschaftlichen Beirat mit den Professoren Rainer Fehr (Gesundheitswissenschaften, Bielefeld), Jörg Knieling (Stadtplanung und Regionalentwicklung, Hamburg), Uwe Schneidewind (Ökonomie, Wuppertal) und Stefan Zerbe (Landschaftsökologie, Bozen) begleitet.
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Forschungsförderung und weitere Fördertätigkeiten seit 2011
Im Folgenden werden insbesondere die Forschungsförderung mit der Etablierung interdisziplinärer Forschungsgruppen bzw. -konsortien und weitere Förderaktivitäten erläutert sowie eine Konferenzreihe und der Aufbau von Netzwerken umrissen ([Abb. 1]).


Forschungsgruppen und Forschungskonsortien
Ziel der Förderung ist eine „Verknüpfung der beiden Leitkonzepte der nachhaltigen Gesundheitsförderung und der nachhaltigen Entwicklung am Beispiel urbaner Räume und Regionen“ über den Weg der „Anregung des interdisziplinären Dialogs“. Es werden insbesondere Vorhaben gefördert, „die an den relevanten disziplinären Schnittstellen forschen und die Einflüsse von Umweltressourcen auf die physische, psychische und soziale Gesundheit untersuchen“. Forschungsfelder sind beispielsweise „Gesundheit und Biodiversität“, „Gesundheit und Stadtnatur“ und „Gesundheit und Klimawandel“ (Ausschreibung 2018).
Seit 2011 sind vier Juniorforschungsgruppen mit unterschiedlichen Forschungsschwerpunkten gefördert worden ([Tab. 1]). Die Juniorforschungsgruppen sind ein vom Stifterverband etabliertes Förderformat, welches 2-5 Doktoranden/innen und eine/n Koordinator/in als Postdoc fördert. Das Themenspektrum der von der Berg-Stiftung geförderten Forschungskonsortien reicht von der Bedeutung von Stadtgrün und -blau für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Stadtbewohner, altersgerechter Mobilität über soziale Ungleichheit der Gesundheitsversorgung und der Begrünung des unmittelbaren Wohnumfelds in Städten. Die Themenbreite wird auch durch die Vielfalt der an den Forschungsprojekten beteiligten Disziplinen reflektiert. So waren neben den Gesundheitswissenschaften und der Medizin beispielsweise Arbeitsgruppen aus den Bereichen Stadt- und Raumplanung, Landschaftsökologie, Architektur und Geoinformation an den inter- und transdisziplinären Juniorforschungsgruppen beteiligt.
Leitende Institution |
Themenschwerpunkt |
Förderzeitraum |
Beteiligte Institutionen |
Praxispartner |
---|---|---|---|---|
Universität Bielefeld, Fakultät Gesundheitswissenschaften |
StadtLandschaft & Gesundheit |
2011–2015 |
RWTH Aachen, Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur; Universität Bonn, Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit |
Stadt Bielefeld; Stadt Gelsenkirchen |
Technische Universität Dortmund, Fakultät für Raumplanung, Fachgebiet Stadt- und Regionalplanung |
Stadt als gesunder Lebensort unabhängig von sozialer Ungleichheit (Salus) |
2012–2015 |
Hochschule Fulda, Public Health Zentrum Fulda; Universität Bremen, Institut für Public Health und Pflegeforschung; University of Twente, Faculty of Geo-Information Science and Earth Observation |
Umweltbundesamt; Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW; AOK NordWest; Regionalverband Ruhr; Weltgesundheitsorganisation, Regionalbüro für Europa |
Universität Stuttgart, Institut für Sport- und Bewegungswissenschaft, Lehrstuhl Sport- und Gesundheitswissenschaften I |
Die altersfreundliche Stadt – Autonomie und nachhaltige Mobilität im Zeichen des Klimawandels (AutonomMobil) |
2014–2018 |
Universität Stuttgart, Institut für Landschaftsplanung und Ökologie; Robert-Bosch-Krankenhaus, Klinik für Geriatrische Rehabilitation; Goethe-Universität Frankfurt am Main, Fachbereich Erziehungswissenschaften, Interdisziplinäre Alternswissenschaft; Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH (ILS) |
Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) Mobilitäts- und Stadtsystem- Gestaltung; Transsolar KlimaEngineering; Verband Region Stuttgart; Stadt Stuttgart, Amt für Umweltschutz; Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg |
Humboldt Universität zu Berlin, Integrative Research Institute on Transformations of Human-Environment Systems (IRI THESys) |
Strategie & Planungsinstrument für eine nachhaltige Entwicklung gesundheitsfördernden Wohnumfeldgrüns in der Stadt der Zukunft (HealthyLiving) |
