Handchirurgie Scan 2023; 12(03): 196-197
DOI: 10.1055/a-2116-9140
Aktuell
Anästhesie

Infektionsraten nach WALANT-Anästhesie

Die WALANT-Anästhesie (Wide-awake local anesthesia no tourniquet) wird in den letzten Jahren immer häufiger bei kleineren Eingriffen eingesetzt, vor allem beim Karpaltunnelsyndrom und bei der Tendovaginitis stenosans. Kritiker dieser Anästhesieform gehen allerdings davon aus, dass der verminderte postoperative Blutfluss, bedingt durch die vasokonstriktorische Wirkung des dabei eingesetzten Epinephrins, Infektionen begünstigen könnte.

Fazit

Die Ergebnisse der Studie deuten nicht darauf hin, dass Epinephrin das Infektionsrisiko erhöht. Da es sich jedoch um eine retrospektive Untersuchung handelt, kann daraus allerdings nicht geschlussfolgert werden, dass CTS- bzw. TS-Operationen unter WALANT-Anästhesie sicherer sind als Eingriffe unter MAC. Denn beispielsweise kamen nicht-infektiöse Komplikationen in der hier untersuchten Kohorte bei beiden Anästhesieformen gleich häufig vor. Ob Immunsuppression, Diabetes oder andere Begleiterkrankungen die Infektionsraten beeinflussen, ließ sich in der hier untersuchten Kohorte nicht klären.



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Article published online:
13 September 2023

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