2016–2020 |
TU Berlin; University of Turin, Department of Agricultural, Forest and Food Sciences |
Berlin, Kieze Sprengelkiez, Ideal-Passage, General Barby Siedlung, Paul-Hertz-Siedlung, Haselhorst, Alte-Jakobstrasse, Marzahn und Gropiusstadt; Turin: verschiedene Stadtviertel; Birmingham: verschiedene Stadtviertel |
Universität Duisburg-Essen, Universitätsklinikum Essen, Institut für Urban Public Health (InUPH) |
Urban Public Health |
2020–2025 |
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie |
Emscher-Genossenschaft |
Ein wesentliches Ziel der Forschungsförderung durch das Programm der Berg-Stiftung war die intensive Zusammenarbeit mit Akteur:innen, Stakeholdern und Institutionen aus der Praxis. Statt der rein akademischen Ausrichtung üblicher Nachwuchsgruppen geht es bei den geförderten Juniorforschergruppen also darum, eine gleichberechtigte Zusammenarbeit von Praxis und Wissenschaft von Beginn an zu gewährleisten. Beispielsweise sind - neben den Forschungseinrichtungen – Ministerien unterschiedlicher Ressorts, das Umweltbundesamt (UBA), kommunale Gesundheits-, Sozial- und Umweltämter, Stadtverwaltungen, aber auch Regionalverbände und Krankenkassen sowie Ingenieurbüros beteiligt. So ist ein Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis sowie ein unmittelbarer Wissenstransfer gewährleistet.
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Konferenzen zur „Stadt der Zukunft“
Ein weiteres Ziel des Förderprogramms war es, die Forschungsgruppen durch jährlich stattfindende Tagungen zu begleiten. Die Tagungen sollten insbesondere Wissenschaft und Praxis zusammenbringen. Seit dem Start des Förderprogramms 2011 fanden bereits insgesamt 9 Tagungen in 7 Städten statt ([Tab. 2]). Im Jahr 2023 ist die Tagung an der Universität Bonn geplant, organisiert vom Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit.
Tagungsort |
Jahr |
Organisierende Institution |
Konferenzthema |
---|---|---|---|
Hamburg |
2011 |
HafenCity Universität Hamburg, Fachgebiet Stadtplanung und Regionalentwicklung |
Stadt der Zukunft: Green and Healthy? Nachhaltige und gesundheitsfördernde Entwicklung urbaner Räume im 21. Jahrhundert |
Bozen |
2012 |
Freie Universität Bozen (Italien), Fakultät für Naturwissenschaften und Technik |
Stadt der Zukunft: grün, gesund, lebenswert |
Wuppertal |
2013 |
Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH |
Stadtwandel als Chance – für Klima, Umwelt, Gesundheit und Lebensqualität |
Bielefeld |
2014 |
Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften |
Gesundheitsförderliche StadtLandschaften der Zukunft |
Dortmund |
2016 |
TU Dortmund, Fachgebiet Stadt- und Regionalplanung |
Stadt der Zukunft: Nachhaltigkeit und Gesundheit gemeinsam fördern – Neue methodische Ansätze |
Stuttgart |
2017 |
Universität Stuttgart, Institut für Sport- und Bewegungswissenschaft / Lehrstuhl Sport- und Gesundheitswissenschaften |
Die Stadt der Zukunft gestalten: Lebenslang mobil bei jedem Wetter |
Bielefeld und Hamburg/online |
2020 |
Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, zusammen mit HafenCity Universität und Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) Hamburg |
Nachhaltige StadtGesundheit |
Bielefeld und Hamburg/online |
2021 |
Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, zusammen mit HafenCity Universität und Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) Hamburg u.v. a. als Teil einer Tandem-Konferenz |
Gesundheit und nachhaltige Stadtentwicklung im Spannungsfeld: Analysen, Initiativen & Planungspraxis[*] (2. Tag der Tandem-Konferenz „Nachhaltige StadtGesundheit“) |
Essen |
2022 |
Institut für Urban Public Health, Universitätsmedizin Essen, Universität Duisburg-Essen sowie Institut für Städtebau und europäische Urbanistik, RWTH Aachen |
Urbane Gesundheitslandschaften der Zukunft: Gesundheit, Architektur, Umwelt |
Das Department of Community Health an der Hochschule für Gesundheit in Bochum veranstaltete im Februar 2023 ein transdisziplinäres Forum „Urban Health“. Hier fanden ausgewählte internationale sowie regionale Akteure des Ruhrgebiets aus Praxis, Wissenschaft und Gesellschaft zusammen, die sich mit der Thematik StadtGesundheit befassen.
Institut für Urban Public Health (InUPH)
Das damalige Zentrum für Urbane Epidemiologie (CUE) des Universitätsklinikums Essen wurde 2019 gefördert zur Einrichtung eines neuen Instituts „Urban Public Health“ an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen[1]. Zum 01.05.2020 erfolgte der Übergang in das Institut für Urban Public Health (InUPH), welches sich thematisch mit inter- und transdisziplinären Aufgaben des innovativen Themenfelds Urban Public Health befasst. Der Arbeitsschwerpunkt betrifft die Frage, welchen Einfluss das städtische Umfeld auf die Gesundheit der Menschen hat und wie dieses Umfeld optimal gestaltet werden kann.
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Projekt „Brückenbau für Nachhaltige StadtGesundheit“
Im Jahre 2013 wurde an der Bielefelder Fakultät für Gesundheitswissenschaften das Projekt „Stadtentwicklung und Gesundheit – Disziplinärer und sektoraler Brückenbau“[2] etabliert, um zu klären, in welcher Weise sich die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Sektoren und Disziplinen im Themenfeld „Stadtentwicklung und Gesundheit“ fördern lässt, wobei insbesondere auch Konzepte, Methoden und Erkenntnisse der Transdisziplinaritätsforschung herangezogen werden.
Die Hauptziele des Vorhabens „Brückenbau für Nachhaltige StadtGesundheit“ liegen darin, das Förderprogramm „Stadt der Zukunft – Gesunde, nachhaltige Metropolen“ der Fritz und Hildegard Berg-Stiftung im Stifterverband zu unterstützen. So werden die verschiedenen Ansätze und Aktivitäten des Förderprogramms gebündelt und weiterentwickelt, um damit den Auf- und Ausbau von nachhaltiger Gesundheit in Städten und Metropolregionen voranzubringen.
Das Projekt kooperiert mit dem Programmbeirat, den Forschungsgruppen und den Einzelprojekten des Förderprogramms „Stadt der Zukunft“ und setzt verschiedene Erhebungs-, Analyse- und Bewertungsverfahren ein. Hierzu gehören die intensive Nutzung bereits vorliegender Ergebnisse (einschließlich Dokumentensicherung), die Fortsetzung der Analysen und integrierenden Darstellungen sowie strukturierte Reviews nationaler und internationaler Literatur zu den Themenfeldern StadtGesundheit und Gesundheit im regionalen Kontext. Damit lassen sich auch die notwendigen Verbindungen zu internationalen Entwicklungen herstellen. Zudem sollen Beiträge zur Bewältigung aktueller gesellschaftlicher Problemlagen geleistet werden, etwa im Zusammenhang mit nachhaltigen urbanen Entwicklungen oder auch der COVID-19-Pandemie. Um zeitnah zu reagieren, nahm das Projekt „Brückenbau“ eine vorläufige Einordnung der aktuellen Pandemie in den Kontext von nachhaltiger StadtGesundheit vor. Die COVID-19-Pandemie belegt im Verständnis von „Health in all Policies“ aufs Neue, wie weitreichend die bekannten Auswirkungen eines Gesundheitsgeschehens für die verschiedensten Stadtsektoren sein können [21], einschließlich Arbeitswelt, Bildung und Erziehung, Freizeit, Justiz, Kommunikation, Ökonomie, Soziales, Sport, Verbraucherschutz und Verkehr. Die Pandemie zeigt auch, dass neben bestehenden Gesundheitseinschränkungen bereits das Potenzial des Entstehens einer Infektionskette (als Ansteckungsgefahr) gravierende Folgewirkungen zeigen kann.
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Edition „Nachhaltige Gesundheit in Stadt und Region“
Aus den Tagungen, den Tätigkeiten des wissenschaftlichen Beirats und aus vielfältigen Interaktionen zwischen Wissenschaft und Praxis, einschließlich der Ergebnisse aus dem Förderprogramm und aus inhaltlich verwandten Projekten, hat sich die Publikationsreihe „Nachhaltige Gesundheit in Stadt und Region“ entwickelt ([Tab. 3]).
Band |
Herausgeber/innen bzw. Autor/innen |
Erscheinungs-jahr |
Titel |
ISBN |
---|---|---|---|---|
1 |
Fehr & Hornberg [21] |
2018 |
Stadt der Zukunft – Gesund und nachhaltig. Brückenbau zwischen Disziplinen und Sektoren |
978-3-96238-074-8 |
2 |
Fehr & Trojan [22] |
2018 |
Nachhaltige StadtGesundheit Hamburg. Bestandsaufnahme und Perspektiven |
978-3-96238-059-5 |
3 |
Westenhöfer et al. [23] |
2021 |
Gesunde Quartiere. Gesundheitsförderung und Prävention im städtischen Kontext |
978-3-96238-306-0 |
4 |
Baumgart & Rüdiger [24] |
2022 |
Gesundheit in der Stadtplanung. Instrumente, Verfahren, Methoden |
978-3-96238-301-5 |
5 |
Fehr & Augustin [25] |
2022 |
Nachhaltige StadtGesundheit Hamburg II: Neue Ziele, Wege, Initiativen |
978-3-96238-390-9 |
Diese im Oekom-Verlag (München) verlegte Edition umfasst einschlägige Fachbücher, in der Regel als intensiv kuratierte Gemeinschaftswerke (nicht Sammelwerke), mit einem weitgehend einheitlichen Layout. Die bisherigen Bände sind in deutscher Sprache verfasst, aber auch englischsprachige Bände können aufgenommen werden. Drei der bisherigen Bände sind unter Open Access-Bedingungen publiziert (Bände 1, 2 und 5).
Inhaltlich behandelt Band 1 die konzeptionellen Grundlagen von StadtGesundheit sowie Zwischenergebnisse der o.g. Forschungsgruppen. Band 2 behandelt exemplarisch die Situation im Stadtstaat Hamburg, wobei das Themenspektrum von der lokalen Historie und Stadtepidemiologie über Governance, Versorgung und Rehabilitation bis hin zu Prävention und Gesundheitsförderung im Gesundheitswesen sowie zu Stadtpolitik und Gesundheit reicht; an diesem Band waren 100 Autor:innen beteiligt. Editionsband 3 berichtet über Ergebnisse eines Projektes „Gesunde Quartiere“, welches in Kooperation von drei Hamburger Hochschulen, namentlich der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), der HafenCity Universität (HCU) und dem Universitätsklinikum Eppendorf an der Universität Hamburg (UHH-UKE) in Kooperation mit der Universität Magdeburg durchgeführt wurde. Editionsband 4 ist ein innovatives Lehrbuch zur Verwendung in der Ausbildung von Planungswissenschaftler:innen. Editionsband 5 knüpft an den Band 2 an und vervollständigt die Analyse der Hamburger Situation.
Die fünf bisherigen Bände umfassen insgesamt 2.213 Seiten. Sie enthalten ca. 140 Einzelbeiträge mit über 300 Abbildungen, ca. 145 Tabellen und ca. 65 Textboxen. Drei der Bände sind mit Sach- und Ortsregistern versehen. Dass mehrere Editionsbände den Fokus auf die Stadt Hamburg legen, lässt das dort besonders ausgeprägte Interesse am Thema Gesundheit in der Stadt erkennen.
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Deutsch- und englischsprachiger Webauftritt
Das Projekt „Stadt-/Landentwicklung und Gesundheit – disziplinärer und sektoraler Brückenbau“ betreut den Webauftritt des Forschungsförderprogramms. Zum einen dient die Doppelwebsite „http://stadt-und-gesundheit.de“ bzw. http://urban-health.de“ dazu, Praxis und Wissenschaft über das Themenfeld Nachhaltige StadtGesundheit zu informieren, beispielsweise durch eine inhaltliche Einführung sowie durch Informationen zu beteiligten Sektoren und Disziplinen sowie relevanten deutschen Institutionen. Zum anderen berichtet die Website über die Arbeit und Ergebnisse innerhalb des Förderprogramms. Dazu gehört es, die Ergebnisse der Juniorforschungsgruppen und Projekte vorzustellen, die Durchführung der Konferenzserie „Stadt der Zukunft“ zu dokumentieren sowie den Aufbau und die Konsolidierung der Edition „Nachhaltige Gesundheit in Stadt und Region“ zu begleiten. Entsprechend dieser Zielsetzung ist die Website strukturiert (s. [Tab. 4]).
Menüpunkte (1. Ebene) |
Menüpunkte (2. Ebene) |
Unterpunkte |
---|---|---|
StadtGesundheit |
Grundlagen & Schlüsselthemen |
Grundlagen & zentrale Themen |
Disziplinen & Sektoren |
||
Institutionen |
Akteur:innen, inkl. Universitäten / Hochschulen, Öffentliche Einrichtungen, Institute, Fachgesellschaften / Verbände, Vereinigungen, Netzwerke |
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Transdisziplinäre Arbeit |
Beispielprojekte für Transdisziplinäre Arbeit: KommAKlima; Initiative Bielefeld 2000plus |
|
digiSpace |
2023: Trans-Diszi-Forum „Urban Health“ |
Kurzbeschreibung und Verlinkung der digitalen Lernplattform Urban Health digiSpace |
Förderprogramm |
Aktuelles zum Förderprogramm |
|
Zielsetzung, Förderung, Programmbeirat & Ergebnisse |
Zielsetzung, inkl.: Forschungsfelder; Förderung, inkl. Stiftungskontakt; Programmbeirat; Ausgewählte Ergebnisse, inkl. Dissertationen (samt Übersichts-Dokument), Publikationen |
|
Konferenzserie „Stadt der Zukunft“ |
Archiv (2011-2017); Online-Veranstaltung 2020; Online-Konferenz 2021; 2022: 8. Konferenz „Stadt der Zukunft“ |
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Forschungsgruppen & Projekte |
Junior-Forschungsgruppen: „StadtLandschaft & Gesundheit:“, „Salus“, „AutonomMobil“ sowie Projekt: „HealthyLiving:“ |
|
Das InUPH |
Das Institut für Urban Public Health (InUPH) |
|
Das Projekt „StadtGesundheit“ |
Projekt Stadt-/Landentwicklung und Gesundheit – Disziplinärer und sektoraler Brückenbau, inkl. Veröffentlichungen |
|
Edition |
Hintergrund, Herausgabe & Unterstützung |
Hintergrund, Reihenherausgabe & Unterstützung; Editionsbände 1–5 |
Kontakt |
Die Website wird unter anderem genutzt, um auf aktuelle Veranstaltungen, Publikationen und Ereignisse innerhalb des Förderprogramms (z. B. Gründung des InUPH) und innerhalb des Themenfeldes StadtGesundheit (z. B. Call for Poster: Transdisziplinäres Forum „Urban Health“) hinzuweisen.
Als Doppel-Website werden Inhalte auf Deutsch und (in leicht reduziertem Umfang) auf Englisch angeboten. Dadurch sollen Sprachbarrieren abgebaut und der internationale Austausch im Themenfeld StadtGesundheit/Urban Health gefördert werden.
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Spin-off Initiativen der Forschungsförderung
Wesentliches Ziel der Forschungsförderung durch die Berg-Stiftung ist die Grundsteinlegung für weitere, durch andere Institutionen geförderte Projekte bzw. Initiativen sowie die Qualifikation von Nachwuchswissenschaftler:innen, die direkt oder indirekt in der Gesundheitsforschung tätig sind oder in der Praxis Schnittstellen zwischen den Verwaltungseinheiten für Gesundheit und anderen sektoralen Planungs- und Umsetzungsinstitutionen bilden.
So wurde beispielsweise das Transdisziplinäre Forschungsnetzwerk Umwelt und Gesundheit (TER) in Südtirol gegründet, welches von der Arbeitsgruppe Interdisziplinäre Landschaftsökologie und Ökosystemrenaturierung[3] an der Freien Universität Bozen koordiniert und von der Provinz Bozen-Südtirol finanziell unterstützt wurde. Eines der Hauptziele war die Vernetzung der Institutionen in Südtirol, die an der Schnittstelle von Umwelt und Gesundheit forschen. Im Rahmen dieser Initiative wurden Forschungskooperationen in und außerhalb Südtirols etabliert, die beteiligten Institutionen kontinuierlich über Forschungsprogramme und Ausschreibungen informiert und mehrere interdisziplinäre Forschungsprojekte durchgeführt (z. B. [26] [27] [28]). Mittlerweile wurde die Koordination von der Operativen Einheit für klinische Führung der Landesverwaltung der Provinz Bozen-Südtirol übernommen.
Ein weiteres Beispiel ist der von der Hochschule für Gesundheit in Bochum[4] initiierte digitale Raum Urban Health digiSpace[5] mit einem vielfältigen Lernangebot zum Thema Urban Health. Zu den Grundsätzen gehören Transdisziplinarität, Chancengleichheit und Diversity. Der Urban Health digiSpace dient als ein Format transdisziplinärer Wissensgenerierung und -kommunikation dazu, Wissensbestände aus Praxis, Gesellschaft und Wissenschaft in gemeinsamen Formaten zu integrieren und zu vermitteln. Themenbereiche umfassen beispielsweise eine altersgerechte Stadtplanung, partizipative Methoden wie Photovoice und den StadtRaumMonitor und „Walkability“.
Erwähnt sei auch der im Stadtstaat Hamburg entstandene Diskussionsprozess. Auf der Grundlage des o.g. Editionsbandes 2 bildete sich bei einer lokal aktiven, zivilgesellschaftlichen Organisation ein aus Expert:innen und anderen Interessierten zusammengesetzter Arbeitskreis “Nachhaltige StadtGesundheit”[6] , [7], der seit 2019 monatlich zusammenkommt. Ziel ist es, durch geeignete Impulse dazu beizutragen, dass Hamburger StadtGesundheit sich positiv entwickelt und die Gesundheit der Menschen in Hamburg gefördert wird. Zum Programm gehören inhaltlicher Austausch mit Akteuren in den Themenfelder Gesundheit und Nachhaltigkeit, Exkursionen, (Mitwirkung an) Tagungen und Publikationen.
Als weitere Struktur existiert in Hamburg eine aus dem Universitätskrankenhaus Eppendorf heraus koordinierte Arbeitsgruppe Stadtepidemiologie. Diese Gruppe hat sich die Aufgabe gestellt, die in der Hansestadt epidemiologisch aktiven Einrichtungen, Personen und Projekte enger zu vernetzen.
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Ausblick
Mit der Neugründung der Medizinischen Fakultät Ostwestfalen-Lippe erfolgte in der neuen Projektphase ab 2023 eine Überführung des Vorhabens „Brückenbau für Nachhaltige StadtGesundheit“ an die neue Arbeitsgruppe 1 Sustainable Environmental Health Sciences. Neben der Gesundheitsförderung sollen der Bereich der regionalen Gesundheitsversorgung sowie die nachhaltige Stadt-Land-Entwicklung in den Fokus des Projektes gerückt werden. Der Themenbereich Auf- und Ausbau von nachhaltiger Gesundheit in Städten wird durch die Betrachtung ländlicher Regionen am Beispiel von Ostwestfalen-Lippe als eine der stärksten deutschen Wirtschaftsregionen mit mehr als zwei Millionen Menschen ergänzt (vgl. Fehr und Hornberg [29]). Exemplarisch soll für OWL erkundet werden, welche Initiativen, Projekte, Netzwerke sowie deren entsprechende Akteur:innen an regionaler Entwicklung und Gesundheit beteiligt sind. Von Interesse sind dabei die Ausgestaltung der Zusammenarbeit der Akteur:innen sowie ihre Sicht auf gesundheitlich relevante Probleme und potenzielle Lösungsansätze für die Region OWL. Ziel des Forschungsförderprogramms, einschließlich des Teilprojektes „Brückenbau“, ist es weiterhin, Impulse für eine nachhaltige und zukunftsweisende Stadt-Land-Gesundheit zu geben, den Austausch über das Thema zu unterstützen, Forschungsergebnisse zusammenzuführen und deren Verbreitung zu fördern. Es gilt auch, die in den früheren Projektphasen gewonnenen Arbeitsergebnisse aus den Juniorforschungsgruppen bzw. -projekten und aus den Konsortien sowie aus den allgemeinen Forschungs- und Entwicklungsprozessen zur StadtGesundheit und Nachhaltigkeit zusammenzuführen und zu integrieren. Wichtige Instrumente sind dabei der zweisprachige Webauftritt und die Edition. Die internationalen Entwicklungen zu Sustainable Urban Health bleiben ein wichtiger Hintergrund für die weitere Arbeit im Forschungsförderprogramm. Die Kontakte zu diesem Arbeitsfeld im internationalen Raum sollten weiter gepflegt und ausgebaut werden, weil hierdurch weiterhin wichtige Impulse zu erwarten sind.
Wie die Beiträge des vorliegenden Supplementbandes detailliert für mehrere Themenfelder aufzeigen, führt der in diesem Forschungsförderprogramm verfolgte Ansatz von Gesundheit als Thema für Stadt und Region zu einem breiten Spektrum von Folgerungen und Empfehlungen. Diese richten sich zum einen an einschlägige Praxiseinrichtungen, andererseits an Forschung und Lehre in der Wissenschaft, wobei dem erfolgreichen Zusammenspiel dieser „Welten“ ganz besondere Bedeutung zukommt.
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Fördermittel
Fritz und Hildegard Berg-Stiftung, Deutsches Stiftungszentrum (Essen). - We acknowledge support for the publication costs by the Open Access Publication Fund of Bielefeld University and the Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG).
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Interessenkonflikt
Mitglieder (Fehr, Hornberg, Zerbe) im Programmbeirat des Programms "Stadt der Zukunft" der Berg-Stiftung (Koordination Frau Macher, Deutsches Stiftungszentrum).
1 Leitung: Susanne Moebus
2 Leitung: Rainer Fehr, Claudia Hornberg
3 Leitung: Stefan Zerbe
4 Bereich Sozialraum und Gesundheit, Leitung: Heike Köckler
5 https://urbanhealth-digispace.de/
6 Hamburgische Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe von 1765/Patriotische Gesellschaft, www.patriotische-gesellschaft.de
7 www.patriotische-gesellschaft.de/de/ueber-uns/arbeitskreise-und-projektgruppen/arbeitskreis-nachhaltige-stadtgesundheit.html, Sprecher: Rainer Fehr, Alf Trojan
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Literatur
- 1 OECD. Cities in the World. A New Perspective on Urbanisation. OECD Urban Studies. OECD Publishing; Paris: 2020. 10.1787/d0efcbda-en
- 2 Zerbe S. Restoration of Multifunctional Cultural Landscapes. Merging Tradition and Innovation for a Sustainable Future. Springer Landscape Series 2022; 30: 1-716
- 3 EC / European Commission Urbanisation in Europe. Knowledge for Policy, 2022 https://knowledge4policy.ec.europa.eu/foresight/topic/continuingurbanisation/urbanisation-europe_en
- 4 Barton H, Grant M. Urban planning for healthy cities. Journal of Urban Health 2013; 90: 129-141
- 5 Siri J. Sustainable, healthy cities: making the most of the urban transition. Public Health Reviews 2016; 37: 22
- 6 UN / United Nations Sustainable development. Make cities and human settlements inclusive, safe, resilient and sustainable. Department of Economic and Social Affairs, 2022 https://sdgs.un.org/goals/goal11
- 7 Hornberg C, Fehr R. Gesundheit und nachhaltige Stadtentwicklung. Lebenswerter durch Vernetzung. Politische Ökologie 2022; 168: 59-64
- 8 Sell K, Hommes F, Fischer F, Arnold L. Multi-, inter-, and transdisciplinarity within the public health workforce: A scoping review to assess definitions and applications of concepts. International Journal of Environmental Research and Public Health 2022; 19: 10902
- 9 Domino SE, Smith YR, Johnson TR. Opportunities and challenges of interdisciplinary research career development: implementation of a women's health research training program. Journal of Women’s Health 2007; 16: 256-261
- 10 Baumgart S, Köckler H, Ritzinger A, Rüdiger A. Hrsg. Planung für gesundheitsfördernde Städte. Forschungsberichte der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL). Hannover. 2018 www.arl-net.de/de/shop/planung-fuer-gesundheitsfoerdernde-staedte.html
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16 November 2023
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